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  • yossarian

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2000

Helm ab zum Gebet

Der große Vorzug des G. ist: Solang er sich in Amiland aufhält, ist
er nicht hier und stört hier auch keine Kreise. Das bißchen
Imperialismusverherrlichung auf TP ist ja nun gerade mal gar nichts,
im Vergleich dazu was dieser Typ im Bildungswesen für Schaden
anrichten könnte.

Interessant ist:

Nach Eigenaussage hat G. ja die nordamerikanische Staatsbürgerschaft
angenommen.
Ich frage mich nach wie vor, wie man *FREIWILLIG* und *OHNE
ÖKONOMISCHE ZWÄNGE* Mitglied in einem Staat werden kann, der seit 50
Jahren mehr Kriege mit mehr Toten geführt hat, als alle anderen
Staaten der Welt und der dies bis zum heutigen Tag tut.

Ein Land, in dem man Leute elektrisch grillt oder einschläfert, in
dem es heute noch hochoffiziell Kopfgeldjäger gibt, dessen höchstes
und einzige Ideal der Profit ist. Ein Land mit einer unsäglichen
Doppelmoral einer perversen Lustfeindlichkeit und Verklemmtheit, mit
einem Bildungsystem, wie es ungerechter kaum vorstellbar ist. Ein
Land in dem 45 Mio. Menschen (also 15%!) kein Anrecht auf
Heilfürsorge haben und viele weitere nur eine sehr schlechte
Krankenversicherung.

Wie gesagt, gebürtige Amerikaner können ja nichts dazu, daß sie Amis
sind und die armen Einwanderer, die Amis werden "wollen", unterliegen
massiven ökonomischen Zwängen.

Aber der Herr G., der ist Überzeugungstäter. Offensichtlich erklärt
er sich voll und ganz mit dem nordamerikanischen System
einverstanden. Nun denn. Dann würde ich einfach mal sagen: Den
schreiben wir völlig ab, der soll dort bleiben wo der Pfeffer wächst.
Je mehr Wasser zwischen ihm und dem deutschen Bildungsystem liegt,
desto besser für letzteres.

Eine kleine Bitte hätte ich allerdings noch: Der Herr Maresch findet
den G. ja ganz toll. Es wäre also schön, wenn er seinem spiritus
rector nachfolgen würde, ins Land der begrenzten Unmöglichkeiten.
Vielleicht kann ihm G. ja eine Assi-Stelle an seinem Institut
vermitteln? Dann gibts auch Grünkärtchen. Und schon wenige Jahre
später darf auch Rudi M. vor der Fahne der Freien und Mutigen
niederknieen und die heilige Weihe, seine neue Staatsbürgerschaft,
empfangen. Und bis an sein Lebensende das Vaterunser der Amis beten,
das "pledge of allegiance"

"I pledge allegiance to the Flag
of the United States of America,
and to the Republic for which it stands:
one Nation under God, indivisible,
With Liberty and Justice for all." [1]

in diesem Sinne: Helm ab zum Gebet.

mfG, yossarian

[1] Übrigens: Das Original pledge liest sich ein klein wenig anders:

"I pledge allegiance to my Flag,
and to the Republic for which it stands:
one Nation indivisible,
With Liberty and Justice for all."

Also: Da steht nix von United States, da steht auch nix von Gott. Und
das Wichtigste ist das Wörtchen "my": Das ist nämlich doppeldeutig:
Man kann es als Aufforderung lesen, an das Sternenbanner zu glauben.
Man kann es aber auch als Aufforderung an einen jeden lesen, an seine
*EIGENE* Flagge (id est: seine eigene Vorstellung) zu glauben... Und
das ist, by all means, etwas ganz anderes. Ein Treppenwitz ist
übrigens, daß das Original von einem sozialistischen Jesuitenpater,
Francis Bellamy, stammt. Der hat auf die Floskel "under god"
wohlweißlich verzichtet, so aufgeklärt war der schon. Der
Nationalkapitalist Eisenhower hat aus pol. Kalkül dann den lieben
Herrgott eingefügt. Siehe auch:
http://www.besserwisserseite.de/themaderwoche/schwuere.phtml


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