Das ist zwar ehrlich, verfehlt aber den Punkt.
Wer von - ähemm - "zwei" Geschlechtern erzogen worden ist, von dem eines die frühkindliche Erziehung dominiert und mit falschen Vorstellungen über die Erwartungen des anderen Geschlechts groß geworden ist, wird "Verarschung" und "Verrat" berechtigt an das Geschlecht delegieren, das für den "guten Glauben" verantwortlich ist.
Der Satz ist mir ein wenig zu verdreht geschrieben. Was genau willst du denn damit ausdrücken?
Ich wiederhole deine Aussage:
Das eigentlich Erschütternde war, dass ich das schon immer unbewusst gemacht hatte. Aus dem Empfinden heraus, dass Männer immer eine Bedrohung darstellen für Frauen.
Und ich wiederhole meine:
Rate mal, woher du das hast.
Dann rate: WARUM?
Woher ich das habe? Auf kindliche Weise abgelesen aus dem Verhältnis meiner Eltern zu mir und untereinander in ihrem kulturellen Umfeld. Man nimmt es halt so auf, schon als ganz kleines Kind.
Warum? Das ist die schwierigste Frage bei diesem Thema überhaupt, denke ich.
Meine Eltern waren ja nicht die ersten in dieser Entwicklung, die wohl in der Tat bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Ja warum haben sich die Männer dereinst in diese unterlegene moralische Position drängen lassen?
Unterbewusste Prozesse in einer von starken Umwandlungen betroffenen Kultur, in der die Männer ihren Zugang zur echten Lebenswirklichkeit und der damit verbundenen Vitalität verloren haben. So würde ich es erst einmal etwas nebulös formulieren.
Nur als Beispielsymptom: Es gab Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor dem ersten Weltkrieg eine Phase in der sehr viele Männer (besonders in den höheren Schichten) an der damals sogenannten "Neurasthenie" litten. Platt ausgedrückt Nervenschwäche. Diese Männer waren nervliche Fracks, die nichts mehr aushielten und ständig überfordert waren.
Ein extremer Vitalitätsverlust.
Aber ich nehme an du möchtest auf etwas anderes abzielen. So etwas wie "bewusste" Absichten, die da den Ursprung bilden, vermute ich.