Und zu dieser Positionsbestimmung gehört schärfste Kritik an Russland und Putin. Der Co-Vorsitzende der Linken Martin Schirdewan vor kurzem wörtlich im ARD-Sommerinterview: "Putin trägt die alleinige Verantwortung...Natürlich gibt es eine Vorgeschichte. Aber keine Vorgeschichte rechtfertigt, dass ein Regime sich entscheidet, tausende Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben zu bringen, zu ermorden..." .
Das Besondere bei diesem Verbal-Radikalismus ist: Der sich seiner bedient, ist auf EU-Ebene eher als Samtpfote bekannt. Auch als steuerpolitischer Sprecher der linken Fraktion formuliert er abgewogen und vorsichtig, obwohl bekanntermassen die EU inzwischen Heimat des wohl gigantischsten Steuerbetrugssystems der Menschheitsgeschichte ist.
In einer Anfrage Schirdewans an die Kommission am 22.4.22 z. B. wird das Problem "Steuergerechtigkeit" so auch nicht etwa an den massgeblich profitierenden US-Konzernen festgemacht, wer möchte sich schon "Anti-Amerikanismus" vorwerfen lassen. Schirdewan dagegen: "Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine ....und u n s e r e n Versuchen, gezielte Sanktionen gegen die Oligarchen zu implementieren, die diesen Krieg unterstützen, sieht man, wie schädlich es ist, wenn Steueroasen nicht geschlossen werden". Nein, den Begriff "US-Finanzoligarchie" würde der brave Martin wohl nie in den Mund nehmen, obwohl lt. Forbes 8 der 10 reichsten Milliardäre US-Amerikaner sind.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.09.2022 17:40).