_dust_ schrieb am 3. Mai 2005 2:27
> Basis für ewiges Leben
Gegen den Traum vom ewigen Leben will ich nichts prinzipielles
einwenden. Er ist vielleicht das Schwerkraftzentrum jeder Utopie.
Vielleicht wäre uns aber mehr gediehnt, wenn das Leben endlich für
die Mehrheit der Menschen erträglicher und lebenswerter würde. Wäre
den Menschen ihr Leben erfüllter - vielleicht würden sie es, wenn die
Zeit reif dafür ist, auch eher loslassen können. Vielleicht aber auch
nicht und der Tod bliebe uns auf ewig Feind und Angstauslöser. Denn:
Auch mit ständig runderneuerten Organen wäre der Tod irgendwann (zB
durch Unfall) unvermeidlich.
> na wenigstens arbeiten welche daran um menschliche organe künstlich
> herzustellen
>
> dann haben wir wenigstens nicht mehr das problem im altersheim
> gefüttert werden zu müssen.
Ob da geklonte Rinder helfen?
Ein Grossteil der technischen Utopien schliesst allein von der
Machbarkeit eines Produkts darauf, dass es auch hergestellt wird und
Verbreitung findet. Das geschieht aber in unserer Gesellschaft nur,
wenn ökonomische Profite in Aussicht stehen.
Daher kann Technik nicht allein Inhalt einer echten Utopie sein, nach
der die Mehrheit der Menschen, oder im Idealfall alle, glücklich
leben könnten.
In unserer Gesellschaft ist Lebensverlängerung doch fast schon eine
Drohung.
etwa so: 1-Euro-Job, das machste schön bis hundertzwanzig!!"
> und dann entdecken wir, wie wir auf anderen planeten oder im weltall
> leben können
und wann entdecken wir, wie wir auf unserem Planeten miteinander
leben können?
ach, wär das ein schöne Entdeckung
Die Vorstellung vom ins All auswandern find ich irgendwie drollig.
Ich denke so:
"Die Astronautik ist heutzutage eine Form der Erdflucht,". (Stanisla
Lem: Der futurologische Kongress)
Wir sollten alles daran setzen, es uns auf dieser Erde gut
einzurichten.
Die Planeten in unserem Sonnensystem besitzen sämtlichmit Ausnahme
der Erde "wenig Liebreiz". Der Erde treiben wir den Liebreiz grade
aus.
Oder mit Arthur Dent (douglas Adams):
"Mein erster Tag auf einem fremden Planeten. Schade, dass es
ausgerechnet so eine Müllhalde sein muss!
grüsse
Isidore
P.S.
An alle Utopianer: "Tut euch einen Gefallen: Lest mehr Ernst Bloch,
André Breton und Baudelaire, weniger Erich.v.Däniken, weniger Timothy
Leary!"
ein paar Zitate:
"Das wahre Leben ist abwesend." (Rimbaud)
"Die Poesie ist das wirklichste, sie wird erst in einer anderen Welt
vollkommen wahr."(Baudelaire)
"Die wahre Wirklichkeit ist eine andere als die, in der jene, die in
ihr sich zu hause fühlen, sich eingerichtet haben." (Breton: Das
Weite suchen)
nuegierig geworden?
ein Lit.Tipp, dann is aber gut: Ernst Bloch: Freiheit und Ordnung -
incl. Abriss der Sozialutopien
> Basis für ewiges Leben
Gegen den Traum vom ewigen Leben will ich nichts prinzipielles
einwenden. Er ist vielleicht das Schwerkraftzentrum jeder Utopie.
Vielleicht wäre uns aber mehr gediehnt, wenn das Leben endlich für
die Mehrheit der Menschen erträglicher und lebenswerter würde. Wäre
den Menschen ihr Leben erfüllter - vielleicht würden sie es, wenn die
Zeit reif dafür ist, auch eher loslassen können. Vielleicht aber auch
nicht und der Tod bliebe uns auf ewig Feind und Angstauslöser. Denn:
Auch mit ständig runderneuerten Organen wäre der Tod irgendwann (zB
durch Unfall) unvermeidlich.
> na wenigstens arbeiten welche daran um menschliche organe künstlich
> herzustellen
>
> dann haben wir wenigstens nicht mehr das problem im altersheim
> gefüttert werden zu müssen.
Ob da geklonte Rinder helfen?
Ein Grossteil der technischen Utopien schliesst allein von der
Machbarkeit eines Produkts darauf, dass es auch hergestellt wird und
Verbreitung findet. Das geschieht aber in unserer Gesellschaft nur,
wenn ökonomische Profite in Aussicht stehen.
Daher kann Technik nicht allein Inhalt einer echten Utopie sein, nach
der die Mehrheit der Menschen, oder im Idealfall alle, glücklich
leben könnten.
In unserer Gesellschaft ist Lebensverlängerung doch fast schon eine
Drohung.
etwa so: 1-Euro-Job, das machste schön bis hundertzwanzig!!"
> und dann entdecken wir, wie wir auf anderen planeten oder im weltall
> leben können
und wann entdecken wir, wie wir auf unserem Planeten miteinander
leben können?
ach, wär das ein schöne Entdeckung
Die Vorstellung vom ins All auswandern find ich irgendwie drollig.
Ich denke so:
"Die Astronautik ist heutzutage eine Form der Erdflucht,". (Stanisla
Lem: Der futurologische Kongress)
Wir sollten alles daran setzen, es uns auf dieser Erde gut
einzurichten.
Die Planeten in unserem Sonnensystem besitzen sämtlichmit Ausnahme
der Erde "wenig Liebreiz". Der Erde treiben wir den Liebreiz grade
aus.
Oder mit Arthur Dent (douglas Adams):
"Mein erster Tag auf einem fremden Planeten. Schade, dass es
ausgerechnet so eine Müllhalde sein muss!
grüsse
Isidore
P.S.
An alle Utopianer: "Tut euch einen Gefallen: Lest mehr Ernst Bloch,
André Breton und Baudelaire, weniger Erich.v.Däniken, weniger Timothy
Leary!"
ein paar Zitate:
"Das wahre Leben ist abwesend." (Rimbaud)
"Die Poesie ist das wirklichste, sie wird erst in einer anderen Welt
vollkommen wahr."(Baudelaire)
"Die wahre Wirklichkeit ist eine andere als die, in der jene, die in
ihr sich zu hause fühlen, sich eingerichtet haben." (Breton: Das
Weite suchen)
nuegierig geworden?
ein Lit.Tipp, dann is aber gut: Ernst Bloch: Freiheit und Ordnung -
incl. Abriss der Sozialutopien