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  • jos

mehr als 1000 Beiträge seit 25.01.2000

Dreistigkeit oder von Feuerteufeln und Pyromanen

> Zunächst: Schreckenspropaganda bezog ich auf den Versuch,
> mit unseriösen Methoden (die ich geschildert habe) Zahlen
> zu manipulieren, so dass Angst und Schrecken vor etwas
> entsteht, was so nicht oder weniger drastisch existiert.
Kannst du dir eigentlich vorstellen, daß die Bundesregierung ein
Interesse an möglichst geringen Opferzahlen neonazistischer
Übergriffe hat? Nicht nur wenn 'Die Welt zu Gast bei Freunden ist'.

> Zum Fall: Brandstifterei gibt es in Deutschland aus
> verschiedensten Motiven. Auf Feuerteufel oder Pyromanen
> stößt man immer wieder bei Zeitungsmeldungen. Vielleicht
> war die Flüchtlingsunterkunft schlecht gesichert oder bewacht
> und daher attraktiv für Brandstifter. (Ein Punkt, der bei solchen
> Unterkünften zu verbessern wäre). Vielleicht war auch persönliche
> Rache mit im Spiel. Es gibt keinen Automatismus,
> wie du ihn suggerierst.
Nazis zünden eine Flüchtlingsunterkunft an und du schwätzt von
Feuerteufeln und Pyromanen.
So kann man die Opfer auch verhöhnen.

>> 'Der 31-jährige Obdachlose Ingo Finnern wird am 19. März 1992 von
>> einem Skinhead in das Becken des Flensburger Hafens gestoßen und
>> ertrinkt. Finnern hat sich seinem späteren Mörder als Sinti zu
>> erkennen gegeben, nachdem dieser "Ausländer raus" gerufen hat. Das
>> Landgericht Flensburg verurteilt den
>> 21-jährigen Sascha D. zu fünf Jahren Jugendhaft, will aber keinen
>> "direkten
>> Zusammenhang" zwischen den neonazistischen Ansichten des Täters
und
>> der Tat erkennen.'

> Wir wissen nichts über die persönliche Auseinandersetzung. "Ausländer
> raus" kann auch mal rausrutschen, wenn man provoziert wurde z.B. mit
> "Scheiß Deutsche". Ohne dass eine Ideologie dahintersteckt. Wir
> wissen zudem nicht, ob diese Äußerungen erwiesen sind, oder hast du
> einen Link auf das Urteil?

Dreist.

Ich habe einen Link auf einen Beitrag, der generell die Problematik
des Umganges der deutschen Justiz mit neonnazistischen Verbrechen
aufwirft.
http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/252121

Mit wenig googeln findest du mehr dazu.

> Ein wichtiges Kriterium wäre, dass der Täter gezielt z.B. auf
> Ausländer losgeht und sie unabhänging von ihrem eigenen Verhalten
> töten oder brutal verprügeln will, weil er eine entsprechende
> Weltanschauung hat, die Ausländer oder Rassen als "Feinde" (das Wort
> impliziert Kampfbereitschaft) betrachtet.
Ist in den dokumentierten Fällen gegeben. Es sei denn man
argumentiert im Konjunktiv und verschanzt sich hinter den Richtern,
die allzu oft kein neonazistisches Motiv sehen wollen.
Und warum sollte ein Nazi seine Gesinnung als Tatmotiv präsentieren.
Das gibt doch nur Zuschlag. 'Ich war betrunken', 'der hat mich
provoziert' ... das gibt Nachlass.

> Von mir aus kannst du diesen Fall zu der Rechtsextremismus-Serie
> hinzuzählen. Ich habe nicht behauptet, dass in der Liste gar kein
> Fall diesen Hintergrund hat. Die Sache mit dem Polizistenmord habe
> ich aber noch gut in Erinnerung - hier war das Motiv
> "Rechtsextremismus" höchst zweifelhaft. Genau so etwas untergräbt die
> Glaubwürdigkeit der Autoren.
Falls du den mit der Radarkontrolle meinst, den habe ich auch nicht
als rechtsextremistisch motiviert in Erinnerung. Das war einer,
vielleicht finden sich noch einige, wo deine Vorbehalte greifen. Aber
die eine Liste (Quelle 'Die Woche'), wo der Fall aufgeführt war
schildert 79 Fälle, zum Teil mit mehreren Toten. Für den Zeitraum
1990 bis 2000. Ich habe dir nur zwei Fälle herausgegriffen,
dergleichen findet sich mehr.

Neben dieser habe ich dir zwei weitere Listen genannt (Quellen 'FR'
und 'DGB'), beide für den gleichen Zeitraum.
Deine Zahl/die Angabe der Bundesregierung kann nicht richtig sein.
Und als falsch ist sie wiederholt angegriffen worden.

P.S.
Es werden bei weitem nicht nur ausländische Opfer aufgezählt. Soviel
zu deinem Geplärre des Rassismus gegen Deutsche.

P.P.S.
Ich möchte mich wiederholen: Es gibt keinen Rassismus gegen Deutsche,
es gibt nur Rassismus.


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