sinus schrieb am 2. November 2006 20:36
> the observer schrieb am 2. November 2006 15:19
> > sinus schrieb am 2. November 2006 12:54
> > > Die Erde ist sicherlich um Zehnerpotenzen älter als 5000
> > > Jahre. Aber ob sie wirklich 3 Mill. Jahre alt ist ?
> > Ist das ein Wunsch, eine Frage oder eine Feststellung?
> Eine Frage. Denn ich weiss wirklich nicht, wie alt die Erde (in ihrer
> heutigen Form) ist.
Die Wissenschaftler haben darauf eine Antwort; Physiker wie Geologen.
> > > Woher wollen wir den wissen, dass die
> > > Materie immer dieselbe Form hatte wie jetzt ?
> > ...befassen sich die exakten
> > Wisenschaften mit Phänomenen, die sich ihnen mitteilen, direkt oder
> > indirekt, durch ihre Wirkung... Es gibt keinen Hinweis darauf, daß sich
> > Materie auf eine solche Weise ändert, wie Du es andeutest. Weshalb also
> > sollte man eine solche Annahme treffen?
> Nun, beispielsweise ändert sich das Magnetfeld der Erde ja auch
> dauernd, auch die Kreiselbewegung der Erdachse ist in ständiger
> Bewegung. Es gibt viele solcher Beispiele, die eine Signatur von
> Lebendigkeit zeigen (Lebendigkeit hier gemeint im Sinne von nicht
> vorhersehbar). Und die Materie könnte diese 'Beweglichkeit' durchaus
> auch haben, wenn man etwas längere Zeiträume ins Auge fasst.
Das Magnetfeld ändert seine Form, vor allem abhängig von der
Intensität des Sonnenwindes, und abhängig davon, wie der "innere
Dynamo" im Erdinneren dreht. Es bleibt aber ungeachtetdessen ein
Magnetfeld mit all seinen physikalischen Eigenschaften, und man kann
es grundsätzlich mit denselben Feldgleichungen beschreiben. Das gilt
gleichermaßen auch für unsere Erdachse; es gibt keinen statischen
Kosmos, das Universum ist dynamisch. Die Veränderung betrifft
lediglich die Form, nicht aber die Beschaffenheit. So verhält es sich
auch mit der Materie, und es gibt bisher keine gegenteiligen
Hinweise.
> > > Wir kennen einen winzigen Ausschnitt aus der Zeit. Aus diesem
> > > interpolieren wir beliebig nach hinten und nach vorne. Würden wir mit
> > > derselben Methode z.B. an einen Menschen treten, und ihn in seiner
> > > Entwicklung vom 1. zum 2. Lebensjahr betrachten,...
> > Die Auffassung rührt aus einem (noch mal sorry) grundelegenden
> > Mißverständnis her, die Wissenschaft betreffend. Ich weiß auch nicht,
> > auf welchem Gesetz Dein Beispiel vom stetig wachsenden Menschen
> > beruhen sollte.
> Das ist kein Gesetz. Ich wollte damit doch nur die Methodik
> veranschaulichen, die heute angewandt wird, und wie sie in die Irre
> führen kann, wenn dem zu untersuchenden Gegenstand die Methodik nicht
> angepasst ist. Goethe hat das mit dem tiefen Satz "Eines ziemt sich
> nicht für alle" ausgedrückt.
Dem kannn ich nicht ganz folgen. Weshalb stimmt denn die Methodik
nicht?
> > > > Es ist MÖGLICH, das Leben ENTSTEHT in einem Zeitraum von 6 millrd
> > > > JAHREN !
> > > Siehe oben. Aber auch unabhängig davon ist die Entstehung von Leben
> > > durch Zufall eigentlich ein Verstoss gegen alle uns bekannten
> > > Naturgesetze. Denn alle Naturgesetze wirken in Richtung einer Zunahme
> > > der Entropie. Lebende Wesen haben aber gerade die Eigenschaft, diesen
> > > Entropievergrössernden Kräften entgegenzuwirken...
> > Da Dir der 2. HS der TD etwas sagt, muß ich nicht weit ausholen: Er
> > gilt ausdrücklich innerhalb geschlossener Systeme. Lebenwesen nehmen
> > permanent von außen Energie auf, in Form von Nahrung oder
> > Sonnenlicht, und sie geben welche nach außen ab, sind also offene
> > Systeme. Entfällt dieser Energieaustausch, stirbt das Lebewesen.
> Wird denn heute nicht die Kosmologie unter dem Gesichtspunkt eines
> geschlossenen Systems betrachtet ?
Du hast Dir aber ein lokales Phänomen herausgepickt, an dem Du
beweisen willst, daß es einem globalen Satz zuwiderläuft. Das
funktioniert nicht.
> > > Mir geht es nicht um Beweise, sondern um Anregungen die Dinge
> > > weiterzudenken. Es waren immer, gerade in den Wissenschaften, die
> > > Querdenker, die die Sache weitergebracht haben und zu ganz neuen
> > > Ansichten der Welt gekommen sind.
> > Sie haben aber niemals so quer gedacht, daß sie sich von der
> > Wissenschaft entfernt hätten, etwa hin in Richtung Esoterik oder
> > Religion. Ehe ein Physiker eine Theorie aufstellt, die auch nur einen
> > der fundamentalen Erhaltungssätze verletzt, verwirft er eher seine
> > Theorie.
> Also Einstein hat dazumals ziemlich fundamentale Sätze in Frage
> gestellt. Ebenso die Quantenphysik.
Welche denn? Die Newtonsche Mechanik? Das ist kein fundamentaler
Satz; es ist eine Theorie. Und nimmt mans genau, hat Einstein Newton
nicht widerlegt, sondern nur als einen Spezialfall bezeichnet, der
für unsere "normalen" irdischen Verhältnisse mit ausreichender
Genauigkeit als gültig angenommen werden kann.
> Und es ist durchaus möglich, dass
> die fundamentalen Erhaltungssätze ebenfalls nur eine eingeschränkte
> und nicht universelle Gültigkeit haben.
Natürlich ist es das. Allerdings - und das will ich damit ausdrücken
- ist ein Zweifel noch längst keine Infragestellung oder gar
Widerlegung, nur weil man ihn eben mal so ausgesprochen hat.
> the observer schrieb am 2. November 2006 15:19
> > sinus schrieb am 2. November 2006 12:54
> > > Die Erde ist sicherlich um Zehnerpotenzen älter als 5000
> > > Jahre. Aber ob sie wirklich 3 Mill. Jahre alt ist ?
> > Ist das ein Wunsch, eine Frage oder eine Feststellung?
> Eine Frage. Denn ich weiss wirklich nicht, wie alt die Erde (in ihrer
> heutigen Form) ist.
Die Wissenschaftler haben darauf eine Antwort; Physiker wie Geologen.
> > > Woher wollen wir den wissen, dass die
> > > Materie immer dieselbe Form hatte wie jetzt ?
> > ...befassen sich die exakten
> > Wisenschaften mit Phänomenen, die sich ihnen mitteilen, direkt oder
> > indirekt, durch ihre Wirkung... Es gibt keinen Hinweis darauf, daß sich
> > Materie auf eine solche Weise ändert, wie Du es andeutest. Weshalb also
> > sollte man eine solche Annahme treffen?
> Nun, beispielsweise ändert sich das Magnetfeld der Erde ja auch
> dauernd, auch die Kreiselbewegung der Erdachse ist in ständiger
> Bewegung. Es gibt viele solcher Beispiele, die eine Signatur von
> Lebendigkeit zeigen (Lebendigkeit hier gemeint im Sinne von nicht
> vorhersehbar). Und die Materie könnte diese 'Beweglichkeit' durchaus
> auch haben, wenn man etwas längere Zeiträume ins Auge fasst.
Das Magnetfeld ändert seine Form, vor allem abhängig von der
Intensität des Sonnenwindes, und abhängig davon, wie der "innere
Dynamo" im Erdinneren dreht. Es bleibt aber ungeachtetdessen ein
Magnetfeld mit all seinen physikalischen Eigenschaften, und man kann
es grundsätzlich mit denselben Feldgleichungen beschreiben. Das gilt
gleichermaßen auch für unsere Erdachse; es gibt keinen statischen
Kosmos, das Universum ist dynamisch. Die Veränderung betrifft
lediglich die Form, nicht aber die Beschaffenheit. So verhält es sich
auch mit der Materie, und es gibt bisher keine gegenteiligen
Hinweise.
> > > Wir kennen einen winzigen Ausschnitt aus der Zeit. Aus diesem
> > > interpolieren wir beliebig nach hinten und nach vorne. Würden wir mit
> > > derselben Methode z.B. an einen Menschen treten, und ihn in seiner
> > > Entwicklung vom 1. zum 2. Lebensjahr betrachten,...
> > Die Auffassung rührt aus einem (noch mal sorry) grundelegenden
> > Mißverständnis her, die Wissenschaft betreffend. Ich weiß auch nicht,
> > auf welchem Gesetz Dein Beispiel vom stetig wachsenden Menschen
> > beruhen sollte.
> Das ist kein Gesetz. Ich wollte damit doch nur die Methodik
> veranschaulichen, die heute angewandt wird, und wie sie in die Irre
> führen kann, wenn dem zu untersuchenden Gegenstand die Methodik nicht
> angepasst ist. Goethe hat das mit dem tiefen Satz "Eines ziemt sich
> nicht für alle" ausgedrückt.
Dem kannn ich nicht ganz folgen. Weshalb stimmt denn die Methodik
nicht?
> > > > Es ist MÖGLICH, das Leben ENTSTEHT in einem Zeitraum von 6 millrd
> > > > JAHREN !
> > > Siehe oben. Aber auch unabhängig davon ist die Entstehung von Leben
> > > durch Zufall eigentlich ein Verstoss gegen alle uns bekannten
> > > Naturgesetze. Denn alle Naturgesetze wirken in Richtung einer Zunahme
> > > der Entropie. Lebende Wesen haben aber gerade die Eigenschaft, diesen
> > > Entropievergrössernden Kräften entgegenzuwirken...
> > Da Dir der 2. HS der TD etwas sagt, muß ich nicht weit ausholen: Er
> > gilt ausdrücklich innerhalb geschlossener Systeme. Lebenwesen nehmen
> > permanent von außen Energie auf, in Form von Nahrung oder
> > Sonnenlicht, und sie geben welche nach außen ab, sind also offene
> > Systeme. Entfällt dieser Energieaustausch, stirbt das Lebewesen.
> Wird denn heute nicht die Kosmologie unter dem Gesichtspunkt eines
> geschlossenen Systems betrachtet ?
Du hast Dir aber ein lokales Phänomen herausgepickt, an dem Du
beweisen willst, daß es einem globalen Satz zuwiderläuft. Das
funktioniert nicht.
> > > Mir geht es nicht um Beweise, sondern um Anregungen die Dinge
> > > weiterzudenken. Es waren immer, gerade in den Wissenschaften, die
> > > Querdenker, die die Sache weitergebracht haben und zu ganz neuen
> > > Ansichten der Welt gekommen sind.
> > Sie haben aber niemals so quer gedacht, daß sie sich von der
> > Wissenschaft entfernt hätten, etwa hin in Richtung Esoterik oder
> > Religion. Ehe ein Physiker eine Theorie aufstellt, die auch nur einen
> > der fundamentalen Erhaltungssätze verletzt, verwirft er eher seine
> > Theorie.
> Also Einstein hat dazumals ziemlich fundamentale Sätze in Frage
> gestellt. Ebenso die Quantenphysik.
Welche denn? Die Newtonsche Mechanik? Das ist kein fundamentaler
Satz; es ist eine Theorie. Und nimmt mans genau, hat Einstein Newton
nicht widerlegt, sondern nur als einen Spezialfall bezeichnet, der
für unsere "normalen" irdischen Verhältnisse mit ausreichender
Genauigkeit als gültig angenommen werden kann.
> Und es ist durchaus möglich, dass
> die fundamentalen Erhaltungssätze ebenfalls nur eine eingeschränkte
> und nicht universelle Gültigkeit haben.
Natürlich ist es das. Allerdings - und das will ich damit ausdrücken
- ist ein Zweifel noch längst keine Infragestellung oder gar
Widerlegung, nur weil man ihn eben mal so ausgesprochen hat.