Zaradin schrieb am 03.11.2018 11:03:
Ich kenne selbst genug arbeitslose Informatiker, die durchaus ihr Fach verstehen.
Dazu auch ähnliche wie deine 'selbsternannte Webseitenbastler', aber mit aktuellen ordentlichen Zertifikaten (z.B. Oracle, MS, Cisco), die ebenfalls kompetent sind.Und gerade vor einigen Tagen habe ich den "Fullstack"-Code vom SQL bis zur HTML Ausgabe eines "aktuellen" jungen Wirtschaftsinformatikers anschauen müssen, grausam, unlesbar, keine Konvention beachtet, fehlerbehaftet usw. bis zur möglichen SQL-Injektion, aber die Person hat trotzdem eine Anstellung weil "Wirtschaftsinformatik" ja gerade so geil ist .
Arbeitslose Informatiker die ihr Fach verstehen, da gibt es dann aber irgendeinen anderen Haken. Wenn sie aktuelle Techniken beherrschen und nicht gerade weltfremd sind, dann gibt es da keinen Grund für die Arbeitslosigkeit - mangelnde Arbeitsstellen erst recht nicht.
Der Wirtschaftsinformatiker wird garantiert nicht angestellt, weil das gerade "so geil" ist, sondern weil es keine anderen Leute gibt. Firmen stellen sich wohl kaum Leute an, weil die Bezeichnung gerade so geil ist ... es sei denn du bist bei nen "Start Up", wo sich jeder ne C-Bezeichnung aussucht oder im öffentlichen Bereich.
Die Frage ist hier eher, warum lässt man einen jungen Wirtschaftsinformatiker (der weder Programmierer noch Informatiker ist), der Bezeichnung nach auch noch Berufseinsteiger, Fullstack entwickeln? Ist das nicht ein bisschen viel? Da hängen doch zig Technologien und Frameworks dahinter, wenn er von der GUI bis zur DB alles selber machen muss.
Mit den Selbsternannten meinte ich eigentlich genau jene, die nichts können, sich aber für Götter halten und auf sämtliche Nachweise pfeifen, denn sowas ist nichts für sie. Da stößt du dann eher auf solch SQL-Probleme, weil das sind ja Basics, das brauch man nicht.
Die Zahl der Bauhelfer die unterstützend auf ein Dach oder eine Baustelle passen ist sicher begrenzt, sonst wäre das m.E. die Lösung. Aber da denke ich auch an Dinge wie Schweinezyklus, Immobilienblase usw.. Ist die Frage wann der Bauboom weniger wird. Mit den offenen Grenzen seit 2015 haben auch einige Sozailarbeiter oder -pädagogen Jobs gefunden, deswegen würde ich aber da keinen Mangelberuf draus machen wollen. Beim Handwerk könnte man sagen, selbst Schuld wenn zuwenig ausgebildet wird. Allerdings fände ich es da auch angemessen, wenn Handwerksbetriebe grundsätzlich noch Landesmittel o.ä. für die Ausbildung dazubekommen.
Was soll das Handwerk machen? Früher waren es 20%, jetzt 60% eines kompletten(!) Jahrgangs der anfängt zu studieren. Weil die Leute aber nicht schlauer geworden sind, sondern die Bildung niveauloser hängen die dann in den Geisteswissenschaften und studieren Soziologie, Politologie oder Gender. Die Leute fehlen dem Handwerk dann natürlich ... wo sollen die die hernehmen? So ein Akademiker ist doch sich zu fein auf dem Bau zu arbeiten, er will natürlich nur Hartz oder Top-Jobs in seinem Beruf - weil wir ja Millionen Soziologen brauchen.
Solche Geschichten halte ich nur für begrenzt glaubwürdig. Das mögen mitunter die gleichen sein, die den Mindestlohn für zu hoch halten. Im IT-Bereich kenne ich auch abenteurliche Stellenauschreibungen, was der Bewerber alles können soll, idealerweise soll er wohl gleich noch die Strategien vom Mitbewerber mitbringen und dazu zehn Progammiersprachen flüssig fehlerfrei im Zehnfingersystem auf dem klapprigen Laptop runterschreiben können.
Oder noch besser agil zu Hause für 2,50 die Stunde..
Gibt es ohne Frage, aber das sind dann eher Regionen wo sich die hippen, Hipster-Informatiker sammeln und mit ihren Macs die Starbucks besiedeln. Außerhalb dieser wenigen Metropolen sieht die Welt anders aus.
Ach ja, man darf dann nicht die Deppen vergessen, die dann in München für 65.000 Euro gearbeitet haben und dann nicht in Magdeburg für 55.000 anfangen würden, weil ja viel weniger ... auch wenn sie dadurch viel mehr hätten.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/stellenabbau-bei-telekom-tochter-t-systems-will-6000-stellen-in-deutschland-streichen/22722040.html
Laut Verdi plant das Unternehmen neben dem massiven Personalabbau eine starke Verlagerung der Geschäftstätigkeit in Offshore-Länder wie zum Beispiel Indien.
Ja, das ist natürlich auch schon so vielen Unternehmen gelungen ... anschließend durfte aufwändig in der Heimat repariert werden. Ist damit die Telekom selbst nicht schon einmal auf die Nase gefallen? Ich weiß es nicht mehr, waren so viele.