Eine Umfrage warf vor vier Jahren eine weitere Möglichkeit auf: Vielleicht wollen sie einfach nicht. "Welchen Beruf hätten Sie am liebsten, wenn Ausbildung, Alter oder Einkommen keine Rolle spielten?" lautete die Frage. Und siehe da: Männer wollen im Ernst gerne Softwareentwickler, Fußballprofi, Forscher werden, Frauen hingegen Ärztin, Psychologin und – Platz 1: Tierpflegerin.
Frage: Was haben die Top-3-Berufswünsche der Frauen gemein?
Antwort: Sie skalieren nicht, und es gibt prinzipbedingt nur sehr geringe Produktivitätszuwächse, weil bei all diesen Berufsbildern (und das gilt gleichermaßen für Lehrberufe) die persönliche Interaktion mit einzelnen Menschen oder Tieren im Vordergrund steht.
Es ist ganz einfach: Wer dediziert möglichst viel mit einzelnen Menschen oder Tieren interagieren möchte, dessen Arbeit kommt eben prinzipbedingt auch nur einer zahlenmäßig sehr begrenzten Anzahl von Klienten zugute. Von der Arbeit des Android-Entwicklers profitieren hingegen Milliarden Android-Nutzen unmittelbar.
Das hat nichts aber auch gar nichts mit Kapitalismus zu tun. Das liegt einfach daran, dass die persönliche Arbeit mit einzelnen Menschen und Tieren nicht skaliert. Skaleneffekte sind aber keine Erfindung des Kapitalismus. Skaleneffekte sind überhaupt keine Erfindung. Sie sind ein natürliches Phänomen.