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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Das sind schon zwei lustige Vögel

Wir kennen aus der Primatologie einige Beispiele von Affenarten, in denen körperlich schwächere Weibchen die Männchen dominieren. In diesen Arten sind die Weibchen autonom. Sie schließen Allianzen, haben einen verborgenen Eisprung und sind in Sachen Nahrung von den Männchen unabhängig.

So, so. Ja, im Tierreich gibt es schon einige lustige Dinge. Auch gibt es bei den Menschen einige Gesellschaften mit einem Matriachat. Das sind aber evolutionäre Rohrkrepierer.
Aber gehen wir doch einmal zu den Basics der Biologie.
Wer ist bei den Sägetieren für die Aufzucht des Nachwuchs zuständig? Richtig, die Weibchen. Was ist das besondere bei den Säugetieren? Die Mütter säugen ihre Kinder.
Können das auch die Männchen? Nein.
Welche Säugetierart hat, mit weitem Abstand die längste Kinderstube? Der Mensch.

Soweit wir das rekonstruieren können, waren das in aller Regel sehr egalitäre Gesellschaften, auch das Verhältnis zwischen den Geschlechtern war weitgehend ausgeglichen, wenn es auch meist eine delikate Angelegenheit war. Die Kooperation war entscheidend. Da man keine dauerhaften Vorräte anlegen konnte, waren die guten Beziehungen zueinander unsere Lebensversicherung

Da hat aber jemand eine blühende Fantasie.
Klar die Mamis sind mit den Pappis die Wildschweine, Auerochsen und das andere Großwild jagen gegangen. Und die Kinderchen haben daneben gespielt.
Und wenn Ronja Räubertochter noch keinen Bock auf das Werfen hatte, dann hatte sie einfach die Pille genommen. Ups, die gab es damals noch nicht.

Das aber änderte sich mit dem Sesshaftwerden vor rund 12.000 Jahren, mit der Erfindung von Ackerbau und Viehzucht, das ja zunächst nur in wenigen Regionen der Welt geschah. Die folgenden Entwicklungen führten zu einem neuen kulturellen Setting.

Ja, ja. Blöder Weise gibt es die Arbeitsteilung auch bei den primitiven Kulturen. Nein, da ist die Ronja auch nicht mit auf der Jagd.
Nein, das kulturelle Setting unterschied sich nicht wesentlich von dem Setting davor.

Und hier kommen wir zu dem "indirekt": Unter diesen grundlegend veränderten kulturellen Bedingungen spielten biologische Faktoren eine neue Rolle. Einmal führte die neue Lebensweise aus einer Reihe von Gründen zum starken Anstieg der Schwangerschaften und der Arbeitsbelastung der Frauen. Das brachte sie gesundheitlich in die Defensive.

Ernsthaft? Wahrscheinlich hat sich die Geburtenrate sogar gesenkt, weil man jetzt viel mehr Kinder durchbekam. Im Gegensatz zu einem Jäger- und Sammlervolk, dass vollständig den Launen der Natur ausgesetzt ist, kann und muss der Bauer rechnen.
Warum Frauen "gesundheitlich in der Defensive" sein sollen, erschließt sich auch nur den Autoren. Die Frauen und Mädchen sind in der Regel der gesündere Teil der Spezies und geben sich auch weniger lebensgefährlichen Tätigkeiten hin.

Andererseits gewann jetzt die physische Stärke der Männer an Relevanz. Wo die Landwirtschaft Überschüsse produzierte, mussten die verteidigt werden. Wachsende Bevölkerungen schürten die Konkurrenz, man konnte nicht einfach mehr wie zu Jäger und Sammlerzeiten wegziehen.

Da war doch ein Biologe dabei. Dem sind die üblichen Revierkämpfe bei den Tieren offensichtlich unbekannt. Aber die Tierchen betreiben sicher alle Ackerbau und Viehzucht.

Das Cooperative Breeding - wie es Sarah Blaffer Hrdy, aber auch einer von uns beiden, erforscht hat -, also die gemeinsame Jungenaufzucht, an der sich Geschwister, Großmütter, aber eben auch Väter oder andere Frauen beteiligten, ist ein Hauptfaktor unseres Erfolgs gewesen. Das machte uns im Primatenvergleich zu einer erstaunlich netten Affenart - zumindest innerhalb der eigenen Gruppe.

Was für ein Dummschwafel. Ja, auch andere Tierarten kooperieren bei der Aufzucht und bei diversen Affenarten kümmern sich auch Mal Tanten um die Balgen.
Es ist aber auch ein alter Hut, dass ein Waise ohne Mutter dort äußerst schlechte Karten hat. Soweit geht die Liebe dann doch nicht und die Waisen versterben oft oder landen ganz unten in der Hierarchie, was in der Regel auch eine kurze Lebensdauer nach sich zieht. Auch bei dem Menschen gibt es schon einen Unterschied, ob es sich um die eigenen Kinder handelt oder nicht.

Doch wir dürfen hier einige Aspekte nicht vergessen: Menschen sind nicht nur biologische Wesen, sondern auch kulturelle. Wir müssen immer Kultur und Biologie gemeinsam betrachten und deren Interaktion, das ist nicht zu trennen. Zumal die Rolle, welche die Kultur dabei spielt, in vielen Fällen die größere ist.

Wenn das Mal kein Trugschluss ist.
Mal ein kleines Nüsschen:
Welche andere Spezies hat die größte kulturelle Entwicklung nach dem Menschen hinter sich? Richtig der Hund. Der Hund ist natürlich von seiner entwicklungsstufe her, sehr viel primitiver und kann weder sprechen, noch ist dieser Vernunfsargumenten zugänglich. Wenn man die Welpen zu früh von der Mutter trennt, dann bekommen die einen Waffelschaden, den man auch nicht wieder flicken kann.
In unser neuen, tollen Genderwelt soll das menschliche Muttertier ja möglichst schnell wieder auf die Walz, während Professionelle, wie bei den Ameisen, die Brutpflege übernehmen sollen.
Wir haben ja schon seit längerem einen Anstieg der psychischen Erkrankungen und eine Abnahme der Leistungsfähigkeit.

Und immer schön daran denken:
Auch die stärksten Machos werden von Frauen dazu erzogen.
Unsere islamistischen Fundamentalisten der 2 Einwandergeneration werden durch ihre Mütter dazu gemacht, die sich selbst kaum in unsere Gesellschaft integrieren.
Und auch der letzte Macho und Clansman kann seiner Mutter kaum eine Bitte abschlagen. Männer und Väter können sich glücklich schätzen, wenn sie je in die Nähe einer solchen Position kommen.
Das unterdrückte Geschlecht? Ernsthaft?

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