Er sieht Leute als die Schuldigen, die dafür einfach nicht die Macht haben. Er wählt die Steuersenkungsparteien CDU/FDP, die jahrelang seine Steuern erhöht haben und erhöhen liesen und dann nicht mehr senkten. Oder die ihn nur mal ein Beispiel von vielen bei dem Hin- und Her zur Energiewende Milliarden Euro kosteten. Aber auch da sind nur wieder die bösen "linken" Wissenschaftler schuld, die die schlechten Nachrichten überbringen vom Klimawandel.
Überhaupt ist diese Haltung, er zahle zu viele Steuern, ziemlich entlarvend. Gut, bei Familien mit Kindern, ist das wirklich ein Thema. Aber allgemein ist es das Lamentieren über zu hohe Steuern, oft in Verbindung mit einem offshore Konto, weil es doch alle tun, einfach nur ein Sport. Ich habe schon vom Zahnarzt für reiche Privatpatienten das gleiche Lamento gehört. Erst erzählt er mir im Edelrestaurant, dass er 4x im Jahr nach Burma fliegt und da sei die Natur noch nicht so verbaut und 2min später weint er über zu hohe Steuern und wenn er doch nur mehr von dem Geld, was durch seine Praxis fliesst, behalten dürfte und wie unfair das sei, wo er doch so viel arbeiten müsse und so wenig für seine Hochleistungen bekomme. Solche Menschen sind eigentlich bedauernswert. Die wissen offensichtlich gar nichts anzufangen mit ihrem Geld und vorallem sind sie Opfer der wirklich Reichen geworden, die für ihr Geld eigentlich nichts arbeiten müssen, denn sie sind reine Kapitalisten. Die zahlen praktisch keine Steuern.
Natürlich ist das Steuersystem ein Bürokratiemonster.
In USA gibt es die Postkeynsianer, wie Randall Wray, die sagen, dass wir Steuern nur zahlen, damit das Geld fliesst und wir uns daran gewöhnen, den Reichen ihre Prozente zu zahlen, nicht um den Staat zu finanzieren. So habe ich das verstanden, allerdings noch nicht wirklich damit beschäftigt.
Das wäre vielleicht auch mal ein spannendes Thema für Flassbeck. Denn bei Flassbeck ist das ja auch ähnlich, dass er im Gegensatz zu unserer schwäbischen Hausfrau erzählt, wir könnten viel mehr Geld ausgeben als wir es tun. Und mit "wir" ist der Staat gemeint, wovon jeder von uns ein kleiner Teil ist, ob er es will oder nicht. Ich weiß, er kommt dann wie Bonhof mit Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnung.
Das versteht der Eiermann ja auch nicht, dass er mit seinem Slogan "Steuern runter" vorallem Milliardären hilft, nicht sich selbst. Da sollten wir in den nächsten Wochen und Monaten mal auf die Steuerdiskussionen in USA achten. Da werden sich Abgründe auftun bei den Vorhaben der Republikaner.
Aber der Aktienmarkt ist ja auf Rekordkurs, also alles gut, sagt Trump.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (28.10.2017 16:12).