Corona zeigt das Dilemma eigentlich recht deutlich: Eine kapitalistische Wirtschaft kann man nicht so leicht in eine wachstumsfreie transformieren. Denn eigentlich leistet Corona ja genau das, was Herr Alt sich wünscht: weniger Produktion, weniger Konsum, weniger Verkehr, weniger Emissionen. Und die Politik ist schlicht dazu gezwungen, Hunderte von Milliarden ins System zu pumpen, um den Totalabsturz zu verhindern - womit sie natürlich auch das System stützt. Auch wenn Corona vorbei ist, wird der Staat gar keine andere Chance haben als das System zu stützen: Er muss auf Wachstum setzen, weil sich nur so die gigantischen Schulden managen lassen. Nominal werden die Schulden bleiben, aber keine Rolle mehr spielen, wenn die Wirtschaftsleistung ordentlich gestiegen ist. So war es bei der Finanzkrise 2009, so wird es auch diesmal wieder sein. Der Umweltschutz wird dabei wieder verlieren, denn es gibt kein grünes Wachstum.
Ich glaube, erstaunlich viele Mitmenschen hätten mit dem Transformationsziel an sich kein Problem, zumal man geradezu debil sein müsste, um nicht zu verstehen, dass Ende Gelände ist. Nur weiß einfach niemand, wie man aus der hochdynamischen Wachstumsmühle so herauskommt, dass uns zwischenzeitlich nicht alles um die Ohren fliegt.