Ich sage nicht, dass die These falsch ist, ich sage auch nicht, dass sie falsch ist. Ich möchte explizit nur über die Begründung reden.
Wenn wir also davon ausgehen, dass die Hypothese vom Urmatriarchat korrekt ist, wie erklären wir uns dann folgende Fakte:
- Dass wir männerdominierte Gesellschaften fast rund um den Globus finden, seien es die Indianer in der neuen Welt oder die frühen Hochkulturen?
Matriarchate sind die Ausnahme.
- Dass selbst unsere evolutionären Verwandten, die Menschenaffen, zumeist Alphamännchen im Rudel haben?
- Dass Frauen schon rein körperlich eher nicht an der Großwildjagdt teilnehmen?
- Dass es rein evolutionstheoretisch durchaus Sinn macht, die Männchen im Rudel gewisse Dinge erledigen zu lassen, während die Weibchen sich um Aufzucht von Jungen und Pflege kümmern?
Die Hierarchien sind deshalb nicht besonders steil, weil das wohl tatsächlich nicht der menschlichen Natur entspricht. Es gibt Alpha-Männchen und -Weibchen.
Man lese mal Berichte über reale matriarchische Gesellschaften. Das sind durchaus keine Paradiese der Gleichheit. Eher im Gegenteil.
Die archäologischen Funde, die auf eine "egalitäre Gesellschaftsordnung" zurückfolgern lassen, beweisen im Grunde genommen nur, dass man keine Unterschiede in der Architektur finden konnte. Es könnte aber durchaus sein, dass z. B. das Haus vom Chef zentral lag oder dass sein Haus wirklich keine Rolle für seine Bedeutung spielte.
Das selbe gilt für Grabbeigaben. Wenn wir davon ausgehen, dass Werkzeuge und Waffen knapp sind, und weiterhin, dass man im Jenseits dieser Leute vielleicht nur das notwendigste braucht, dann ist es logisch, wenn die Gräber eher gleich sind.
Zudem eine soziale Hierarchie sich nicht unbedingt im Eigentum widerspiegeln muss.