Da gebe ich Ihnen recht. Der Autor hat den Marxismus nicht verstanden, der, wie jeder Messianismus, den Menschen auf seine eigenen Füße stellen will. Da geht es gar nicht um Systemüberwindung, sondern um's Überwinden der Unmündigkeit & Untertaenigkeit.
Und die Unmündigkeit & Untertaenigkeit ist in unserer Parlamentarisch-repräsentativen Demokratie gepaart mit unserem Industriesystem ja schon nicht mehr zu überbieten.
Schauen Sie nur mal zu den "Koalitionsverhandlungen":
Da sitzen ca. 50 Leute zusammen, die sich allen Ernstes einbilden, sie können die Geschicke von ca. 80 Mio. Leute aushandeln (plus den vielen EU-Bürgern, die sie noch nicht mal wählen können, die aber trotzdem von deren Entscheidungen tangiert werden).
Dass diese 50 Leute demokratisch legitimiert sind, ändert nichts an der Tatsache, dass sie an dieser Aufgabe scheitern werden.
Man kann auch Wahlen ansetzen, wer die nächste Herz-OP durchführen solle.
Der Schlüssel könnte tatsächlich darin liegen, dass man wenigstens mal anfängt, es zu versuchen, herauszufinden, was an diesen Entscheidungsstellen das menschliche Maß ist.
Zunächst benötigen die 80 Mio. Leute dazu mal Zeit: Köche wie Ingenieure und Abstraktionsvermögen.
Also warum nicht mal "Demokratiezeit" einführen, Eltern- und Pflegezeit gibt es ja auch.
Die Verwaltung muss gepaart dazu darauf getrimmt werden, dass sie Dienstleister ist an der Bevölkerung und nicht Besserwisser/ Priesterkaste.
Das geht am besten, wenn man dort Regeln einzieht, welche 1. dem Karrieristen- und Strebertum einen Riegel vorschiebt, also über eine Gehaltsober- und untergrenze, die sagen wir mal Faktor 1,3 auseinander liegen und 2. eine einfache Abberufung oder Abwahl aus dem Amte erlaubt, wenn jemand partout nicht will oder kann.