Ja, es ist natürlich schwierig die Kulturbegriffe übereinander zu bekommen.
Letztlich passt meine Sichtweise zu keiner der beiden von dir hier beschriebenen.
Ich denke es gibt verschiedene Ebenen von Kultur. Für die eine sind die Männer, für die andere die Frauen zuständig.
Interessant.
Frauen sind durch ihre stärkere Beziehung zum Körperlichen und auch zu ihrem Körper eigentlich mehr 'Natur' als die Männer. Frauen schützen ihren Körper und das Körperliche und Männer den Geist und das Geistige. Und beide Geschlechter opfern im Zweifel zumindest einen Teil des vom anderen Geschlecht favorisierten Teils um die eigene Vorliebe zu retten. Das kann bei beiden bis zu einem Grad gehen, der dem anderen Geschlecht als furchtbar grausam erscheint. (Diese Tatsache übrigens sollte man alle jungen Menschen beibringen: Wie anders Männer und Frauen gewisse Dinge empfinden und dass das ansich erst einmal keine Katastrophe ist.)
"Das unmoralische Geschlecht" sind aus meiner Sicht auch eindeutig die Frauen. Wenn es hart auf hart kommt, sind Frauen immer gnadenlose Pragmatiker. Egal wie sehr sie sich sonst moralisch gegeben haben oder auch mit Moral taktiert haben, wenn es richtig Ernst wird, spielt bei Frauen Moral keine Rolle mehr, sondern nur das was den Vorteil bringt (für das körperliche und materielle Überleben).
Zusammen mit dem nachtragenden Element beim Weiblichen und einem Hang zur Maßlosigkeit führt eben das auch schon mal zu den schlimmen Dingen, die so vielen Männern widerfahren, wenn sie sich im Trennungs-Konflikt mit ihren Frauen befinden.
Die Dissertation von Kuklick "Das unmoralische Geschlecht" schrieb er quasi als Antwort auf Steinbrügges "Das moralische Geschlecht".
Lieselotte Steinbrügge schrieb 1992 über "Theorien und literarische Entwürfe über die Natur der Frau in der französischen Aufklärung" und warnte Feministinnen davor zu leugnen, es könne auch ein "Verstandesgefühl" geben.
Damit meinte sie, die positive Bezugnahme auf die "moralischen, gefühligen, sensiblen" etc. Qualitäten von "Frau" gehörte zur Aufklärung und dem, was Frauen damit (limitierend) zugeschrieben worden ist dazu.
Das "Ressentiment" gegenüber Frauen verwandle sich hinter deren Rücken in eine eigene "Qualität", wenn man dies nicht kritisch reflektiere.
Man hat ihre Warnungen ignoriert und das Resultat sehen wir heute.
Männer hingegen sind das eigentliche moralische Geschlecht. "Ein Mann braucht einen Ehrencodex". Diesen Spruch kennt man doch und er stimmt. Ein Mann braucht so etwas wirklich und zwar einen selbst geschaffenen Kodex am besten. Er braucht gewisse Grenzen, die sein Geist seinem Körper und seinen Trieben gibt, auch damit diese nicht zu destruktiv werden.
Unterschreibe ich.
Die "Destruktivkräfte" von Männlichkeit waren bereits früh bekannt - gerade Männern.
Limitierungen in Form von Regeln, Limitierungen, Ausnahmen, die in Gestalt von Codizes oder mit Verweis auf Ahnen eingeführt worden sind dienten dem sozialen Frieden ("Produktivkräfte").
Natürlich würden mir jetzt, bei diesen Beschreibungen, wieder viele übelsten Sexismus vorwerfen, weil ich Frauen als unmoralisch bezeichne. Doch ich werte das nicht. Moral ist für mich nicht notwendigerweise etwas Positives und das amoralische Verhalten der Frauen nicht unbedingt etwas negatives. Beide Geschlechter haben nun mal diese Eigenart und ob die damit anderen gegenüber eher Gutes oder eher Schlechtes verursachen, hängt von ganz anderen Dingen ab.
Damit habe ich kein Problem. Nur wenn du Geschlechtern "Eigenarten" angedeihen lässt.
Was meinst du damit?
"Das Triebwesen Mann, dass von der Frau zivilisiert wird."
Ich denke das ist eine Fehlinterpretation. Der Mann ist nicht das Triebwesen, eber die Frau. Worum es in dieser Aussage geht sind wohl eher die aktiv-aggressiven Tendenzen beim Mann, das Eroberertum, im kriegerischen, wie im sexuellen Bereich. Im Grunde genommen ist das ja auch seine Aufgabe, denn der Mann ist der Zerstörer - den es auch geben muss, und manchmal ist es eben nicht nur furchtbare Zerstörung, sondern fruchtbare Zerstörung, Zerstörung von Überlebtem.
Interessant.
Es ist nicht so, dass die Frau den Mann "zivilisiert", sondern der Mann wird ruhiger in einem guten Zusammensein mit einer Frau. Denn da gibt es noch einen Spruch: "Wer nicht genießen kann, muss zerstören". Männer können für gewöhnlich nicht so gut genießen wie Frauen, aber in einem guten Zusammensein mit einer Frau können sie es eben besser.
Was aber wiederum "Genuss" mit "Frau" eng verzahnt.
Ich kenne eine Frau, die besser kochen kann als ich und eine Frau, die mehr von Wein versteht. Auf die zwei kommen pro Sachverhalt mindestens 10, die von beidem keine Ahnung haben.
Die von dir genannten Frauen existieren m.E. nicht mehr.
Das Problem an den "Geschlechterstereotypen" in Sachen Frauen ist nicht, dass sie existieren, sondern dass sie diesen weder entsprechen, noch (feministischer Ideologie folgend) entsprechen wollen.
D.h. es gibt das "Label" Frau, aber dahinter verbirgt sich gar nichts.
Die Wahrscheinlichkeit, dass "Frau" meine sehr schöne und gepflegte Wohnung in ein Drecksloch mit "convenience"-Fraß verwandelt ist wesentlich höher als die, in irgendeiner Form davon zu profitieren.
Weil es diesen "Profit" (s.o.) - jenseits von Sex - nicht mehr gibt.
Eine weitere Theorie dazu, die auch einmal gehört habe, fand ich interessant und sie spielt sich wohl zumeist sehr unterbewusst ab. Wenn die Beziehung zwischen einem Mann und seiner Frau nicht mehr gut ist, wenn der Mann sich z.B. von der Frau nicht mehr geachtet fühlt, (selbst wenn es noch gar keinen wirklichen offenen Streit gegeben hat) dann rächen sich Männer oft dadurch, dass sie sich vermehrt Gefahren aussetzen, oder sie schädigen ihren Körper auf andere Weise, denn das Körperliche ist das an dem die Frauen so hängen.
Ein Mann hingegen der sich von seiner Frau geliebt und geschätzt weiß, wird ihr zuliebe in der Regel keine wirklich schlimme Gefahr eingehen und allgemein besser auf seinen Körper achten.
Eine Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper von der ich hoffe, wir brauchen möglichst bald keine Frau und keine Partnerschaft mehr, um in unserem Körper zu Hause zu sein.
"Das ist dein Leben, das ist dein Körper - behandle dich pfleglich, du wirst genau so nur einmal existieren und nur du kannst über deine Existenz entscheiden!" ist meine Botschaft als MGTOW.
Ich möchte mich auch bedanken. Dieser Austausch war wirklich sehr interessant und auf einer recht hohen Diskursebene. Findet man leider immer seltener auf Telepolis, aber manchmal eben doch noch.
Vielen Dank! Leider haben sich die Zeiten geändert. Es ist, wie es eben ist. Schön, dass man angenehm überrascht werden kann! :-)
Gruß crumar