marasek schrieb am 3. Mai 2005 5:27
> Member of the Inner Party schrieb am 3. Mai 2005 5:06
>
> > marasek schrieb am 3. Mai 2005 4:03
> >
> > > Man sollte mal lieber versuchen, Fleisch synthetisch herzustellen, in
> > > dem man z. b. nur Muskelmasse wachsen lässt.
> >
> > Dieser Planet ist sehr wohl in der Lage, ca. 15 Mrd. Menschen
> > ohne Probleme mit Nahrung zu versorgen.
>
> Toll. Hört sich verlockend an, noch mal 9 Milliarden Spinner
> zusätzlich. Und was ist in dem Fall Nahrung?
Spinner. Na ja, wenn man sich die Cretins anschaut, mit denen
man jeden Tag umgeben ist ...
Nahrung waere in dem Falle das, was du und ich so jeden
Tag verzehren.
>
> > Wenn ich mir allerdings
> >
> > 1.) die Subventionen im Bereich Nahrungsmittelproduktion
> > 2.) die Unmengen an Lebensmitteln, die in den Industrielaendern
> > systematisch vernichtet werden,
> >
> > dann zweifle ich am gesunden Menschenverstand.
>
> Lieber Überproduktion als Hungersnöte, wenn was schief läuft.
Ups. Erscheint dir die aktuelle Ueberproduktion nicht falsch?
> Aber
> auch darum bin ich für synthetische Produktion, denn es gefällt mir
> nicht, Lebewesen - Pflanzen wie Tiere - als reine industrielle Ware
> zu behandeln.
Der Mensch frisst als Allesfresser nun einmal andere Tiere
und auch Pflanzen. Ist nun mal so.
> > Ausserdem: Der Gedanke an kuenstliche Muskelmasse... wuerg!
>
> Äh, der Gedanke, Zeugs zu futtern, dass mal über was weiss ich was
> für eine Weide gelaufen ist und dem sich sonst was für Erreger
> tummeln, finde ich nicht leckerer. Gleiches gilt für Pflanzen (Zitat
> Müller: "Wenn aus einem Mehl nach zwei Jahren Lagerzeit nichts
> rauskriecht, war es nicht gut"). Was ist das Problem an künstlicher
> Muskelmasse?
Das Problem ist, dass es lebendes Gewebe am falschen Platz ist.
Stell dir mal deinen Oberschenkel lebend (!) aufgehaengt in
irgendeiner Fabrik vor.
>
> > > Erstens mal wäre es sehr
> > > viel effizienter, da man Rohstoffe in mehr Fleisch umwandeln könnte,
> >
> > Och, das Heranwachsen auf natuerlicher Basis waere aber viel
> > wuerdiger. Fuer Menschen.
>
> Jepp, genau. Wenn man die Tiere jetzt noch dazu bringt, sich
> bereitwillig von ihrem Fleisch zu trennen.
Siehe oben: Der Mensch ist ein Allesfresser. Aber deiner Logik
zufolge sind alle Fleischfresser boese, oder?
> > > und zum zweiten könnte man ethische Probleme (Lebewesen degradiert zu
> > > industriellen Futterlieferanten) ausräumen.
> >
> > Ich haette Probleme damit, vollsynthetische Nahrungsmittel
> > zu konsumieren.
>
> Ich habe Probleme damit, diese Welt als riesigen Supermarkt zu
> betrachten.
Bis hierher habe ich geglaubt, du waerst ein ewiger 68er und
Oekofreak.
> Ich bin kein Ökofundie
Das ueberzeugt mich ^_^;
> und nicht mal Vegetarier, aber die
> Vorstellung, dass wir tonnenweise Fisch aus dem Meer holen um daraus
> leckere Fischblöcke in Panade zu machen, finde ich grausam bzw.
> traurig.
Es war historisch schon immer so, dass Spezies A Spezies B dezimiert,
wenn B Nahrung fuer A ist. Da macht der Mensch keine Ausnahme.
Es gibt da so etwas wie natuerliche Auslese: Wenn der Mensch jetzt
seine Lebensgrundlage zerstoert, wird er zugrundegehen.
Anderes Beispiel: Savanne. Loewen jagen Antilopen. Angenommen,
es gaebe nur noch wenige davon. Das wuerde die Loewen nicht davon
abhalten, auch noch die restlichen dahinzumetzeln.
Sicher, der Mensch ist intelligent und sagt sich: Hoppla, da
muesste man vielleicht etwas tun, jetzt, da nur noch sowenig
vorhanden ist. Der Mensch ist aber in der Masse dumm und ein
Herdentier (er stammt vom Affen ab!).
> Letzlich ist es so, das wir Tiere zu einem Rohstoff
> verarbeiten und den Rohstoff zum Endprodukt.
Voellig korrekt. Siehe mein Kommentar zur Ueberproduktion.
> Es wäre effizienter und
> ethisch vertretbarer, die Tiere in Ruhe zu lassen und den Rohstoff
> direkt herzustellen.
Es ist fuer mich ethisch nicht vertretbar, Nahrungsmittel
kuenstlich herzustellen. Um es auf den Punkt zu bringen:
Das ist nicht der natuerliche Verlauf der Dinge.
>
> > > Drittens wäre die
> > > Produktionskette kürzer und übersichtlicher, d. h. das Risiko der
> > > Kontamination des Endproduktes durch Krankheitserreger und Keime wäre
> > > geringer.
> >
> > Wenn man die vorhandene Produktionskette ordentlich aufrecht
> > erhaelt, passiert da auch nix. Ausserdem, bei "Produktionskette"
> > muss ich immer an "Kapitalismus" denken.
>
> Produktionskette gibts überall - "Kapitalismus" halte ich
> mittlerweile nur noch für ein Buzzword. Verdammt, es gibt Bedarf,
> also muss produziert werden. Bittere Realität des Lebens.
Jetzt widerspichst du dir: Hier sagst du, es soll produziert werden,
wenn Bedarf besteht, oben jedoch wetterst du gegen jegliche
Ausbeutung von Tieren und Pflanzen zwecks Nahrungsmittelerzeugung.
> Und wie toll unsere Produktionskette aufrecht erhalten wird sieht man
> ja an den regelmässigen Lebensmittelskandalen - man muss schon sehr
> optimistisch sein, wenn man davon ausgeht, das alles ans Licht kommt.
Tja, das ist aber nicht ein Fehler des Verfahrens, sondern ein Fehler
der Menschen, die dahinerstehen.
> Gewisse Dinge wie Tiere mit Antibiotika abzufüllen gäbe es gar nicht
> mehr.
Antibiotika sind sicherlich so ueberflussig wie ein Kropf.
> > > Andere negative Faktoren wie Methanproduktion und
> > > Landverlust fielen auch weg. Ach ja, schneller wärs natürlich auch.
> >
> > Ah ja, die boesen Rindviecher pupsen die Ozonschicht weg!
>
> Nö, ist unsere Schuld.
Ja, ja. Der Vorposter hat das aber ganz anders dargestellt.
> > > Klonviecher u. ä. ist einfach eine ins lächerliche hochskalierte
> > > Herangehensweise
> >
> > Voellig korrekt.
> >
> > > - ähnlich absurd wie gigantische Buschtrommeln
> > > anstelle von Funk oder persönliche Brieftauben als Handyersatz.
> >
> > Was machst du im Busch? Dort gibet kein Handy-Netz.
>
> Ich geh aus gutem Grund nicht in den Busch. Ist nicht mein Habitat.
Ok. Aber das klaert die Sache mit den Buschtrommeln nicht.
Gruss,
O'Brien
> Member of the Inner Party schrieb am 3. Mai 2005 5:06
>
> > marasek schrieb am 3. Mai 2005 4:03
> >
> > > Man sollte mal lieber versuchen, Fleisch synthetisch herzustellen, in
> > > dem man z. b. nur Muskelmasse wachsen lässt.
> >
> > Dieser Planet ist sehr wohl in der Lage, ca. 15 Mrd. Menschen
> > ohne Probleme mit Nahrung zu versorgen.
>
> Toll. Hört sich verlockend an, noch mal 9 Milliarden Spinner
> zusätzlich. Und was ist in dem Fall Nahrung?
Spinner. Na ja, wenn man sich die Cretins anschaut, mit denen
man jeden Tag umgeben ist ...
Nahrung waere in dem Falle das, was du und ich so jeden
Tag verzehren.
>
> > Wenn ich mir allerdings
> >
> > 1.) die Subventionen im Bereich Nahrungsmittelproduktion
> > 2.) die Unmengen an Lebensmitteln, die in den Industrielaendern
> > systematisch vernichtet werden,
> >
> > dann zweifle ich am gesunden Menschenverstand.
>
> Lieber Überproduktion als Hungersnöte, wenn was schief läuft.
Ups. Erscheint dir die aktuelle Ueberproduktion nicht falsch?
> Aber
> auch darum bin ich für synthetische Produktion, denn es gefällt mir
> nicht, Lebewesen - Pflanzen wie Tiere - als reine industrielle Ware
> zu behandeln.
Der Mensch frisst als Allesfresser nun einmal andere Tiere
und auch Pflanzen. Ist nun mal so.
> > Ausserdem: Der Gedanke an kuenstliche Muskelmasse... wuerg!
>
> Äh, der Gedanke, Zeugs zu futtern, dass mal über was weiss ich was
> für eine Weide gelaufen ist und dem sich sonst was für Erreger
> tummeln, finde ich nicht leckerer. Gleiches gilt für Pflanzen (Zitat
> Müller: "Wenn aus einem Mehl nach zwei Jahren Lagerzeit nichts
> rauskriecht, war es nicht gut"). Was ist das Problem an künstlicher
> Muskelmasse?
Das Problem ist, dass es lebendes Gewebe am falschen Platz ist.
Stell dir mal deinen Oberschenkel lebend (!) aufgehaengt in
irgendeiner Fabrik vor.
>
> > > Erstens mal wäre es sehr
> > > viel effizienter, da man Rohstoffe in mehr Fleisch umwandeln könnte,
> >
> > Och, das Heranwachsen auf natuerlicher Basis waere aber viel
> > wuerdiger. Fuer Menschen.
>
> Jepp, genau. Wenn man die Tiere jetzt noch dazu bringt, sich
> bereitwillig von ihrem Fleisch zu trennen.
Siehe oben: Der Mensch ist ein Allesfresser. Aber deiner Logik
zufolge sind alle Fleischfresser boese, oder?
> > > und zum zweiten könnte man ethische Probleme (Lebewesen degradiert zu
> > > industriellen Futterlieferanten) ausräumen.
> >
> > Ich haette Probleme damit, vollsynthetische Nahrungsmittel
> > zu konsumieren.
>
> Ich habe Probleme damit, diese Welt als riesigen Supermarkt zu
> betrachten.
Bis hierher habe ich geglaubt, du waerst ein ewiger 68er und
Oekofreak.
> Ich bin kein Ökofundie
Das ueberzeugt mich ^_^;
> und nicht mal Vegetarier, aber die
> Vorstellung, dass wir tonnenweise Fisch aus dem Meer holen um daraus
> leckere Fischblöcke in Panade zu machen, finde ich grausam bzw.
> traurig.
Es war historisch schon immer so, dass Spezies A Spezies B dezimiert,
wenn B Nahrung fuer A ist. Da macht der Mensch keine Ausnahme.
Es gibt da so etwas wie natuerliche Auslese: Wenn der Mensch jetzt
seine Lebensgrundlage zerstoert, wird er zugrundegehen.
Anderes Beispiel: Savanne. Loewen jagen Antilopen. Angenommen,
es gaebe nur noch wenige davon. Das wuerde die Loewen nicht davon
abhalten, auch noch die restlichen dahinzumetzeln.
Sicher, der Mensch ist intelligent und sagt sich: Hoppla, da
muesste man vielleicht etwas tun, jetzt, da nur noch sowenig
vorhanden ist. Der Mensch ist aber in der Masse dumm und ein
Herdentier (er stammt vom Affen ab!).
> Letzlich ist es so, das wir Tiere zu einem Rohstoff
> verarbeiten und den Rohstoff zum Endprodukt.
Voellig korrekt. Siehe mein Kommentar zur Ueberproduktion.
> Es wäre effizienter und
> ethisch vertretbarer, die Tiere in Ruhe zu lassen und den Rohstoff
> direkt herzustellen.
Es ist fuer mich ethisch nicht vertretbar, Nahrungsmittel
kuenstlich herzustellen. Um es auf den Punkt zu bringen:
Das ist nicht der natuerliche Verlauf der Dinge.
>
> > > Drittens wäre die
> > > Produktionskette kürzer und übersichtlicher, d. h. das Risiko der
> > > Kontamination des Endproduktes durch Krankheitserreger und Keime wäre
> > > geringer.
> >
> > Wenn man die vorhandene Produktionskette ordentlich aufrecht
> > erhaelt, passiert da auch nix. Ausserdem, bei "Produktionskette"
> > muss ich immer an "Kapitalismus" denken.
>
> Produktionskette gibts überall - "Kapitalismus" halte ich
> mittlerweile nur noch für ein Buzzword. Verdammt, es gibt Bedarf,
> also muss produziert werden. Bittere Realität des Lebens.
Jetzt widerspichst du dir: Hier sagst du, es soll produziert werden,
wenn Bedarf besteht, oben jedoch wetterst du gegen jegliche
Ausbeutung von Tieren und Pflanzen zwecks Nahrungsmittelerzeugung.
> Und wie toll unsere Produktionskette aufrecht erhalten wird sieht man
> ja an den regelmässigen Lebensmittelskandalen - man muss schon sehr
> optimistisch sein, wenn man davon ausgeht, das alles ans Licht kommt.
Tja, das ist aber nicht ein Fehler des Verfahrens, sondern ein Fehler
der Menschen, die dahinerstehen.
> Gewisse Dinge wie Tiere mit Antibiotika abzufüllen gäbe es gar nicht
> mehr.
Antibiotika sind sicherlich so ueberflussig wie ein Kropf.
> > > Andere negative Faktoren wie Methanproduktion und
> > > Landverlust fielen auch weg. Ach ja, schneller wärs natürlich auch.
> >
> > Ah ja, die boesen Rindviecher pupsen die Ozonschicht weg!
>
> Nö, ist unsere Schuld.
Ja, ja. Der Vorposter hat das aber ganz anders dargestellt.
> > > Klonviecher u. ä. ist einfach eine ins lächerliche hochskalierte
> > > Herangehensweise
> >
> > Voellig korrekt.
> >
> > > - ähnlich absurd wie gigantische Buschtrommeln
> > > anstelle von Funk oder persönliche Brieftauben als Handyersatz.
> >
> > Was machst du im Busch? Dort gibet kein Handy-Netz.
>
> Ich geh aus gutem Grund nicht in den Busch. Ist nicht mein Habitat.
Ok. Aber das klaert die Sache mit den Buschtrommeln nicht.
Gruss,
O'Brien