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  • udo46

423 Beiträge seit 30.10.2023

Re: Wer frohlockt, liegt falsch

Was Sie beschreiben, mag durchaus in den Köpfen der Militärstrategen, Geheimdienstler, Think-Tank-Propheten und Politiker der USA herumschwirren.
Diese haben aber aus lauter eingebildeter Überlegenheit die Realität aus den Augen verloren und daher die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Die Realität, die der Wirt den USA präsentiert, besteht sowohl aus der wachsenden Animosität der erstarkenden sog. Dritten Welt bzw. des globalen Südens plus Russland und China gegenüber den USA, als auch aus der wachsenden Solidarisierung gegen die USA - nicht unbedingt untereinander -, als auch aus dem katastrophalen gesellschaftlichen Zustand der USA einschliesslich des drohenden Staatsbankrotts, der immer nur wieder durch weiteres Schluldenmachen aufgehalten wird, was wiederum das Vertrauen in den Dollar ständig sinken lässt. Vom enormen Handelsbilanzdefizit wollen wir erst gar nicht reden. Die eigenen Rating-Agenturen beginnen ja bereits und erstmalig, den Vertrauensindex der USA herabzustufen.

Der Vertrauensverlust in die amerikanische Währung als Leitwährung und globales Zahlungsmittel ist einer der wichtigsten Gründe für das andauernde
weltweite Unruhestiften, Provozieren, Sanktionieren, Einmischen in die inneren Angelegenheiten anderer Länder. "Divide et impera" lautet das uralte Rezept, wie Sie schon sagten.
Ausserdem haben die USA schon zweimal in den letzten hundert Jahren durch Weltkriege massiv profitiert und ihre Existenz gestärkt. Warum sollte es nicht auch ein drittes Mal gelingen?
So mögen die Strategen und MAGA-Phantasten in Washington ticken. Sie schwelgen in Nostalgie über die einstige Macht von "Gods own country" und merken nicht, dass sie sich grandios verhoben und verrechnet haben.

Da der Niedergang der USA ohne radikalen Paradigmenwechsel nun aber nicht mehr aufzuhalten ist, kann man nur hoffen, dass es noch genügend klar denkende Amerikaner gibt, die die Hegemonie-Süchtigen in den Chefetagen der Konzerne und den Büros des Weissen Hauses und des Kongresses davon abhalten werden, den berüchtigten roten Knopf zu drücken.
Denn eins ist klar: Das Ende des amerikanischen Zeitalters wird nicht lustig werden.

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