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  • Struppi1

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2005

Eine unerträgliches Interview

Hier wird versucht mit vermeintlich bioligscher Gewißheit "alles fließend" zu erklären, ohne dabei wirklich das menschliche Miteinander in Betracht zu ziehen.

Erst dank Kooperation und strikter Reziprozität, also Gegenseitigkeit, war es möglich unter den harschen Bedingungen zu überleben.

Hier wird einfach mal unterschlagen, dass Gegenseitigkeit eben auch Aufgabenteilung bedeutet. warum wird das nicht erwähnt? Weil es nicht in die Agenda paßt.

Die Diversität menschlicher Gesellschaften zeigt, was alles möglich ist. Kurz: Wer Menschen verstehen will, muss biologische und kulturelle Evolution gemeinsam betrachten.

Was er als "Diversität" bezeichnet, sind diese Unterschiede in den Aufgaben. Und indem man angefangen hat, die Aufgaben der Frau als etwas negatives zu betrachten sind diese Diskussionen heute erst entstanden. Aber das ist absurd, Frauen machen nichts schlechtes wenn sie sich mehr auf Kindererziehung konzentrieren.

Absurd wird es dann wenn solche Sachen negiert werden, dann aber auf einmal die böse Biologie des Mannes "erfolgreiche" Vermehrungspraktiken erfinden soll - so als ob es sich um eine Zuchvariante einer Vogelart handelt.

In der Biologie wird vom Bateman-Prinzip gesprochen: Ein Mann kann mit vielen Frauen nun mal mehr Nachwuchs zeugen als eine Frau mit vielen Männer. Deshalb hat sich in der Evolution in der Tendenz bei Männern ein stärkerer psychologischer Drang ausgebildet andere zu übertreffen.

Keine Ahnung wann und wo dieses Prinzip in der Menschheit dominierte, ich halte es aber für Europa und die letzten Jahrhunderte für völlig absurd oder wenn dann sehr beschränkt auf die herrschende Klasse die sich mit solchen Dingen rumschlagen musste, weil es auch darum ging Macht und Besitz zu vererben.

Der "normale" Mensch hat um sein überleben gekämpft oder war zufrieden, wenn er soviel hatte sich und seine Nachkommen zu versorgen. Das wurde mit Sicherheit nicht nach dem "Bateman" Prinzip gemacht, sondern man war abhängig von den Machtverhältnissen und welche Zustände die Obrigkeit zuliess. Das werben um Partner war aber eher das Notwendigkeits-Prinzip, weil kein Mensch alleine leben konnte, im Alter war jeder auf eine Familie angewisen.

Das ist das was ich unterträglich finde, dass die Wissenschaft nicht auf die tatsächlichen Machtverhätnisse und wie die Menschen - die Mehrheit der Menschen! - in diesen lebten. Sie bauen sich aus einem aus Religion und Königssagen erschaffenen Zerrbild die Definition mit der heute Dinge gefordert werden, die für die meisten Menschen sowieso selbstverständlich sind. Die aber heute dazu genutzt werden, um eine Leigitimation zu schaffen dass der Staat sich in das Leben seiner "Untertanen" einmischt.

Wir bekommen hier also im Grunde eine Forderung des starken und autoritären Führung präsentiert. Was auch aktuell viele Diskussionen begleitet. Der starke Staat soll wieder erschaffen werden, am liebsten mit einer Königin.

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