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mehr als 1000 Beiträge seit 20.12.2003

Ist das tatsächliche Problem mit den "Privilegien" eher ein Impfproblem?

Eine Frage ist doch, ob die Impfungen wirksam sind. Das ist wohl ein nicht ganz unwesentlicher Punkt, den es zu klären gilt. Legt man stumpf die theoretische Wirksamkeit auf die statistischen Verhältnisse an, sieht das - grob gerechnet - etwa so aus:

Szenario Altenheim ohne Impfung:
= Bewohner: Hospitalisierung 16% Todesfolge 18%.
= Personal: Hospitalisierung 2% Todesfolge 0%.

Szenario Altenheim mit Impfung Biontech:
= Bewohner: Hospitalisierung 2% Todesfolge 2%
= Personal: Hospitalisierung 0% Todesfolge 0%

Szenario Altenheim mit Impfung Astrazeneca:
= Bewohner: Hospitalisierung 7% Todesfolge 7%
= Personal: Hospitalisierung 1% Todesfolge 0%

(Daten aus Meldung IfSG im RKI-Situatonsbericht, Wirksamkeit Biontech 90%, Astrazeneca lt. EMA 60%)

Frage wäre also, kann man in einem Altenheim, in dem Bewohner und Personal durchgeimpft sind, auf "epidemiologische" Maßnahmen verzichten? Also Schluss mit Maskenpflicht, Abstand, Kontaktreduzierung?

Ehrlicherweise müsste man da doch ganz klar feststellen, mit Astrazeneca keinesfalls, 900.000 Altenheimbewohner in D, also 63.000 schwere Fälle zu erwarten. Bei Biontech 18.000. Die vielleicht "das Gesundheitssystem" nicht überlasten würden, immerhin, dennoch schwierig.

Aber es kommt noch dicker:

Vom 01.02.2021 bis 06.04.2021 haben wir lt. §36-Meldung 22673 "Corona-Fälle", davon wurden 4308 (19%) Personen hospitalisiert und 5481 (24,2%) sind verstorben.

Geimpft wird seit Ende Dezember, die Pflegeeinrichtungen (die in der Meldegruppe die weitaus überwiegenden Fälle ausmachen) hatten höchste Impfpriorität. Und das Ergebnis sieht ganz anders aus, als zu erwarten wäre: Trendwende zu höherer Hospitalisirungsrate und zu höherer Todesfallrate.

Und das, obwohl die hohen Inzidenzen der Altersgruppe sich in dem Zeitraum auf "Bevölkerungsnormal" reduziert haben und Hospitalisierungsrate wie auch Todesfallrate in der Bevölkerung (alle "Fälle") in dem Zeitraum zurückgegangen sind. (s. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Klinische_Aspekte.html )

Leider haben wir in dem Zeitraum neben der Impfung noch weitere Einflussfaktoren, die das Bild verzerren. Zum einen Mutanten, die sich bei der (größtenteils ungeimpften) Bevölkerung aber offensichtlich kaum ausgewirkt haben, zum anderen die Schnelltests, die allerdings erst so um die 10.KW in die Fallzahlen "durchschlagen".

Für mich ist der Schluss eindeutig - es gibt da ein Problem mit der Impfung.

Ich lasse mich da gern eines Besseren belehren, weil ich natürlich auch froh wäre, wenn es anders wäre und wir die "Pandemik" ganz schnell beenden könnten, aber die Zahlen sagen da etwas anderes und damit wird auch klar, warum es so einen Affentanz um die sog. "Privilegien" gibt.

edit: Angabe bei Personal korrigiert

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.04.2021 12:22).

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