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  • stafsej

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2002

Mein problem mit eher rechts gerichteten wie dir ist, dass ein glöckchen

hinter dir vermute, welches klingelt und dich daran erinnert in die
tasten zu greifen, wenn bestimmte reizwörter in deiner grosshirnrinde
erscheinen.

Nun ist das problem deiner argumentation alleine schon der
erscheinungsort des von dir geschmähten artikels.

Für den der französischen zeitungslandschaft nicht mächtigen erkläre
ich dir gerne, dass "le monde" nicht gerade im ruf einer
marxistischen zeitung steht - gelinde gesagt.

Wenn du le monde übersetzen könntest und verorten würdest in das
hiesige schema, dann hättest du ungefähr ihre politische position
(nur so als kleiner tip).

All die angedeuteten probleme:

1. Zunahme der prekären arbeitsverhältnisse,
2. Marginalisierung der interessenvertretung und politischen
repräsentation
3. Individualisierung,
4. Separierung der gesellschaftlichen schichten,
5. Undurchlässigkeit sozialer schichten,
6. Zunahme der ungleichheit zwischen sozialen schichten

sind auch hier wohl bekannt und werden seit ungefähr 15 jahren
sozialwissenschaftlich aufgearbeitet.

Es will nur keiner wahr haben.

Der artikel ist insofern "neu" als die umstände in Frankreich ihm
aufmerksamkeit geschaffen haben - also nach den riots immerhin
erklärungsversuche gesucht werden.
Wissenschaftlich sind die präsentierten erkenntnisse ein alter hut.

Wenn du richtig lesen könntest, dann hättest du bemerkt, dass die
skizzierten probleme weit in die gesellschaft hineinreichen, sich
eben nicht an ethnische schranken halten und auch menschen in der
sogenannten "dienstleistungsgesellschaft" betreffen.

Zu einigen anderen interessanten aspekten schweige ich lieber, denn
das würde dich wohl überfordern.

Gruss, Staf
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