Geht in etwa so, wie früher die "Heute-Show" bzgl. Merkel.
Erst Merkel bisserl ins Lächerliche ziehen, danach die Zuschauer auf eine Ja-Straße zu führen (und klatschen zu lassen), wenn relativ einfältige Merkel-Kritiker präsentiert worden sind.
Jetzt zur konkreten Kritik am Artikel bzgl. des Framings und der "Ja-Straße":
Wissenschaftlich wird man auch hier im Endeffekt nur über höhere oder niedrigere Wahrscheinlichkeiten sprechen können. Das schließt freilich nicht aus, dass Evidenzen so gut sein können, um alternative Möglichkeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen zu können.
Ah ja?
Bescheidenheit
Das sollte uns aber bescheiden stimmen: Es ist gut, dass Leute wie Christof Kuhbandner kritisch auf die Daten über Impfungen und Todesfälle schauen; es ist gut, dass die Experten das für die Unstatistik des Monats kritisch überprüfen; und es ist gut, dass Institutionen wie das Paul-Ehrlich-Institut die Daten überhaupt erst erheben.
Ja, das ist gut - die Daten, die erhoben weren sind aber nicht wirklich gut.
Weder besteht aber die Notwendigkeit, noch ist es gesellschaftlich sinnvoll, hier irgendjemanden als "Querdenker" oder gar "Verschwörungstheoretiker" abzustempeln. Der Internetphilosoph Sascha Lobo will den lautstarken Kritikern der Coronamaßnahmen jetzt eine "Denkpest" diagnostizieren – während er übrigens im selben Atemzug meint, sie in keine krankhafte Ecke stellen zu wollen.
Das ist so'n Absatz, wie in der Heute-Show zu Merkel.
Fakt ist auch, dass die Impfungen mit leichten und in seltenen Fällen auch mit schweren Nebenwirkungen einhergehen können. Das haben wir beispielsweise mit Blick auf das Risiko einer Herzmuskelentzündung schon näher diskutiert.
Das ist Framing-Start
Im Großen und Ganzen scheinen aber selbst die schweren, doch seltenen Nebenwirkungen der Impfstoffe weniger schwer zu wiegen als die Folgen einer Covid-Erkrankung.
Fortstzung beim Framing
Ob das und die Belastung des Gesundheitssystems eine allgemeine Impfpflicht rechtfertigen, debattiert zurzeit der Bundestag. Doch ob so eine Impfpflicht kommt, ist alles andere als eindeutig.
Abkenkung von der Bedrohung aller durch "allgemeine Impfpflicht.
Werte statt Fakten
Inzwischen sollte hinreichend klar sein, dass es in der Diskussion mit Kritikern der Coronamaßnahmen meist gar nicht mehr um Fakten, sondern um Werte geht, um Intuitionen, um Gefühle.
Framing - Es geht um Sinn, Evidenz und persönliche Entscheidung!
Selbst wenn es wichtig bleibt, Daten und Fakten kritisch zu überprüfen, lässt sich so ein festgefahrener Dissens nicht mehr nur mit Vernunftargumenten lösen, noch weniger mit der Verwendung stigmatisierender und weiter ausgrenzender Bezeichnungen.
Richtig - aber der Autor arbeitet dann doch genau darauf hin - wie im Folgenden zu erkennen:
Dass sich bei den Impfungen nach wie vor eine deutliche Spaltung zwischen dem Nordwesten und Südosten der Republik zeigt, die zudem mit dem Wahlverhalten korreliert, sollte uns zu denken geben.
Aua!
Die Demokratie kann wohl eine kleine Gruppe von Impfgegnern aushalten – ist sie aber gesund, wenn bald 30 Prozent der Wählerinnen und Wähler gar nicht mehr wählen gehen oder für extreme Parteien stimmen?
Enttarnt! Das Framing nämlich, spätestens hier an dieser Stelle.
Die Coronapandemie hat den Druck auf uns alle erhöht.
Dem ist nicht so.
Sondern die "Maßnahmen" und der Vertrauensverslust in die Verordner, das IfSG und nicht zuletzt der Karl haben den Druck "auf uns alle" erhöht.
Das Virus und sein epidemiologischer Verlauf haben dazu geführt, dass der Impfstatus heute politisch geworden ist.[b]
Nein. Nicht das Virus und sein Verlauf haben dazu geführt.
Ein politisches Problem sollte man aber nicht medizinisch und auch nicht mit Ausgrenzung und Beleidigen lösen wollen, sondern mit alle Menschen integrierenden gesellschaftspolitischen Mitteln.[/b]
Meine Güte, nee:
Es ist ein medizinisches Problem - und was bitte sollen "integrierende gesellschaftspolitische Mittel" sein??
Vorschlag fehlt, also wertlose Worthülsen!
Storchenbraterei...
MfG