DerNeueGärtner schrieb am 20.11.2024 12:44:
Sportliche Aktivität ist das Zauberwort, denn für viele Menschen die überhaupt kein Sport treiben, am liebsten jeden noch so kleinen Weg mit dem Auto fahren und noch viel lieber zu Hause vor dem TV sitzen ist jedes Thema der zusätzlichen Bewegung = Sport, was dann auch wieder mit negativen Erfahrungen oder Emotionen/ Gedanken verbunden ist. Unsere heutige Gesellschaft fördert dies leider massiv. Schon den kleinen muss vor allen von elterlicher Seite bereits beigebracht werden, dass man auch mal den Weg von beispielsweise 2 km zur Schule und zurück zu Fuß oder auch mit dem Rad absolviert werden kann und nicht gleich das Auto genutzt werden muss. Erst wenn das breit in der Gesellschaft verankert wäre, könnten wir uns darauf verlassen, dass die Menschen auch im hohen Alter gesünder wären, Übergewicht zurückgeht und andere Krankheiten, verbunden mit Adipositas, langsam aus der Gesellschaft verdrängt werden.
Grundsätzlich ja, stimme zu.
Anderes Problem ist und da spreche ich aus eigener Erfahrung, dass es oft ein schleichender Prozess ist. Vor 15 Jahren waren mehrere Tage im Gebirge mit entsprechendem Gepäck keine Anstrengung für mich, jedoch wegen unterschiedlicher Umstände und auch eigener Bequemlichkeit, wurden solche Ausflüge immer kürzer und seltener, bis sie irgendwann aufhörten. Auch andere sportliche Aktivitäten wurden selten. Ich verabscheue Joggen und Fitnessstudio, war nie im Leben in einem, aber mag Radfahren, den Wettkampf und Mannschaftssportarten. Man kennt das ja, eine Ausrede findet sich immer, um auch gemochte Sportarten zu vernachlässigen, neben dem Auseinanderdriften alter Kumpels und Freunde, mit welchen man vieles unternahm.
Die Folgen daraus sind offensichtlich, aber der Knackpunkt war, als ich vor einem Jahr merkte, dass mir selbst alltägliche Dinge Probleme bereiten. Und das waren wirklich banale Sachen. Gewicht war kein Problem, aber die Verringerung der Muskelmasse, Beweglichkeit und Ausdauer.
Und dann fing ich wieder mit dem Grundsachen an, 20 Kniebeugen, 20 Liegestütze, 20 Situps, eine rutsche Dehnübungen und statt mit dem Auto ein Wocheneinkauf, jeden 2. Tag zu Fuß ein Einkaufsspaziergang. Keine großen Ziele, auch keine festen Zeiten, sondern eine Übung oder zwei, wenn ich z.B. in der Küche auf den Kaffee gewartet habe. Nach recht kurzer Zeit waren die Ergebnisse bemerkbar und ich steigerte mein Pensum.
Jetzt ist wieder die Zeit, wo ich schlicht aus Spaß auf das Fahrrad steige oder auf nahem Sportplatz mit auch unbekannten Fußball und Basketball spiele. Klar ist es anstrengend, gehe steil auf die 50 zu, aber ich kotze nicht mehr ab, wenn ich auch nur an so etwas denke. Und ja, früher war auch Scham dabei, man möchte nicht abstinken, wenn man in einer Mannschaft spielt. Andere positive Sache, mein Neffe ist jetzt auch manchmal dabei und hat Spaß dran. Statt wenn er bei mir ist, nur vor der Konsole zu hocken.
So ein Vorgehen ist natürlich nicht für alle, sie brauchen einen Plan und feste Ziele, aber bei mir hat das funktioniert. Ich bin auch alt genug, um mich zu kennen. Nur ein Moment der Erkenntnis fehlte. Und das war an einer Ampel, als mir auffiel, wie weit ich meinen Oberkörper drehen muss, um hinter mich zu blicken.
Lebe ich gesund? Wohl nicht, ich rauche, trinke manchmal und bin manchmal auch einem Burger nicht abgeneigt. Lebe ich gesünder? Bestimmt. Auch weil ich meine Ernährung etwas änderte, allerdings war das auch ein schleichender Prozess und Faulheit :D irgendwann fiel mir auf, dass z.B. Rouladen und Klöße mit dicker Soße weit seltener auf dem Teller landen als Reis mit Gemüse.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.11.2024 15:04).