>
> Das ist imho ein wichtiger Punkt. Und hat mit der Postmoderne zu tun.
> Und ist auch wieder kein typisch deutsches Phänomen. Das
> Multikulti-Projekt der verirrten Postmodernen (die
> Beliebigkeitsrethoriker, Gleichmacher und Ego-Absolutisten) ist in
Wer genau eigentlich will/wollte das, geht das konkreter? Sind die
"Beliebigkeitsrethoriker" auch "Gleichmacher" und Ego-Absolutisten,
oder sind das verschiedene Ideen?
Was sind denn die derzeit (in den Medien) vorherrschenden Ideen vom
Zusammenleben, von Politik? Solche?
> der Tat eine grosse Verlogenheit. "Es gibt keine absoluten Werte",
> das ist die richtige Erkenntnis der Postmoderne. Dass es aber
Falsch, es gibt keine absolute (etwa religiös oder
naturwissenschaftlich begründete) WAHRHEIT (von einigen banale
chemischen und physikalischen Phänomenen abgesehen, aber auch die
sind philosophisch angreifbar...), aus der sich solche (moralischen)
Werte automatisch, verbindlich, ergeben würden. Das bedeutet aber
noch lange nicht: Anything goes. Siehe:
>(im Kern haben alle Menschen die gleichen Bedürfnisse und
> das gleiche Lebensrecht),
> Orientierungslosigkeit der Postmoderne. Sie haben mit Recht falsche
> Autoritäten entlarvt und deshalb soll es jetzt gar keine Autoritäten
> und keine Hierarchie mehr geben. Das ist der Fehler, das heißt, das
Richtig - aber wer/was ist eine Autorität und warum? Wie legitimiert
sich eine Autorität? Wie kam es zu einem Unmut über vermeintliche
oder wirkliche Autoritäten?
Hier, einer der wichtigsten "postmodernen" poststrukturalistischen
Philosophen:
de.wikipedia.org/wiki/Gilles_Deleuze
Warum sollte man denn nun eine Hierarchie einem Rhizom (wieder)
vorziehen?
Meinst du überhaupt solche Ideen, wenn du über "Postmoderne" redest?
> Kind mit dem Bade ausschütten. In den USA kann man jemandem wegen der
> absurdesten Kleinigkeit "Diskriminierung" vorwerfen und damit
> Prozesse gewinnen (es ist kein auf Deutschland beschränktes Problem).
>
Sind dann nur die Gesetze schlecht gemacht, oder ist Diskriminierung
doch ok, oder gibt es garkeine Diskriminierung, oder kann man einfach
nichts gegen sie tun? Hat es vielleicht mit der Unmöglichkeit zu tun,
festzulegen, ab wann eine Diskriminierung eine solche ist, also
verletzt und diskriminiert? Da wär man wieder mal bei der Wahrheit...
> Damit ich nicht mißverstanden werde, die Nationalismus-Rethorik der
> Rechten ist imho Ideologie oder, noch schlimmer, Fundamentlismus. Und
> das ist in Deutschland besonders gefährlich.
>
Sie ist vor allem im Kern nicht rational, behauptet dies aber.
> Zweitens, die politische Entwicklung ist auf der Welt an einem Punkt
> angekommen, wo die nationale Indentität dabei ist ihre Bedeutung zu
> verlieren. (Ich meine nicht nur die wirtschaftliche Seite der
> Globalisierung, also die neoliberale Inquisition, sondern in erster
> Linie das Bewußtsein der Menschen und die Kultur.) Und hier gibt es
> kein Zurück mehr. Es sind Lösungen gefragt, die politisch (zur Zeit
> ist Politik nur Wirtschaftspolitik) und kulturell supranationale
> Lösungen anpeilen. Wie gesagt, phasenspezifisch (zeitlich) und
> regional bleibt Patriotismus von Bedeutung. Das zu negieren führt in
> den Totalitarismus. Das haben wir auch schon genügend in der Praxis
> erfahren.
>
Patriotismus-Patria-Vaterland. Jemand, der nur seine Region oder
Stadt besonders schätzt und sich ihr emotional tief verbunden fühlt
und/oder sich entsprechend vor Ort engagiert, ist noch kein Patriot
im Sinne des Wortes, bevor er diese Gefühle nicht abstrahiert und
dann auf alle weiteren Regionen und Städte ausdehnt, die sich auf
aktuellen Landkarten innerhalb der Staatsgrenzen des jeweiligen
Landes befinden.
Andererseits redet unser Bundespräsident viel von Patriotismus, und
hat doch in seinem vorherigen Job die weltweite Globalisierung
persönlich forciert, wie passt das denn nun zusammen?
Was für eine absurde Vorstellung überhaupt, dass alle Menschen in
einem ja relativ willkührlich entstandenen Staatsgebiet einen
einheitlich gleichen oder auch nur sehr ähnlichen, von dem in anderen
Staatsgebieten deutlich unterscheidbaren Lebensstil pflegten, dem man
sich speziell verbunden fühlen müsste. Wo gibts denn sowas?
Was wär denn dann "deutsch"? "Korrekt und pünktlich" z.B. sind "die
Engländer" (?) doch auch. Was soll der Kitt zwischen mir und
Abendsonne sein? Was ist eine Kultur, wie entsteht sie, und ist sie
nicht ständig im Wandel? Gibt es klare Grenzen zwischen Kulturen oder
ist es eher ein Farbverlauf? Fragen über Fragen.
> Das ist imho ein wichtiger Punkt. Und hat mit der Postmoderne zu tun.
> Und ist auch wieder kein typisch deutsches Phänomen. Das
> Multikulti-Projekt der verirrten Postmodernen (die
> Beliebigkeitsrethoriker, Gleichmacher und Ego-Absolutisten) ist in
Wer genau eigentlich will/wollte das, geht das konkreter? Sind die
"Beliebigkeitsrethoriker" auch "Gleichmacher" und Ego-Absolutisten,
oder sind das verschiedene Ideen?
Was sind denn die derzeit (in den Medien) vorherrschenden Ideen vom
Zusammenleben, von Politik? Solche?
> der Tat eine grosse Verlogenheit. "Es gibt keine absoluten Werte",
> das ist die richtige Erkenntnis der Postmoderne. Dass es aber
Falsch, es gibt keine absolute (etwa religiös oder
naturwissenschaftlich begründete) WAHRHEIT (von einigen banale
chemischen und physikalischen Phänomenen abgesehen, aber auch die
sind philosophisch angreifbar...), aus der sich solche (moralischen)
Werte automatisch, verbindlich, ergeben würden. Das bedeutet aber
noch lange nicht: Anything goes. Siehe:
>(im Kern haben alle Menschen die gleichen Bedürfnisse und
> das gleiche Lebensrecht),
> Orientierungslosigkeit der Postmoderne. Sie haben mit Recht falsche
> Autoritäten entlarvt und deshalb soll es jetzt gar keine Autoritäten
> und keine Hierarchie mehr geben. Das ist der Fehler, das heißt, das
Richtig - aber wer/was ist eine Autorität und warum? Wie legitimiert
sich eine Autorität? Wie kam es zu einem Unmut über vermeintliche
oder wirkliche Autoritäten?
Hier, einer der wichtigsten "postmodernen" poststrukturalistischen
Philosophen:
de.wikipedia.org/wiki/Gilles_Deleuze
Warum sollte man denn nun eine Hierarchie einem Rhizom (wieder)
vorziehen?
Meinst du überhaupt solche Ideen, wenn du über "Postmoderne" redest?
> Kind mit dem Bade ausschütten. In den USA kann man jemandem wegen der
> absurdesten Kleinigkeit "Diskriminierung" vorwerfen und damit
> Prozesse gewinnen (es ist kein auf Deutschland beschränktes Problem).
>
Sind dann nur die Gesetze schlecht gemacht, oder ist Diskriminierung
doch ok, oder gibt es garkeine Diskriminierung, oder kann man einfach
nichts gegen sie tun? Hat es vielleicht mit der Unmöglichkeit zu tun,
festzulegen, ab wann eine Diskriminierung eine solche ist, also
verletzt und diskriminiert? Da wär man wieder mal bei der Wahrheit...
> Damit ich nicht mißverstanden werde, die Nationalismus-Rethorik der
> Rechten ist imho Ideologie oder, noch schlimmer, Fundamentlismus. Und
> das ist in Deutschland besonders gefährlich.
>
Sie ist vor allem im Kern nicht rational, behauptet dies aber.
> Zweitens, die politische Entwicklung ist auf der Welt an einem Punkt
> angekommen, wo die nationale Indentität dabei ist ihre Bedeutung zu
> verlieren. (Ich meine nicht nur die wirtschaftliche Seite der
> Globalisierung, also die neoliberale Inquisition, sondern in erster
> Linie das Bewußtsein der Menschen und die Kultur.) Und hier gibt es
> kein Zurück mehr. Es sind Lösungen gefragt, die politisch (zur Zeit
> ist Politik nur Wirtschaftspolitik) und kulturell supranationale
> Lösungen anpeilen. Wie gesagt, phasenspezifisch (zeitlich) und
> regional bleibt Patriotismus von Bedeutung. Das zu negieren führt in
> den Totalitarismus. Das haben wir auch schon genügend in der Praxis
> erfahren.
>
Patriotismus-Patria-Vaterland. Jemand, der nur seine Region oder
Stadt besonders schätzt und sich ihr emotional tief verbunden fühlt
und/oder sich entsprechend vor Ort engagiert, ist noch kein Patriot
im Sinne des Wortes, bevor er diese Gefühle nicht abstrahiert und
dann auf alle weiteren Regionen und Städte ausdehnt, die sich auf
aktuellen Landkarten innerhalb der Staatsgrenzen des jeweiligen
Landes befinden.
Andererseits redet unser Bundespräsident viel von Patriotismus, und
hat doch in seinem vorherigen Job die weltweite Globalisierung
persönlich forciert, wie passt das denn nun zusammen?
Was für eine absurde Vorstellung überhaupt, dass alle Menschen in
einem ja relativ willkührlich entstandenen Staatsgebiet einen
einheitlich gleichen oder auch nur sehr ähnlichen, von dem in anderen
Staatsgebieten deutlich unterscheidbaren Lebensstil pflegten, dem man
sich speziell verbunden fühlen müsste. Wo gibts denn sowas?
Was wär denn dann "deutsch"? "Korrekt und pünktlich" z.B. sind "die
Engländer" (?) doch auch. Was soll der Kitt zwischen mir und
Abendsonne sein? Was ist eine Kultur, wie entsteht sie, und ist sie
nicht ständig im Wandel? Gibt es klare Grenzen zwischen Kulturen oder
ist es eher ein Farbverlauf? Fragen über Fragen.