jsjs schrieb am 14.02.2021 09:48:
TillES schrieb am 13.02.2021 20:37:
jsjs schrieb am 13.02.2021 19:27:
TillES schrieb am 13.02.2021 17:32:
Wie bitte schön sollen Grenzen des Wachstums beachtet werden wenn die Konstruktion des Geldes zu stetigem Wachstum zwingt.
Franz Alt ist zwar in der Lage die Schäden also solche zu erkennen, die das Wachstum mit sich bringt, aber er analysiert das nicht weiter - wie die meisten "Kritiker" des Wachstums.
Man kennt das auch von Linken, die den "Maximalprofit" geisseln, und damit den Normalprofit für verträglich halten.Zu Beginn der "Corona Krise" keimte für wenige Augenblicke Hoffnung auf , als das exponentielle Wachstum thematisiert wurde, leider wurde und wird die Problematik bezüglich Zins und Zinseszins nach wie vor totgeschwiegen.
Warum hätte das Thema sein sollen?
Alternative zu Wachstum innerhalb des bestehenden Geldsystems ist steigende Verschuldung und/oder Verelendung der Massen.
Es gibt keine Alternative zum Wachstum. Worin sollte die im Kapitalismus bestehen?
Auf einem Planeten mit endlichen/begrenzten Ressourcen ist unendliches Wachstum aber dauerhaft einfach nicht möglich.
Jetzt scheitert das Wachstum aber nicht an den begrenzten Ressourcen des Planeten. Das Wirtschaftswachstum scheitert nicht an der Knappheit der sachlichen Voraussetzungen für Produktion, sondern an der begrenzten Zahlungsfähigkeit der Abnehmer. Die Unternehmen würden liebend gerne mehr produzieren und verkaufen, und könnten das auch.
Und daran wird sich auch nichts ändern solange diejenigen die mit ihrer Arbeitskraft den materiellen Wohlstand schaffen ständig neue Schulden aufnehmen müssen um sich die Güter, die sie produziert haben auch selber leisten zu können.
Seit dem Ende des letzten Krieges steigt üerall die Verschuldung und mit der Verschuldung wachsen die Zinsansprüche der Kapitaleigner.
Eine endlose Spirale der Verstärkung der Ungleichheit.
Das Schuldgeldsystem erzwingt aber genau dieses ewige Wachstum. Die Herstellung von wirklich langlebigen Gütern wird geradezu bestraft während Kurzlebigkeit und damit Ressourcenverschwendung und stetig steigender Energiebedarf geradezu zum Zwang wird.
Es geht auch nicht um Kapitalismus oder die nichtfunktionierenden "Alternativen" Sozialismus/Kommunismus sondern darum die Anreize innerhalb einer möglichst freien Marktwirtschaft zu Ressourcenschonendem Wohlstand für möglichst viele zu lenken.
Das ist ein Widerspruch in sich. Marktwirtschaft lenkt nichts, da treten lauter private Subjekte unabhängig voneinander in Konkurrenz zueinander, um die Kaufkraft auf sich zu ziehen. Da wird nichts geplant, oder abgestimmt. "Anreize" wären immer Anreize um mehr Geld zu verdienen.
Und gesamtwirtschaftlich steigt der Zwang immer mehr Geld zu verdienen, um die steigenden Zinslasten zu bedienen.
Der Blick auf das einzelne Unternehmen ist wenig hilfreich, denn dadurch sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Es war der Kardinalsfehler die Volkswirtschaft auf die Summe der Betriebswirtschaften zu bergrenzen und jetzt zu versuchen einen Staat wie ein Unternehmen zu führen. Das Schlagwort der "schwäbischen Hausfrau" zeigt deutlich diese Verengung des Blickwinkels auf.
Damit würde auch die Möglichkeit bestehen die Fortschritte bezüglich Produktivitätssteigerung in Lebensqualität und Freizeit für alle zu nutzen anstatt das Hamsterrad immer schneller drehen zu lassen und immer mehr Menschen abzuhängen.
Das Geld an sich müßte zunächst vom Selbstzeck der Selbstvermehrung wieder auf die Funktionen der Wertaufbewahrung und Tauschmittel reduziert werden.
Im Kapitalismus? Um Wert soll es schon gehen, um dessen Vermehrung aber nicht, und erhalten soll er aber bleiben?
Warum nicht eine Produktion von nützlichen Dingen für die Bedürfnisse organisieren? Warum soll das privaten Eigentümern überantwortet werden, wenns doch darum gehen soll, dass jeder(!) an die Dinge seines Bedarfes kommt. Da ist der Ausschluß anderer immer ein Widerspruch - und das ist ja Eigentum: die exklusive Verfügung.
Zentralistisch die Produktion zu steuern dürfte nicht funktioniereen, die bisherigen Versuche sind krachend gescheitert. Eine Bergrenzung des persönlichen Eigentums oder eine sehr hohe Erbschaftssteuer oberhalb eines gewissen Limits, z.B. 100% oberhalb von 50 durchschnittlichen Jahreseinkommen könnte die Ungleichgewichte und den Zwang zu permanent steigender Verschuldung bremsen.
Was spricht zum Beispiel dagegen, ein Unternehmen nach dem Ableben des Gründers zumindest anteilsweise in das Eigentum derer zu überführen die mit ihrer Arbeitskraft das Unternehmen mitaufgebaut haben anstatt alles als Leisungsloses Einkommen den Erben zukommen zu lassen. Schließlich haben die Beschäftigten auf einen Teil des erarbeiteten Mehrwerts zu Gunsten des Unternehmens verzichtet.
Eigentum und auch der persönlichen Leistung geschuldete Unterschiede sind jedoch unerläßlich als Triebfedern für Fortschritt und wachsenden Wohlstand. Aber die momentanen Zustände, wo einzelne Personen oder Familien für Jahrtausende ausgesorgt haben und jedes Jahr für weitere Jahrzehnte oder Jahrhunderte Werte beiseite schaffen, haben jedes vernünftige Maß verloren.
Da in unserem System das Kapital zum Wirtschaften unerläßlich ist, haben die Vielgeldbesitzer ein Erpressungspotential gegenüber der Gesellschaft.
Den wichtigsten Aspekt sehe ich daher in der "Verwaltung" des Geldes.
Da die großen Banken ohnehin als "to big to Fail" angesehen werden und somit außerhalb der marktwirtschaftlichen Regeln agieren, sollte die gesamte Geld und Kreditwirtschaft zu einer öffentlichen (Staatlichen) Veranstaltung umgebaut werden.
Kreditvergabe darf keine Privatangelegenheit sein, wenn das Kapital eine existentiell wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe bzw. die Chance dazu darstellt.
Kapitalismus muß nicht zwangsläufig Finanzmarktkapitalismus bedeuten.
Das Finanzcasino, welches zur Zeit betrieben wird nützt in jedem Fall nur einer kleinen Minderheit und wird zwangsläufig in einen großen Crash münden oder zu einem Neofeudalismus führen in dem die Mehrheit wie Leibeigene, oder besser gesagt Schuldknechte, einer kleinen Finanzelite zu dienen haben.