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  • Deduktiv

247 Beiträge seit 28.01.2021

Re: Falsch: Der Staat möchte die Mutterrolle als Ehrenamt erhalten

Populist schrieb am 08.08.2021 09:23:

Deduktiv schrieb am 08.08.2021 08:40:

Der Kapitalismus möchte die karriereorientierte Frau, deshalb wird die Rolle Mutter diskriminiert.

Falsch: Der Staat möchte die Mutterrolle als Ehrenamt erhalten, weil eine Professionalisierung der Mutterrolle unbezahlbar wäre und gegen geltendes Arbeitsrecht verstieße.

Ein Ehrenamt ist per Definition eine Tätigkeit, die außerhalb der Arbeitszeit, also in der Freizeit, ausgeübt wird. Dies mit der Aufgabe der Elternschaft gleichzusetzen ist eine Frechheit und zeigt eine Ignoranz, egal, ob vom System oder von Ihnen persönlich.

Warum soll die Elternschaft unbezahlbar sein, wenn dies früher durchaus möglich war und dies in anderen weit ärmeren Staaten durchgeführt wird. Z.B. werden in Frankreich die Familien weitaus mehr unterstützt, die Frauen können weitestgehend einer Berufstätigkeit nachgehen und die Kinderquote pro Frau liegt bei 1,9 (Deutschland 1,5).

Eine blöde Frage: Wo bleiben eigentlich die ganze Zeitersparnis und die ganzen Gewinne, die mit der Automatisierung und Digitalisierung erbracht werden. Bei den Aktionären?

Gleichzeitig sollen in unserer Gesellschaft alle Kinder größtenteils auf ihre Eltern verzichten, damit diese sich in einem System abrackern, dessen Folgen sowohl ihre und ihrer Kinder Lebenswelt zerstören als auch die Zeit mit den eigenen Kindern stiehlt.
Von den negativen Folgen für die Kinder mal abgesehen, da können Sie gerne mal Kinderpsychologen fragen, die alle völlig überlaufen sind.

Warum können heute die Eltern keine Entscheidung für ihre Kinder treffen, wenn dies früher - unter wesentlich arbeitsintensiveren Arbeitsplätzen - möglich war?

Kann es sein, dass nicht nur (laut Einstein) die Dummheit der Menschen unendlich ist, sondern auch die Gier gewisser Gruppen und dies sowohl die Eltern als auch die Kinder zu bezahlen haben?

Solange die Familienzeit mit den Ansprüchen der kapitalistischen Leistungsgesellschaft konkurriert und deshalb beruflich nachteilig ist, solange werden diejenigen, die unsere gemeinsame Zukunft sichern, kaum Karriere machen können.

Das Problem ist nicht die Elternzeit sondern die Teilzeitarbeit nach der Elternzeit.

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