jos schrieb am 28. April 2006 19:26
> Kannst du dir eigentlich vorstellen, daß die Bundesregierung ein
> Interesse an möglichst geringen Opferzahlen neonazistischer
> Übergriffe hat? Nicht nur wenn 'Die Welt zu Gast bei Freunden ist'.
Nein. Da gerade die rotgrüne Bundesregierung sehr viele Mittel für
den Rechtsextremismus bereitgestellt hat und nicht Müde wurde, "den
Aufstand der Anständigen" zu verkünden, hätte sie ein deutliches
Interesse gehabt, Zahlen in deine Richtung zu korrigieren. Aber: Das
hat sie nicht. Im Gegenteil: Laut deiner rp-online-Quelle wurden die
Zahlen sogar zunächst nach UNTEN korrigiert! Daraus ziehe ich meine
Schlussfolgerungen.
> > Zum Fall: Brandstifterei gibt es in Deutschland aus
> > verschiedensten Motiven. Auf Feuerteufel oder Pyromanen
> > stößt man immer wieder bei Zeitungsmeldungen. Vielleicht
> > war die Flüchtlingsunterkunft schlecht gesichert oder bewacht
> > und daher attraktiv für Brandstifter. (Ein Punkt, der bei solchen
> > Unterkünften zu verbessern wäre). Vielleicht war auch persönliche
> > Rache mit im Spiel. Es gibt keinen Automatismus,
> > wie du ihn suggerierst.
> Nazis zünden eine Flüchtlingsunterkunft an und du schwätzt von
> Feuerteufeln und Pyromanen.
Nein, "Jugendliche". Du manipulierst hier schon wieder die
Darstellung von Rechtsextremismus. Wenn das echte Nazis gewesen
wären, wäre deine Schlussfolgerung naheliegender und nicht die des
Richters. Es waren aber "Jugendliche" laut deiner Quelle.
> > Wir wissen nichts über die persönliche Auseinandersetzung. "Ausländer
> > raus" kann auch mal rausrutschen, wenn man provoziert wurde z.B. mit
> > "Scheiß Deutsche". Ohne dass eine Ideologie dahintersteckt. Wir
> > wissen zudem nicht, ob diese Äußerungen erwiesen sind, oder hast du
> > einen Link auf das Urteil?
>
> Dreist.
Bei www.dreist.de finde ich nichts. Wie lautet die genaue Quelle?
>
> Ich habe einen Link auf einen Beitrag, der generell die Problematik
> des Umganges der deutschen Justiz mit neonnazistischen Verbrechen
> aufwirft.
> http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/252121
Nein, nicht die Justiz ist laut des Artikels das "Problem", sondern
die Interpretation der Fälle.
Christian Pfeiffer, der hier maßgeblich zitiert wird, ist übrigens
kein unbeschriebenes Blatt. Ich kenne zwar einiger seiner Studien, in
denen er teils akribisch Gewaltstatistiken erstellt. Allerdings war
gerade er es, der im Sebnitz-Skandal ein ganzes Dorf und Land in
Verruf gebracht hat, Vorurteile gegen Deutsche brachten eine
Medienlügenlawine ins Rollen, die ihresgleichen suchte. Wikipedia
schreibt dazu:
"Pfeiffer attestierte die Glaubhaftigkeit der Aussage der Mutter, die
bis zu diesem Zeitpunkt kein Gehör gefunden hatte. Nach dieser
Aussage hätten über 200 Einwohner der Stadt zugesehen, als Joseph von
rechtsradikalen Jugendlichen im örtlichen Freibad im Rahmen einer so
bezeichneten „Hinrichtung“ ertränkt worden sei. In den nächsten Tagen
übernahmen zuvörderst die Bildzeitung, aber auch viele seriöse
Tageszeitungen das Gutachten ohne weitere Prüfung und spannen eine
Geschichte von der angeblichen Lynchjustiz in Sachsen um den
Todesfall. Erst nach einer Woche stellte sich heraus, dass Joseph in
Wahrheit verunglückt war. Pfeiffers Gutachten hatte bis dahin aber
weltweite publizistische Resonanz gefunden."
Und ausgerechnet Pfeiffer will die Interpretation von
rechtsextremistischen Fällen ändern bzw. korrigieren. Das ist doch
zynisch. Deine Quelle belegt wieder einmal, das man den Urteilen
vieler Richter mehr Glauben schenken sollte, als einzelnen
"Experten".
>
> Neben dieser habe ich dir zwei weitere Listen genannt (Quellen 'FR'
> und 'DGB'), beide für den gleichen Zeitraum.
> Deine Zahl/die Angabe der Bundesregierung kann nicht richtig sein.
> Und als falsch ist sie wiederholt angegriffen worden.
Doch, nach meinem Eindruck sind höchstens 1/3 deiner Fälle so
geschildert, dass Richter oder Staatsanwälte nicht widersprechen.
Dann kommt noch der Methodikfehler hinzu, dass nicht entlastende
Hinweise gesammelt werden. Sowie der erklärte Methodikfehler, sich
auf Mutmaßungen zu stützen und Rechtsextremismus als "default"-Motiv
zu setzen.
Da fragt sich sich doch, welches Motiv die Listenersteller eigentlich
genau haben. Fazit: Ich glaube, wir werden uns in diesem Punkt nicht
einig. Alle Listen durchzugehen, jeden Fall genau zu beurteilen
(Urteils durchlesen) ist ein sehr großer Aufwand. Im Endeffekt kann
niemand in die Täter hineinschauen, waren sie gewalttätig, weil sie
einem Ideologieauftrag folgten oder nicht? Richter können das am
Ehesten, weil sie sich *intensiv* mit der Sache beschäftigen.
Und selbst wenn wir die Interpretation aufweichen, und nach einem
Kompromiss auf 60 Fälle kommen würden - inwieweit würde das deine
Lösungsvorschläge beeinflussen, diese Art von Extremismus zu
bekämpfen? Bzw., was sind diese überhaupt, ich frage das zum
wiederholten Male, eine Antwort ersparst du dir, obwohl das gerade
ein Kernpunkt für dich sein müsste, wenn es dir wirklich um die Opfer
geht!
> Ich möchte mich wiederholen: Es gibt keinen Rassismus gegen Deutsche,
> es gibt nur Rassismus.
Es gibt keinen Rassismus gegen Äthiopier, es gibt nur Rassismus?
> Kannst du dir eigentlich vorstellen, daß die Bundesregierung ein
> Interesse an möglichst geringen Opferzahlen neonazistischer
> Übergriffe hat? Nicht nur wenn 'Die Welt zu Gast bei Freunden ist'.
Nein. Da gerade die rotgrüne Bundesregierung sehr viele Mittel für
den Rechtsextremismus bereitgestellt hat und nicht Müde wurde, "den
Aufstand der Anständigen" zu verkünden, hätte sie ein deutliches
Interesse gehabt, Zahlen in deine Richtung zu korrigieren. Aber: Das
hat sie nicht. Im Gegenteil: Laut deiner rp-online-Quelle wurden die
Zahlen sogar zunächst nach UNTEN korrigiert! Daraus ziehe ich meine
Schlussfolgerungen.
> > Zum Fall: Brandstifterei gibt es in Deutschland aus
> > verschiedensten Motiven. Auf Feuerteufel oder Pyromanen
> > stößt man immer wieder bei Zeitungsmeldungen. Vielleicht
> > war die Flüchtlingsunterkunft schlecht gesichert oder bewacht
> > und daher attraktiv für Brandstifter. (Ein Punkt, der bei solchen
> > Unterkünften zu verbessern wäre). Vielleicht war auch persönliche
> > Rache mit im Spiel. Es gibt keinen Automatismus,
> > wie du ihn suggerierst.
> Nazis zünden eine Flüchtlingsunterkunft an und du schwätzt von
> Feuerteufeln und Pyromanen.
Nein, "Jugendliche". Du manipulierst hier schon wieder die
Darstellung von Rechtsextremismus. Wenn das echte Nazis gewesen
wären, wäre deine Schlussfolgerung naheliegender und nicht die des
Richters. Es waren aber "Jugendliche" laut deiner Quelle.
> > Wir wissen nichts über die persönliche Auseinandersetzung. "Ausländer
> > raus" kann auch mal rausrutschen, wenn man provoziert wurde z.B. mit
> > "Scheiß Deutsche". Ohne dass eine Ideologie dahintersteckt. Wir
> > wissen zudem nicht, ob diese Äußerungen erwiesen sind, oder hast du
> > einen Link auf das Urteil?
>
> Dreist.
Bei www.dreist.de finde ich nichts. Wie lautet die genaue Quelle?
>
> Ich habe einen Link auf einen Beitrag, der generell die Problematik
> des Umganges der deutschen Justiz mit neonnazistischen Verbrechen
> aufwirft.
> http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/252121
Nein, nicht die Justiz ist laut des Artikels das "Problem", sondern
die Interpretation der Fälle.
Christian Pfeiffer, der hier maßgeblich zitiert wird, ist übrigens
kein unbeschriebenes Blatt. Ich kenne zwar einiger seiner Studien, in
denen er teils akribisch Gewaltstatistiken erstellt. Allerdings war
gerade er es, der im Sebnitz-Skandal ein ganzes Dorf und Land in
Verruf gebracht hat, Vorurteile gegen Deutsche brachten eine
Medienlügenlawine ins Rollen, die ihresgleichen suchte. Wikipedia
schreibt dazu:
"Pfeiffer attestierte die Glaubhaftigkeit der Aussage der Mutter, die
bis zu diesem Zeitpunkt kein Gehör gefunden hatte. Nach dieser
Aussage hätten über 200 Einwohner der Stadt zugesehen, als Joseph von
rechtsradikalen Jugendlichen im örtlichen Freibad im Rahmen einer so
bezeichneten „Hinrichtung“ ertränkt worden sei. In den nächsten Tagen
übernahmen zuvörderst die Bildzeitung, aber auch viele seriöse
Tageszeitungen das Gutachten ohne weitere Prüfung und spannen eine
Geschichte von der angeblichen Lynchjustiz in Sachsen um den
Todesfall. Erst nach einer Woche stellte sich heraus, dass Joseph in
Wahrheit verunglückt war. Pfeiffers Gutachten hatte bis dahin aber
weltweite publizistische Resonanz gefunden."
Und ausgerechnet Pfeiffer will die Interpretation von
rechtsextremistischen Fällen ändern bzw. korrigieren. Das ist doch
zynisch. Deine Quelle belegt wieder einmal, das man den Urteilen
vieler Richter mehr Glauben schenken sollte, als einzelnen
"Experten".
>
> Neben dieser habe ich dir zwei weitere Listen genannt (Quellen 'FR'
> und 'DGB'), beide für den gleichen Zeitraum.
> Deine Zahl/die Angabe der Bundesregierung kann nicht richtig sein.
> Und als falsch ist sie wiederholt angegriffen worden.
Doch, nach meinem Eindruck sind höchstens 1/3 deiner Fälle so
geschildert, dass Richter oder Staatsanwälte nicht widersprechen.
Dann kommt noch der Methodikfehler hinzu, dass nicht entlastende
Hinweise gesammelt werden. Sowie der erklärte Methodikfehler, sich
auf Mutmaßungen zu stützen und Rechtsextremismus als "default"-Motiv
zu setzen.
Da fragt sich sich doch, welches Motiv die Listenersteller eigentlich
genau haben. Fazit: Ich glaube, wir werden uns in diesem Punkt nicht
einig. Alle Listen durchzugehen, jeden Fall genau zu beurteilen
(Urteils durchlesen) ist ein sehr großer Aufwand. Im Endeffekt kann
niemand in die Täter hineinschauen, waren sie gewalttätig, weil sie
einem Ideologieauftrag folgten oder nicht? Richter können das am
Ehesten, weil sie sich *intensiv* mit der Sache beschäftigen.
Und selbst wenn wir die Interpretation aufweichen, und nach einem
Kompromiss auf 60 Fälle kommen würden - inwieweit würde das deine
Lösungsvorschläge beeinflussen, diese Art von Extremismus zu
bekämpfen? Bzw., was sind diese überhaupt, ich frage das zum
wiederholten Male, eine Antwort ersparst du dir, obwohl das gerade
ein Kernpunkt für dich sein müsste, wenn es dir wirklich um die Opfer
geht!
> Ich möchte mich wiederholen: Es gibt keinen Rassismus gegen Deutsche,
> es gibt nur Rassismus.
Es gibt keinen Rassismus gegen Äthiopier, es gibt nur Rassismus?