Wer solche Behauptungen aufstellt, der muss das auch begründen. Vielleicht steht dazu ja etwas im Gutachten, im Artikel wird diese Behauptung ohne den Hauch einer Begründung abgekippt.
Für mich riecht das jedenfalls streng nach völligem Bullshit. Fakt ist jedenfalls, dass dieses Virus bei einem Großteil der Infizierten keine Symptome zeigt. Diese Infizierten wissen also gar nicht, dass sie das Virus verbreiten. Nur mal zur Erinnerung: Im letzten Sommer wurden in vielen Kreisen teils wochenlang keine Neuinfektionen registriert - ab September ging es dann wieder los. Die "zweite Welle" ab dem Spätsommer war entgegen der Propaganda der Regierungspolitiker auch nicht von asozialen Urlaubern losgetreten worden, sondern die Mehrzahl der Infektionen ließen sich gerade nicht auf Urlaubsrückkehrer zurückführen.
Wie soll es also möglich gewesen sein, die Pandemie durch eine fortgeschrittenere Digitalisierung in der ersten Welle zu beenden? Durch eine rasend schnelle Kontaktnachverfolgung? Man kann Kontakte von Infizierten, von denen man gar nicht weiß, dass sie infiziert sind, weil sie keine Symptome zeigen, prinzipiell nicht nachverfolgen.
Vielleicht hätten frühzeitige radikale Maßnahmen (komplette Abriegelung von Hotspots wie dem Kreis Heinsberg, Ingewahrsahmnahme von Skiurlaubern an der Grenze zu Österreich und deren sofortige Verbringung in Quarantäneeinrichtungen, komplette Schließung der Grenzen spätestens im Februar 2020) vielleicht das Schlimmste verhindern können. Aber damals war die Regierung ja nicht einmal in der Lage, Flüge aus den Corona-Hotspots China und Iran zu unterbinden und es wurde noch darüber diskutiert, ob Bundesligaspiele vor Publikum stattfinden sollen. Wirklich radikale Maßnahmen ganz am Anfang, mit denen Taiwan die Lage unter Kontrolle bekommen hat, wären Anfang 2020 hierzulande völlig undenkbar gewesen.
Aber weder eine durchdigitalisierte Gesellschaft noch eine Aufweichung des Datenschutzes hätten irgend etwas verhindern können - nicht bei diesem Virus.