GrenSo schrieb am 20.07.23 14:54:
Russlands Verhandlungsposition ist die Erfüllung von fünf Hauptforderungen, die darauf hinauslaufen, EU-Sanktionen gegen Russland, insbesondere den Düngemittelexport, aber auch Versicherungs- und Hafenzugangsbeschränkungen für russische Schiffe und Fracht, zu lockern.
Also zum Thema "Düngemittelexport" hatte ich mich ja schon anderweitig geäußert und sage nur noch mal, dass Russland seinen eigenen Düngemittelexport bereits vor dem Angriffskrieg stark reduzierte.
Mein eigener Verdacht oder eher Vermutung ist, jedoch ohne Belege dafür zu haben, dass dies damals zum Teil als mögliches Druckmittel während der europäischen Energiekrise angedacht war. Aber damit es mehr als nur eine persönliche Vermutung ist, müsste ich mir dazu den kompletten Markt der letzten knapp 10 Jahre ansehen und im Detail analysieren.Und was Versicherungs- und Hafenzugangsbeschränkungen betrifft, so hat Russland, bis auf Amerika und Australien überall den Landweg zu Verfügung. Von daher kann ich den Aufschrei nicht ganz nachvollziehen. Gerade weil China der aktuelle der Großabnehmer von Agrarprodukten respektive Getreide ist.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass China und Russland, wenn es um die Verschiffung nach z.B. Südamerika geht, beide Länder durchaus in der Lage sind eine entsprechende Kooperation einzugehen. Nur das scheint dann wohl einer der beiden Länder nicht zu wollen.Daher sind für mich die Hauptforderungen von Russland nur ein Vorwand zur weiteren Eskalation, wie eben die Angriffe der letzten Tage auf Odessa, und das schuldhafte hineinziehen ärmere Länder, die sowieso am Hungertuch der Welt nagen.
Deine Vermutung ist plausibel, weil die Düngemittel-Herstellung ziemlich Energie-Intensiv ist.