DrFunfrock schrieb am 13. Juni 2010 12:28
> Wisski schrieb am 13. Juni 2010 10:50
>
> >
> > Aber das Problem ist doch eindeutig ein quantitatives. Eine
> > Demonstration ist grundsätzlich ein enormes Druckmittel.
>
> Das impliziert:
>
> 1. Die Obrigkeit beugt sich der Macht von der Strasse oder
> 2. Sie will auch letztlich das, was die Demonstranten wollen
>
> Zu 2.: Nein, die Obrigkeit hat Ziele und Interessen und die
> unterscheiden sich von denen der Demonstranten.
Obrigkeit ist mir an der Stelle zu abstrakt. _Politiker_ erlassen
(noch, von - bereits erfolgender - Einflussnahme durch Lobbyisten
kann man in diesem hypothetischen Fall wegen der öffentlichen
Aufmerksamkeit absehen) Gesetze. Und Politiker wollen gewählt werden.
> Zu 1.: Warum sollte so etwas geschehen? Das einzigste schlechte Bsp,
> war der Fall der DDR. Dort wollte zwar auch die Obrigkeit die
> Abschaffung, aber zu etwas anderem hin. Daher auch hier waren die
> Interessen andere, als die der Demonstranten.
Wie bitte? Demonstrationen gehören zum ältesten (ist bei griechischen
Wörtern meistens so) politischen "Handwerkszeug", in jeweils
variierender Form, aber immer als kollektive Handlung. Ihre
Wirksamkeit steht außer Frage. Du darfst eine dilletantische
Umsetzung nicht mit der Sache und ihren Möglichkeiten an sich
verwechseln. Warum du das Beispiel DDR hier, wo es um die Frage der
politischen Wirksamkeit von Demonstrationen geht, als schlecht
bezeichnest, hast Du ja leider nicht begründet bzw. begründen können.
> Daraus folgt, das Demonstrationen entweder der Selbstvergewisserung
> dienen, kurz bevor man etwas wie 1918 (Matrosenrevolution) macht oder
> es eine Unterwürfigkeitshandlungs ist, da man grundlegend die
> Obirgekeit mit ihrer Autorität bestätigt. Das selbst letzteres
> manchmal schon von oben kritisch gesehen wird, hat Heiligendamm
> gezeigt.
Ich finde, Du hast ein sehr dirigistisches Geschichtsverständnis.
Gerade Massenbewegungen lassen sich so imho aber nur sehr bedingt
erklären. Klar will die Obrigkeit beeinflussen, und klar gelingt ihr
das. Aber eben nicht 1:1 so, wie sie es geplant hat. Und da schließt
sich der Kreis. Wenn wir (durch kommunikative Multiplikation und
physische Präsenz -> wichtig für mediale Wiedergabe, also weitere
Multiplikation) die Massenbewegung unsererseits manipulieren, können
wir (vgl. Chaostheorie) durchaus relevanten Einfluss nehmen.
Also schwing hier keine Reden sondern Deinen Astralkörper auf die
Straße und bring alle Deine Freunde mit. Und seid friedlich, damit
Ihr andere nicht davon abhaltet, sich neben Euch zu stellen. Wenn
sich bei 5 Millionen auf der Straße nichts ändert, kannst Du mich
nackt auf der Straße auspeitschen (also ich nackt).
> Wisski schrieb am 13. Juni 2010 10:50
>
> >
> > Aber das Problem ist doch eindeutig ein quantitatives. Eine
> > Demonstration ist grundsätzlich ein enormes Druckmittel.
>
> Das impliziert:
>
> 1. Die Obrigkeit beugt sich der Macht von der Strasse oder
> 2. Sie will auch letztlich das, was die Demonstranten wollen
>
> Zu 2.: Nein, die Obrigkeit hat Ziele und Interessen und die
> unterscheiden sich von denen der Demonstranten.
Obrigkeit ist mir an der Stelle zu abstrakt. _Politiker_ erlassen
(noch, von - bereits erfolgender - Einflussnahme durch Lobbyisten
kann man in diesem hypothetischen Fall wegen der öffentlichen
Aufmerksamkeit absehen) Gesetze. Und Politiker wollen gewählt werden.
> Zu 1.: Warum sollte so etwas geschehen? Das einzigste schlechte Bsp,
> war der Fall der DDR. Dort wollte zwar auch die Obrigkeit die
> Abschaffung, aber zu etwas anderem hin. Daher auch hier waren die
> Interessen andere, als die der Demonstranten.
Wie bitte? Demonstrationen gehören zum ältesten (ist bei griechischen
Wörtern meistens so) politischen "Handwerkszeug", in jeweils
variierender Form, aber immer als kollektive Handlung. Ihre
Wirksamkeit steht außer Frage. Du darfst eine dilletantische
Umsetzung nicht mit der Sache und ihren Möglichkeiten an sich
verwechseln. Warum du das Beispiel DDR hier, wo es um die Frage der
politischen Wirksamkeit von Demonstrationen geht, als schlecht
bezeichnest, hast Du ja leider nicht begründet bzw. begründen können.
> Daraus folgt, das Demonstrationen entweder der Selbstvergewisserung
> dienen, kurz bevor man etwas wie 1918 (Matrosenrevolution) macht oder
> es eine Unterwürfigkeitshandlungs ist, da man grundlegend die
> Obirgekeit mit ihrer Autorität bestätigt. Das selbst letzteres
> manchmal schon von oben kritisch gesehen wird, hat Heiligendamm
> gezeigt.
Ich finde, Du hast ein sehr dirigistisches Geschichtsverständnis.
Gerade Massenbewegungen lassen sich so imho aber nur sehr bedingt
erklären. Klar will die Obrigkeit beeinflussen, und klar gelingt ihr
das. Aber eben nicht 1:1 so, wie sie es geplant hat. Und da schließt
sich der Kreis. Wenn wir (durch kommunikative Multiplikation und
physische Präsenz -> wichtig für mediale Wiedergabe, also weitere
Multiplikation) die Massenbewegung unsererseits manipulieren, können
wir (vgl. Chaostheorie) durchaus relevanten Einfluss nehmen.
Also schwing hier keine Reden sondern Deinen Astralkörper auf die
Straße und bring alle Deine Freunde mit. Und seid friedlich, damit
Ihr andere nicht davon abhaltet, sich neben Euch zu stellen. Wenn
sich bei 5 Millionen auf der Straße nichts ändert, kannst Du mich
nackt auf der Straße auspeitschen (also ich nackt).