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Avatar von Flake

mehr als 1000 Beiträge seit 05.06.2007

Ob die Abschreckung funktioniert oder nicht ist egal.

Darüber kann man streiten. Was aber unbestreitbar ist, dass diese Waffen versehentlich abgefeuert werden können und eine automatisierte Kettenreaktion auslösen können.

Wie unwahrscheinlich das ist, zeigen die drei bekannten Vorfälle, bei denen es gerade noch einmal gut ging. Die Verteidiger der Abschreckungsstrategie spielen Russisch Roulette mit uns allen und schwatzen uns erfolgreich ein, dass das alles ganz sicher sei, schließlich würden wir alle ja noch leben.

Mit jeder zusätzlichen Atommacht steigt das Risiko einer Fehlfunktion. Es kommen unerfahrene Teilnehmer ins Spiel, die noch nicht die Gelegenheit hatten die Systemfehler ihrer Technologie zu ergründen. Und die Atombombenveteranen bringen neue Technologien wie KI ins Spiel, mit neuen Unwägbarkeiten. Als vom Menschen erdachte, erschaffene und betriebene Systeme können sie nicht 100%-ig sicher sein. Das müssen sie in diesem Fall aber, wollen wir nicht Fermi bestätigen.

Na gut, drücken wir eben nochmal ab, wird schon "klick" machen, so wie das letzte mal und so wie davor auch. Wird wieder gut gehen, wie immer, was sonst? Und um die Spannung noch etwas zu erhöhen, schwächen wir doch mal spaßeshalber das Frühwarnsystems des Gegners.

Ich halte die Diskussion über die Wirksamkeit der Abschreckung für irreführend, möglicherweise sogar für fremdgesteuert. Sie lenkt von der viel größeren Gefahr einer unbeabsichtigten Kettenreaktion ab.

Es muss so wenig Atomwaffen wie möglich geben, am Besten natürlich keine. Auf keinen Fall brauchen wir zusätzliche. Damit gibt es möglicherweise oder auch ganz sicher mehr konventionellen Kriege, aber die bringen die Menschheit nicht in Gefahr.

Noch kurz als Nachtrag: es ist vollkommend wurscht, ob da der eine oder der andere nicht mitmachen will, verrückt oder größenwahnsinnig ist, was auch immer. Es geht nicht um Motive oder ferndiagnostizierte Geisteskrankheiten, es geht nur um technisches, systembedingtes und menschliches Versagen. Oder Statistik.

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