So richtig die Kritik an jenen Linken, die gesinnungsethisch vor sich hin träumen oder den Kapitalismus für unreformierbar halten, ist (und gerade auf tp treiben sich solche Autoren herum), so falsch ist es, pauschal allen, die für ein besseres System kämpfen, zu unterstellen, zu jenen Linken zu gehören.
Mit Richard Wolff zum Beispiel gibt es durchaus Kritiker des Kapitalismus, die zur Kenntnis nehmen, dass er auch funktionieren kann - ihn aber trotzdem kritisieren - und das sogar relativ fundiert.
Ich denke, die Linke sollte sich nicht dadurch zerstreiten, dass sich jeder auf ein Gegenmodell zum Status Quo festlegt und damit die Kooperation mit anderen Teilen der Linken unmöglich macht. Die Zukunft ist offen. Die Linke kann nur Wirkmächtig werden, wenn sie zusammen steht und jeder es hinnehmen kann, wenn sich am Ende ein anderes Modell durchsetzt, als das eigene Lieblingsmodell (Sozialdemokratie oder Sozialismus). Man sollte sich aber an den Diskussionen anderer Teile der Linken beteiligen, damit die anderen Entwürfe theoretisch so gut fundiert sind wie möglich