Hallo Crumar,
soweit ich weiß kann ein Posting hier so schnell nicht wirklich zu lang werden.
Ich habe schon Posts geschrieben, die viele DinA4 Seiten lang gewesen wären.
Was aber auch bei mir manchmal vorkommt, ist dass es beim Abschicken abstürzt, wenn man das Schreibefenster des Posts sehr lange geöffnet hatte, wie es bei einem langen Post ja auch normalerweise der Fall ist.
Um dem vorzubeugen kopiere ich den geschriebenen Text vor dem Abschicken einfach in die Zwischenablage.
In jeder Organisation, bei dem das "wir" geäußert wird, bevor ich meine Meinung beigetragen habe und /oder diese berücksichtigt wird, fühle ich mich inzwischen fehl am Platz. Ich habe es auch aufgegeben, einen Wahn einer Mehrheit ändern zu können, wenn sie sich partout rationalen Argumenten verschließen will.
So geht es mir auch.
Das war eine polemische Zuspitzung von meiner Seite.
Aber Fakt ist, sowohl eine kapitalistische Gesellschaft, als auch die "Damenwahl" bevorzugen bestimmte männliche Typen in einem bestimmten historischen Kontext.
Die männliche (!) Klage über die "instrumentelle Vernunft" bspw. literarisch verarbeitet im "Homo Faber" klagt Männer an, weil der Kurzschluss ist Mann = Gesellschaft.
Die Idee ist, ändern sich die Männer, dann ändert sich die Gesellschaft.
Wer ist 50% von Gesellschaft?
Frauen.
Deren konkrete Kriterien zur Wahl eines Mannes werden nie zur Disposition gestellt oder kritisiert.
Die Frage, die ich mir hier stelle ist ob die Damenwahl denn wirklich zu einer Art Zucht werden kann, also ob sich die Wahl auch genetisch vererben kann? So oft kommen die Söhne von Vätern mit den "gewünschten" Kriterien dann auch nicht auf ihre Väter.
Oder ist es so gedacht, dass nur solche Männer eine Frau bekommen, die den Kriterien entsprechen und nur diese deshalb Einfluss auf die Gesellschaft haben, die Söhne also erst einmal nicht wichtig sind? Aber dann wäre es ja keine Zucht.
Ich denke eigentlich auch, dass der Impuls zur Änderung der Gesellschaft von Männern kommen muss, nur kommen kann, eben weil die Frauen nicht nach vorne ins Unbekannte gehen. Allerdings müssen sich im Nachgang dann auch die Frauen ändern.
Schaut man sich feministische Denkweisen an, dann hat man jedoch oft den Eindruck, als wären Frauen, so wie sie sind, gut genug und nur die Männer müssten sich ändern und schon wäre alles bestens. Das kann es natürlich nicht sein.
Ist das wirklich so?
Wie haben einen ganzen Kanon von männlichen Künstlern; Poeten, Schriftstellern, Malern und Musikern. Wie haben mit der Romantik eine Bewegung, die gegen die "Verstandeskälte" der Aufklärung opponierte.
Die Idee, rückwirkend, die "reine Empfindung" Frauen zuzuschreiben ist nicht nur falsch, sondern gehört zum Stereotyp der bürgerlichen Gesellschaft, "Frau" als rettende Figur zu erfinden, für alle Dinge, die diese Gesellschaft erkennbar zerstören würde.
Konkurrenz, der Kampf aller gegen alle, Entfremdung durch Arbeitsteilung, Spezialisierung und die Abhängigkeit von der Vorprodukten anderer.
Für Männer ist der Ausweg die "Robinsonade" abseits der Gesellschaft auf einer Insel (!), für Frauen wurde eine in die Gesellschaft integrierte (!) "Familie" erfunden.D.h. die Pfade, die wir heute beschreiten, was wir heute denken und wie wir handeln, hangelt sich entlang von Weichenstellungen, die m.E. ein paar hundert Jahre alt sind - aber nicht tausende oder zehntausende von Jahren.
Das hier ist ein guter Absatz um vielleicht einmal die Unterschiede klären zu können, die aus den unterschiedlichen Gedankenrichtungen kommen, mit denen wir auf das Thema zugegangen sind.
Ich denke nämlich es ist beides. Wir haben in uns eine Ebene, die zehntausende Jahre alt ist und die ist letzten Endes immer dominant, sie kommt immer wieder durch. Und wir haben natürlich darüber gelagert auch das, was die kulturellen Einwicklungen, damit meine ich vorrangig geistige Vorstellungen, in uns bewirkt haben.
Das Uralte ist das was im Körper, in den Instinkten, im Geschlecht, in der Physiologie, meinetwegen in der Hormonen angelegt ist. Und seit der Aufklärung hat sich darüber eine geistige Ebene entwickelt, die zum allergrößten Teil unser Denken bestimmt, aber auch vielfach unser Fühlen. Denn ich glaube es gibt in der Tat so etwas wie "geistige Gefühle", aber es gibt auch von Geist induzierte Gefühle, wenn quasi der Geist das gesamte Gefühlsleben dominieren will.
Diese vom Geist induizierten Gefühle aber wiedersprechen immer mehr und zunehmend immer mehr den körperlichen Gefühlen. Da letztere aber immer wieder durchkommen, führt das zu den schweren psychischen Problemen, die es heutzutage immer öfter bei immer mehr Menschen gibt.
Also natürlich ist "Empfindung" nicht nur weiblich. Erstens weil natürlich Männer auch ihre weiblichen Anteile haben und auch das körperliche Fühlen. Und eben auch weil es geistige Gefühle gibt. Somit sehe ich keinen Unterschied in der Güte zwischen männlichen und weiblichen Künstlern, auch wenn beide Geschlechter die Künste durchaus etwas unterschiedlich angehen.
Die "geistigen" oder "männlichen" Gefühle haben aber auch ihren körperlichen Bereich. Das ist der obere Teil, Kopf und Brust bis zum Zwerchfell. Das Brustgefühl sozusagen. Und im weiblichen Teil gibt es dann das Bauchgefühl.
Ich habe auch kein Problem mit Stereotypen, wenn man sie in Gedankengebäuden als Platzhalter für durchschnittliche Eigenschaften einer Gruppe von Menschen, Frauen oder Männern nimmt. Man sollte jedoch keinen einzelnen Menschen kein Individuum darein pressen wollen.
Wenn ich also von Männern und Frauen spreche, meine ich eigentlich immer "Das Männliche" und "Das Weibliche". Der Durchschnitt entspricht dann in etwa mehrheitlich der Beschreibung. Der Einzelne kann und soll da aber auch ganz aus der Art schlagen und dafür muss er nicht einmal homosexuell oder trans sein.
Damit habe ich kein Problem. Nur wenn du Geschlechtern "Eigenarten" angedeihen lässt. Was meinst du damit?
Zum Teil habe ich das schon im obigen Absatz beschrieben. Aber mal zu den Grundlagen. Mein Gedankenmodell zu dem Thema basiert auf der Vorstellung, dass das Universum praktisch aus der Polarität zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen besteht und dadurch auch erst existieren und weiter bestehen kann. Auf diese Weise kann ich nach meinem Empfinden die Sache am besten verstehen.
Im Grunde genommen kann man nun viele Dinge in Paaren auf die beiden Pole männlich und weiblich zuweisen. Licht/Dunkel, Plus/Minus, Sonne/Mond, Geist/Körper, Aktiv/Passiv usw, usw. Diese Paare bedingen einander immer. Und aus diesen Paaren kann ich dann auch die Eigenarten ableiten, die meiner Ansicht nach grundlegend für die Geschlechter sind und die nicht dem kulturellen Überbau angehören, die dieser aber allzu oft auch überdeckt und zeitweise überschreibt.
Ich kann alles Mögliche auf diese Polarität männlich/weiblich beziehen. Zum Beispiel auch Länder und Völker oder auch Kulturphasen. Die Aufklärung war in der Tat eine männliche Kulturphase, die Romantik eine weibliche. Die Coronakrise markiert gerade auch die Grenze zwischen einer weiblichen, die wir in den letzten knapp 20 Jahren hatten, und einer männlichen, die jetzt kommt. Diese Phasen sind seit dem 20. Jahrhundert immer in einem Wechsel etwa alle 10-20 Jahre.
Aus diesen Analogien ziehe ich auch z.B. den Schluss, dass viele der heutigen Probleme auf dem mangelnden Zusammenwirken zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen seit der Aufklärung entstanden sind. Früher waren Ziele und Werte einer Gesellschaft als auch die Art und Weise diese zu erreichen sowohl männlich wie auch weiblich. Seit der Aufklärung hat sich das mit der drastischen Aufwertung von originär weiblichen Zielen und Werten aber stark geändert. Werte und Ziele wie materieller Wohlstand, Bequemlichkeit und Annehmlichkeit, Sicherheit und besonders der Schutz der körperlichen Lebens auf Teufel komm heraus, sind nach meiner Ansicht originär weiblich (was natürlich nicht heißen soll, dass Männer das alles verachten). Und das wird ja immer extremer.
Die Art und Weise wie diese Ziele erreicht werden, ist aber seit mindestens 200 Jahren immer mehr die durch nichts gemäßigte männliche Art. Mit extremer Dynamik, Schnelligkeit, Kampf im Wirtschafsleben, kalter Rationalität, reiner Effizienz, schrankenlosem Konkurrenzkampf usw..
Quasi ein männliches Handeln, welches keinem männlichen Codex mehr folgt.
Die Hegemonie dieser "weiblichen" Ziele, die aber auf eine radikal männliche Art erreicht werden wollen, führt dann auch zu all den gewaltigen Problemen, die wir heute haben. Von Überbevölkerung bis Ressourcenraubbau bis Umweltzerstörung bis materieller Ungleichheit bis psychischer Überlastung und Depression usw.
Die Tatsache, dass diese "weiblichen" Ziele auf einmal so eine Hegemonie entfalten konnten, hängt nun aber mit der fortschreitenden Abwertung der Männer zusammen, die sich immer mehr dem Weiblichen unterordneten und ihre Energie mit aller Macht und quasi schrankenlos in die Erfüllung der "weiblichen" Bedürfnisse fließen ließen.
Im Grunde kann man davon auch das Entstehen und das zerstörerische Werk des Kapitalismus ableiten. So jedenfalls meine Vorstellung.
Ich kann aber durchaus auch in anderen Gedankenmodellen die Sache angehen und mich mit marxistischer, soziologischer oder sonstiger Sicht auf das Thema beschäftigen. Denn es sind ja alles nur Gedankenmodelle, die als Hilfsmittel zum Verständnis der Wirklichkeit dienen sollen. Sie sind nicht die Wirklichkeit selbst und ebenso auch nicht der einzige Weg sich dieser Wirklichkeit zu nähern.
Was aber wiederum "Genuss" mit "Frau" eng verzahnt.
Ich kenne eine Frau, die besser kochen kann als ich und eine Frau, die mehr von Wein versteht. Auf die zwei kommen pro Sachverhalt mindestens 10, die von beidem keine Ahnung haben.
Die von dir genannten Frauen existieren m.E. nicht mehr.
Ja, nicht jede Frau hat jede weibliche Eigenschaft. Und manche haben sie noch, bemerken sie aber kaum oder gar nicht mehr, weil der geistig kulturelle Überbau oder ganz einfach feministische Vorstellungen diese Eigenschaften überlagern. Frauen sind sehr flexibel, die können alles mögliche darstellen, wenn sie wollen.
Ich habe auch einige sehr "weibliche" Eigenschaften bei denen sich manche Leute verwundert die Augen reiben, denn in meiner Gesamtheit bin ich dann doch eher ein maskuliner Typ vom Wesen und Aussehen her.
Aber so ist das eben, Individuen können sehr unterschiedlich sein, auch bezogen auf ihr Geschlecht.
Natürlich sind auch Männer genussfähig und manche Männer sind wahre Genussmonster, aber im Durchschnitt der Mehrheit ist das meiner Ansicht nach bei Frauen deutlich öfter anzutreffen.
Eine Achtsamkeit gegenüber dem eigenen Körper von der ich hoffe, wir brauchen möglichst bald keine Frau und keine Partnerschaft mehr, um in unserem Körper zu Hause zu sein.
"Das ist dein Leben, das ist dein Körper - behandle dich pfleglich, du wirst genau so nur einmal existieren und nur du kannst über deine Existenz entscheiden!" ist meine Botschaft als MGTOW.
Nun, ich gehe mit meinem Körper auch besser um als wohl der Durchschnitt der Männer, auch schon vor dem Hintergrund, dass mein Vater schon mit 46 gestorben ist, nach massivem Raubbau an seinem Körper.
Trotzdem merke ich auch in mir, dass da im Untergrund etwas arbeitet, was meinen Körper anders aufreibt als den der meisten Frauen.
Aber die Tatsache, dass man seinen Körper pfleglich behandelt muss nicht unbedingt damit zu tun haben, das es auch wirklich körperliches Bewusstsein oder körperliches Gefühl ist, dass die eigentliche Motivation dafür ist. Manchmal und ziemlich oft heutzutage ist es auch nur die Eitelkeit des eigenen Geistes oder des eigenen Egos, die einen dazu bringt z.B. auf körperliche Fitness, gute Ernährung usw. zu achten, auch um schön auszusehen und gemäß den herrschenden weiblichen Idealen.
Eine Sache fällt mir noch ein. Noch im Rokoko, also zur Zeit der Aufklärung und früher natürlich auch, konnten sich Männer genauso prachtvoll kleiden wie Frauen und das taten sie auch. Erst danach trennt es sich in die sich schmückenden Frauen und die immer formaler werdende Kleidung der Männer, die dann in einem an Nüchternheit und Schmucklosigkeit kaum noch zu übertreffenden Anzug endet.
Hier sieht man wie beides auseinanderläuft. Die Männer werden mehr und mehr zu reinen Funktionsträgern.
Und damit kommen wir wieder auf den Anfang zurück und auf den Teil, der sich seit der Aufklärung geändert hat, wenn du von den "Weichenstellungen, die m.E. ein paar hundert Jahre alt sind" redest. Denn dieser Teil ist wirklich nur auf diese kulturellen Änderungen und Weichenstellungen zurückzuführen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.11.2021 02:06).