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  • Pnyx (1)

mehr als 1000 Beiträge seit 01.07.2017

unangenehme Gedanken

Mir wird von den Beschreibungen schon fast schlecht. Und wieder einmal denke ich, es sei eine Schande ein Mensch zu sein. Zu dieser Spezies zu gehören, die in rasendem Tempo alles um sich herum degradiert, tötet, zerstört, vernichtet. In den Gewässern werden aquatische Lebewesen durch Plastik ersetzt, gleichzeitig werden sie laufend wärmer und saurer.

Laut MSC sind weltweit etwa 800 Millionen Menschen in der Fischerei tätig.

Zweifelnd an dieser Quantifizierung, denke ich, dass aber jedenfalls die grosse Mehrheit der fischenden Menschen verhältnismässig wenig Schaden verursacht. Nur eine kleine Minderheit richtet, schlecht entlöhnt und unter entbehrungsreichen Arbeitsbedingungen, im Auftrag von Meereskapitalisten alles zugrunde. Es lohnt sich, weil genug Kaufkraft vorhanden ist, um den verwertbaren Fang zu verhökern.

Fischen ist Raub, noch nicht Kultur. Auch Fischzuchtbetriebe hängen in vielen Fällen vom Fischraub ab, da man karnivore Fischarten züchtet. Im Ernährungssektor hat die eigentliche Industrialisierung noch nicht stattgefunden, es gibt erste Ansätze beim Fleisch, neuerdings auch bei Speiseöl. Aber die Synthetisierung ist schwierig und in den einschlägigen euphorischen Artikeln wird jeweils die Information über die Herkunft der Ausgangsstoffe 'vergessen'. Man kann daher nicht beurteilen, ob damit eine Rationalisierung im eigentlichen Sinn verbunden ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass Industrialisierung zwar den Output massiv steigert, aber unendlich viele neue Probleme schafft, grösser und bedrohlicher noch, als die gelösten.

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