FrauMitEiern schrieb am 03.11.2018 22:26:
Arbeitslose Informatiker die ihr Fach verstehen, da gibt es dann aber irgendeinen anderen Haken. Wenn sie aktuelle Techniken beherrschen und nicht gerade weltfremd sind, dann gibt es da keinen Grund für die Arbeitslosigkeit
Einige mögen zu "alt" sein, womit ich eher auf Altersdiskriminierung abzielen möchte als auf den Wissensstand. Geht wohl auch positiv, wenn jemand noch irgendwas heute Unübliches drauf hat, was gerade dringend gebraucht wird. Im "jungen Team" fallen die aber trotzdem auf, was natürlich schon die Kommunikation, und damit die Anstellung, erschweren kann.
Die Frage ist hier eher, warum lässt man einen jungen Wirtschaftsinformatiker (der weder Programmierer noch Informatiker ist), der Bezeichnung nach auch noch Berufseinsteiger, Fullstack entwickeln?
Geiz und Fehleinschätzung der Bedeutung des betr. Abschlusses. Wobei ich die Möglichkeit sich einzuarbeiten usw. nicht ausschließen möchte, aber bei dem mir bekannten Beispiel fehlte es irgendwie an grundlegendem Verständnis, und viele Sachen kamen mir auch noch (ungünstiger Lehrplan oder falsche Quellen beim Selbststudium?) deutlich veraltet vor.
Da hängen doch zig Technologien und Frameworks dahinter, wenn er von der GUI bis zur DB alles selber machen muss.
Das kann natürlich ein grundlegendes Problem sein, wenn ein Bewerber das gleich alles so parat haben soll wie es gerade im Betrieb gebraucht wird. Da muß ich z.B. mehr nachschlagen als früher, was ich dann eher auf den gestiegenen Umfang als auf mein Alter zurückführe :-)
- mangelnde Arbeitsstellen erst recht nicht.
Ach ja, man darf dann nicht die Deppen vergessen, die dann in München für 65.000 Euro gearbeitet haben und dann nicht in Magdeburg für 55.000 anfangen würden, weil ja viel weniger ... auch wenn sie dadurch viel mehr hätten.
Vielleicht ist das regional sowieso sehr unterschiedlich. In NRW gibt es m.E. wenig wirklich offene Stellen, da gehört es zum Marketing ein "Wir stellen ein"-Schild vor der Klitsche hängen zu haben. Und andere warten ewig auf ihre Traumprinzen und -prinzessinnen, d.h. auch da ist der Druck nicht vorhanden, also eher Marktforschung, oder in Berwerbungsgesprächen neue Konzepte abgreifen, vom Bewerber lernen oder testen usw.. Und einige Stellenbeschreibungen scheinen mir tatsächlich eher darauf hinauszulaufen, dass die gewünschte angefragte detaillierte Berufserfahrung nur auf große wichtige Mitbewerber abzielen kann, denen m.E. unbedingt Leute abgeworben werden sollen.
Früher waren es 20%, jetzt 60% eines kompletten(!) Jahrgangs der anfängt zu studieren.
Die "Akademikerschwemme" ist ja schon vor Jahrzehnten thematisiert worden, m.E. eher zu unrecht bei der Änderung unserer Arbeitswelt. Sprüche wie "es muß ja nicht jeder studieren" kamen früher (vor den 68er Grünen usw.) ja noch aus der Nachkriegszeit, als Ausbildung zeitweise kaum eine Rolle gespielt hat.
Unfug scheint mir aber eine Ausbildung mit Bachelor zu sein, kommt mir vor wie ein halbes Diplom und wegen der Verschulung weniger Entwicklung und Selbstständigkeit.
Die Leute fehlen dem Handwerk dann natürlich ... wo sollen die die hernehmen? So ein Akademiker ist doch sich zu fein auf dem Bau zu arbeiten
Vielleicht erfordert der Zimmermann eine gewisse Sportlichkeit, die schon zu Beginn der Schulzeit den meisten Kandidaten verlorengeht? Es wäre wohl auch schwierig, wenn Schreiner den Job machen sollten. Und Frauen, die dürfen dann wohl keine schweren Dachbalken anfassen bzw. tragen? Also z.B. Frauen 10kg, Männer 25-30 kg?
https://www.ausbildung.de/berufe/zimmerer/gehalt/
Du steigst mit einem Lohn zwischen 610 und 690 Euro im ersten Lehrjahr ein
Das mag ja richtig viel sein dafür, dass der "Stift" wohl am Anfang keinen Gewinn erwirtschaftet, aber z.B. eigenes Leben anfangen, zu Hause ausziehen geht damit noch nicht ausser vmtl. per Azubi-BAföG. Beim Fachinformatiker fängt es offenbar im Schnitt mit 880 Euro an.