Populist schrieb am 21.06.2023 10:12:
sprut schrieb am 21.06.2023 09:23:
Bundespost und Bundesbahn waren nie prägend für die deutsche Wirtschaftsordnung.
Du redest da vom Rückgrat des Verkehrssystems und der gesamten Kommunikationsinfrastruktur des Staates.
Dass die Bundesbahn das alleinige Rückgrat des deutschen Verkehrssystems gewesen sein soll, halte ich für ein Gerücht.
Dann beschäftigen Sie sich mal mit den Jahren nach dem Krieg. Damit meine ich nicht die Jahre ab dem Wirtschaftswunder. Für die allg. Bevölkerung gab es nur Laufen oder Zug. Motorisierte Fahrzeuge waren weitgehend requiriert und zerstört. Deshalb wurde zusammengebastelt was nur ging. Technisch eine interessante Zeit. Selbst Betriebe hatten meist nur improvisiertes Fahrzeug, aus diversen Wracks zusammengeschustert.
Vorallem für die Versorgung und das Wirtschaftsleben war die Bahn in den Besatzungszonen elementar. In einer Chronik des Stuttgarter Bahnhofes, ist zu lesen, wie teilweise für jeden Zug die Gleise gerichtet werden mussten, nur damit die Menschen in der Stadt was zu essen hatten.
Wie eine überregionale Markt-Wirtschaft ohne Postwesen funktionieren soll ist mir auch nicht klar. Und ja, es gab noch keine alternativen Briefdienste.
Die BRD war weltweit bekannt für ihr engmaschiges Autobahnnetz.
Welches auch nach militärischen Gesichtspunkten geplant wurde, und nach dem Krieg weitgehend den Allierten genutzt wurde. Mein Vater lies damals Freiflugmodelle fliegen. Um diese zu verfolgen ist er mehrmals über die Autobahn gerannt...