-fdik- schrieb am 04.11.2018 17:15:
Irwisch schrieb am 04.11.2018 16:10:Beziehungen, in denen einer unten und einer oben ist, sind immer Machtbeziehungen, stellen immer ein Machtgefälle dar.
Das scheint mir eine Tautologie zu sein.
Im Grunde schon; ich hab das auch nur hingeschrieben, weil Sie oben angedeutet hatten, daß es sich bei einer Beziehung, die nicht auf Augenhöhe stattfindet, auch um eine Loyalitätsbeziehung handeln würde. Ich wollte Ihnen damit demonstrieren, daß ein Machtgefälle immer da ist, wenn einer über den anderen dominiert. Erzwungene Dominanz, bei der der Dominierte sich dieses Zwanges bewußt ist, löst daher niemals echtes, sondern höchstens simuliertes, geheucheltes Loyalitätsverhalten aus. Bei all jenen aber, die glauben, quasi zur Familie des Mächtigen zu gehören, sich von ihm geliebt und geschätzt glauben, auch wenn sie dazu keinerlei Anlaß außer dem des anerzogenen Gehorsams haben, existiert echte Loyalität, weil sie sich ja im Freundeskreis wähnen. Dem Unterwerfer sind die Individuen, die er sich unterwirft, vollkommen gleichgültig, ihn interessiert nur ihre ihm dienliche, nützliche Funktion, er macht sie zu seinen Objekten und nimmt sie erst gar nicht als eigenständige Subjekte wahr.
-fdik- schrieb am 04.11.2018 17:15:
Allen Untertanen ist bewusst, dass sie welche sind.
Definitiv nicht, und das kann ich mit Sicherheit aus eigener Erfahrung bestätigen. Achten Sie vielleicht ab jetzt einmal darauf, wie Forenuser reagieren, wenn Sie sie als Untertanen bezeichnen. Das wird vielfach geleugnet, denn mit der Untertanenvorstellung geht auch das Eingeständnis einer gewissen Minderwertigkeit einher, und die gibt der gewöhnliche Durchschnitts-Narzißt niemals freiwillig zu. Ganz im Gegenteil kompensiert der Narzißt seine Minderwertigkeitsempfindungen durch eingebildete Großartigkeit und hält sich insgeheim dem Vorgesetzten gegenüber nicht selten für mindestens gleichwertig, wenn nicht gar überlegen. Der Vorwurf, untertänig und gehorsam zu sein, stößt bei den allermeisten Menschen auf heftigste Gegenwehr, sie wollen das nicht wahrhaben, um keinen Preis.
-fdik- schrieb am 04.11.2018 17:15:
Und sie wissen auch, dass die Macht sie nicht liebt.
Oben haben Sie aber noch geschrieben, der Mächtige würde seine Untertanen lieben: »Und die Macht liebt deshalb ihre Untertanen. Immer.« Daß der Mächtige seine Untertanen verachtet, weil sie in seinen Augen minderwertig und schwach sind, hält die Leute aber nicht von der Bewunderung und fast schon Anbetung der Mächtigen ab. Wie gesagt, mit Liebe hat all das nichts zu tun.
-fdik- schrieb am 04.11.2018 17:15:
Und alle wollen, dass sie der Macht gefallen. Sie wünschen sich sehr, dass dadurch etwas Macht auf sie übergeht – um selbst zu herrschen. Wenigstens ein klein Bisschen.
Genau das hab ich doch in meinem vorherigen Posting bereits geschrieben.
-fdik- schrieb am 04.11.2018 17:15:
Beim “Gruppennarzismus” finden wir wieder zusammen.
Aha.
Daß Mächtige ihre Untertanen lieben, bezweifle ich.
Nein. Sie liebt es, welche zu haben.
Sag ich doch.
Ich glaube, wir sind hier an einem toten Punkt angelangt und sollten den Dialog einstweilen beenden.