Carl (3) schrieb am 24.03.2021 07:08:
Stimme Ihnen zu.
Als Grund für diese von Ihnen zurecht kritisierte Annahme dient ja häufig Asien und deren Pandemie-Erfolge.
Mal losgelöst von Festlands-China: Letztens gab es bei ZON ein Interview mit einer taiwanesischen Ministerin über Taiwans Erfolg bei der Corona-Bekämpfung. Das Interview ist inzwischen leider hinter einer Paywall verschwunden. Diese Ministerin hat offen zugegeben, dass bei der SARS-Pandemie Anfang des Jahrtausends auch in Taiwan das reinste Chaos herrschte, so wie bei uns derzeit. Die Asiaten können es also nur deshalb besser, weil sie im Gegensatz zu Europa schon einmal mit dem Problem konfrontiert waren, nicht weil sie besser wären.
Aus dieser Pandemie hatte man die Lehre gezogen, dass man sehr frühzeitig sehr radikale Schritte ergriffen hatte, also frühzeitig die Grenzen geschlossen und alle Einreisenden in eine richtige Quarantäne gesteckt hatte - und zwar nicht wie bei uns, dass man einfach verboten hatte, die Wohnung zu verlassen, selbst wenn der Betroffene nichts mehr zu Essen im Haus hatte.
Die Ministerin hob auch hervor, dass es während der ganzen Pandemie keinen Lockdown gab und dass die Regierung die Bevölkerung nicht mit sinnfreien Vorschriften und deren brutalstmöglicher Durchsetzung tyrannisiert hatte.
Taiwans Erfolgsrezept las sich nach diesem Interview wie der schwedische Sonderweg plus konsequente Grenzkontrollen und rigorose Durchsetzung der Quarantäne.