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  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Antwort in mehreren Teilen - 3 von 3

Frauen attackieren Männer immer schon mal, auch und besonders in Paarbeziehungen.
Das ist dann ein Machttest. Denn Frauen müssen wissen, dass ihre Männer sich zur Wehr setzen können und sich nicht einfach unterkriegen lassen. Wenn der Mann sich wehrt und entsprechend behautptet, ist alles gut. Dann ist die Frau beruhigt und lässt sich auch gerne besiegen. Allerdings muss das von Seiten des Mannes auf souveräne Art und Weise geschehen und nicht etwa auf gewalttätige oder sonstwie zerstörerische Art.

Der legendäre "Shit-Test" - das ist das Stammfeld der PUA, hier eine Definition aus dem urban dicitionary (gekürzt): "A manufactured grievance a woman uses to test the mettle, competence and confidence of her mate. It is an intentional provocation accompanied by an implicit and subconscious desire that the man put his foot down, set reasonable boundaries and demonstrate that he will not be bullied, nagged, shamed or guilted into submission."

In einem unserer Forum hat ein User tatsächlich vorgeschlagen, Feminismus als gigantischen Shit-Test zu verstehen. ;-)

Das Problem mit deiner vorigen These in Kombination mit dieser:

Feminismus vor allem deswegen entstanden, weil die Frauen die Männer bekämpfen wollten, nicht weil sie frei sein wollten. Sondern weil sie frei von diesen Männern sein wollten, von Männern, die nicht mehr an sich selbst glauben und damit nicht mehr die männliche Rolle in der Gesellschaft erfüllen würden.

ist, dass nicht nur die Misandrie eines erheblichen Teils der "Feminismen" offensichtlich existiert, sondern es wird von diesem Teil auch eine notwendige Rolle von Männern in dieser Gesellschaft abgestritten wird. Schau dir nur die mediale Repräsentation von Vätern an - es wird so getan, als ginge es komplett ohne sie oder sie werden als hilflose Trottel charakterisiert, die nichts wären ohne ihre Frau.

Die Forderung nach "Gleichberechtigung" ist ja nach meiner obigen Theorie über Feminismus auch nur ein Kampfbegriff. Indem man eine (scheinbare) Ungerechtigkeit herausstellt kann man den anderen natürlich besonders gut moralisch bekämpfen.

Und diese "moralische Überlegenheit" wird - siehe meine letzte Antwort - den Frauen VON Männern seit 250 Jahren attestiert. D.h. dieses "Narrativ" des "moralischen Geschlechts" ist viel, viel älter als der Feminismus, der an diesem andockte und einen unendlichen "Gerechtigkeitsdiskurs" entfachte.
Mit unendlich greife ich hier auf die neuere Formulierung im GG zurück, wonach es um die Durchsetzung der "tatsächlichen Gleichberechtigung" geht. Was ist denn "tatsächlich"? Und wer definiert, das der Zustand der "tatsächlichen Gleichberechtigung" tatsächlich vorliegt?

Zur Hypergamie aber noch ein Gedanke. Wenn Frauen nach 'oben' heiraten wollen (was allerdings nicht immer und überall der Fall ist), dann bezieht sich das 'nach oben' ja aber nur auf bestimmte Begriffe, eben die von dir genannten. Was die Frauen nun mitbringen, hat aber natürlich auch einen gewissen Wert. Nur weil eine Frau weniger gebildet ist oder weniger verdient, heißt das nicht, dass ihre 'weiblichen' Werte nicht denen des Mannes ebenbürtig sind und der Mann davon so profitiert wie die Frau von seinen hypergamen Werten.

Natürlich folgt der Grundgedanke C. Hakim, wonach sich "erotisches Kapital" (also Attraktivität) in jede andere Kapitalsorte umtauschen lässt. Das sind dann ihre "weiblichen Werte": Attraktivität und Jugend.
Wir haben da ein "agree to disagree" in Sachen "weibliche Werte" - ich sehe die einfach nicht.

Unsere sehr evolutionsbiologisch orientierten Männer haben ebenfalls behauptet, ganz verkürzt, Männer seien besser in Naturwissenschaften und Mathe, Frauen eben besser in Sprache(n).
Das Problem mit dieser Annahme ist, dass in SAT-Tests (Test zur Studierfähigkeit von Bewerbern an Unis in den USA) die "math skills" und "verbal skills" testen, junge Männer seit 1972 durchgängig besser in den "verbal skills" abgeschnitten haben (und in den "math skills").
Diese Tests zeigen weder den behaupteten Geschlechtergegensatz, noch prognostizieren sie die Ergebnisse korrekt. Was - das ärgert mich - niemand daran hindert, diese "Theorie" immer und immer wieder zu wiederholen.

So und damit schließe ich die Antwort ab! :-)
Schönen Gruß
crumar

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.01.2022 17:08).

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