Ich hab mir das hier mal auf der Zunge zergehen lassen:
(hervorhebung durch mich)
Nach eigener Darstellung wurde mit dieser Studie "erstmals eine umfassende qualitative Auswertung der Darstellung geschlechtsspezifischer Gewalt im deutschen Fernsehen" vorgenommen. Christine Linke, die als Professorin an der Hochschule Wismar lehrt, und die Doktorandin Ruth Kasdorf analysierten dafür eine repräsentative Stichprobe der Abendprogramme (zwischen 18 und 22 Uhr) von acht TV-Sendern (Das Erste, ZDF, RTL, RTL2, Vox, ProSieben, SAT1 und Kabel Eins). Insgesamt werteten sie 450 Stunden Material aus.
Bei acht Sendern und 450 Stunden hat man also 14 Tage lang für je vier Stunden das Programm gesichtet.
In rund einem Drittel (34 Prozent) der Sendungen kommt demnach Gewalt gegen Frauen und Mädchen vor, häufig wird dabei "explizite und schwere Gewalt" gezeigt. Sie wird am häufigsten in Krimis oder Spielfilmen gezeigt – aber nicht nur; sie kommt vielmehr in unterschiedlichen Sparten und Genres vor, auch in Kinder- und Familienfilmen.
Auf 450 Stunden bezogen heißt das also, dass in 153 Stunden von diesem Material "explizite und schwere Gewalt" gegen Frauen und Mädchen vorkommt.
Das sind auf den Studienzeitraum von 14 Tagen bezogen also knapp 11h Sendematerial pro Tag.
Theoretisch bringen also drei von den acht Sender ausschließlich gewalthaltiges Programm von 18 - 22 Uhr.
Jetzt schauen wir uns doch mal das Programm der acht Sender in der Zeit von 18 - 22 Uhr an. Ein nicht unwesentlicher Anteils der Sendungen dieser Sender in diesem Zeitraum umfasst (Familien-) Unterhaltungsshows. Wenn wir diese und noch die Nachrichtensendungen und Dokus/Wissenssendungen raus nimmt, dann muss wohl alles andere gewalthaltig sein!?
Mit Verlaub: Diese Studie ist Blödsinn, sowie schlechte Schauspielleistung und schlechte Skripts nicht auch unter Gewalt gegen Frauen und Mädchen fallen.