Member of the Inner Party schrieb am 2. November 2006 23:52
> Promorpheus schrieb am 2. November 2006 9:26
> >
> > "Fittness" ist hier im Sinne des Wortes gemeint. Schlag es nach. Was
> > "fit" ist und was nicht, bestimmt kein Mensch, sondern nur die
> > Selektionsdrücke, welche einem die Umwelt entgegenbringt.
>
> Toll. Und genau diese Ausrede wurde von diversen Diktatoren
> genutzt, um ihre Euthanasiewahnvorstellungen durchzusetzen.
> Es ist ja der Wille der Natur. *kotz*
>
> Wir sind immer noch Menschen, und keine Tiere.
Genau deswegen lehnte Darwin die Übertragung seiner Theorie auf
menschliche Gesellschaften auch ab. Wenn man z.B. die Beobachtung,
dass sich die meisten Arten in der Natur nicht um ihren Nachwuchs
kümmern, als Notwendigkeit ansehen will, dass der Mensch ebenso
vorzugehen hätte, dann kann man Darwin nicht dafür verantwortlich
machen.
Altruismus und Kooperation beim Menschen sind absolut üblich, ergo
auch naturgegeben, ebenso, wie der Altruismus bei Menschenaffen,
Vampirfledermäusen oder welcher Art auch immer. Die verquere
Interpretation Darwins durch die Nazis entspringt doch eben jener
Ansicht der Mensch an sich sei in seinem Verhalten nicht natürlich
und müsse dies erst wieder werden. Dabei soll er sich dann nach einem
verschwommenen, allgemeinen Bild der "Natur" richten, anstatt nach
dem arteigenen, natürlichen Verhalten. Das ist ein Unsinn, den man
bei Darwin nicht nachlesen kann.
> > Darwin
> > verwandte dewswegen den Begriff "natural selection". Das ist ein rein
> > logisches und passives Konzept, was nichts damit zu tun hat, Menschen
> > als "schwach" zu definieren und sie deswegen zu benachteiligen.
>
> Eben. Passiv. Live and let die.
Entschuldigung. Sind Brutpflege als allgemeines Charakteristikum von
Säugetieren und Vögeln oder Altruismus und Kooperation "Live and let
die."?
Das ist nichts mehr, als den Verdrehern Darwins ihr verdrehtes Bild
der Natur abzukaufen und es zu kritisieren. Da kommt Darwin selbst
nicht darin vor.
> > Dass die meisten Lebewesen mehr Nachwuchs zur Welt bringen, als am
> > Ende überleben, ist eine simple deskriptive Wahrheit. Dies
> > bezeichnete Darwin als "struggle for life", woraus man im Deutschen
> > z.B. einen "Kampf ums Überleben" gemacht hat. Die wenigsten Lebewesen
> > kämpfen aber faktisch _gegeneinander_ ums überleben, sondern _für
> > sich_ gegen die Hindernisse, die ihnen die Natur auferlegt und so war
> > es auch von Darwin gemeint.
>
> Der Mensch hat sich von diesem Kampf losgesagt, wuerde ich meinen.
> Er hat es wohl kaum noch noetig.
Entschuldigung, aber das ist etwas naiv.
> > Ich finde es unglaublich, wenn Kreationisten derart unter der
> > Gürtellinie argumentieren, Evolutionstheorie sei etwas unmoralisches
> > und damit letztendlich Quell der unmoralischsten Verbrechen der
> > Menschheit seit Darwin.
>
> Die Evolutionstheorie ist nicht unmoralisch. Darwinismus ist es wohl.
Das ist Unsinn. Darwin beschrieb Vorgänge in der Natur. Tiere und
Pflanzen sind 'amoralisch'. Das ist nun mal so.
> > Besonders gerne wird der nationalsozialistische Rassebegriff mit
> > Darwin verknüpft. Sicherlich ermöglicht die Evolutionstheorie das
> > Konzept des Rassendenkens. Sie enthält aber keinerlei Wertung dessen.
>
> Natuerlich nicht. Schliesslich wird's die Natur schon richten, gelle?
Vielleicht solltest du dich mal mit der Materie beschäftigen, anstatt
Vorurteilbeladene Klischees wiederzukäuen, die ganz andere Menschen
als Darwin geprägt haben.
Wenn man nun einen Rassebegriff prägen will, aufgrund eines minimalen
genetischen Unterschiedes meinetwegen. Z.b. dem zwischen schwarzer
und weisser Hautfarbe. Dann ist es keine Wertung, den Sinn der
schwarzen und weissen Hautfarben für das Überleben dieser "Rasse" zu
hinterfragen. Es bedeutet nicht darüber zu Urteilen, ob die ein oder
andere "Rasse", "Variation" oder "Subspezies" nun mehr wert ist, als
die Andere.
Es gibt nach nüchterner Betrachtung des letzten Sinns der Evolution -
dem des Überlebens - nicht mal irgendeine Spezies auf der Erde,
welche besser wäre als eine Andere, denn alle Spezies haben es
geschafft. Sie sind jetzt und hier lebendig. Im übrigen ist diese
Biodiversität für die meisten Biologen und auch Evolutionsbiologen
das schützenswerteste Gut der Natur. Denn nur eine möglichst große
Variation an Möglichkeiten hat nach aller Wahrscheinlichkeit eine
Antwort auf die Probleme der Zukunft. Das ist nicht so schwer zu
verstehen, oder?
> Promorpheus schrieb am 2. November 2006 9:26
> >
> > "Fittness" ist hier im Sinne des Wortes gemeint. Schlag es nach. Was
> > "fit" ist und was nicht, bestimmt kein Mensch, sondern nur die
> > Selektionsdrücke, welche einem die Umwelt entgegenbringt.
>
> Toll. Und genau diese Ausrede wurde von diversen Diktatoren
> genutzt, um ihre Euthanasiewahnvorstellungen durchzusetzen.
> Es ist ja der Wille der Natur. *kotz*
>
> Wir sind immer noch Menschen, und keine Tiere.
Genau deswegen lehnte Darwin die Übertragung seiner Theorie auf
menschliche Gesellschaften auch ab. Wenn man z.B. die Beobachtung,
dass sich die meisten Arten in der Natur nicht um ihren Nachwuchs
kümmern, als Notwendigkeit ansehen will, dass der Mensch ebenso
vorzugehen hätte, dann kann man Darwin nicht dafür verantwortlich
machen.
Altruismus und Kooperation beim Menschen sind absolut üblich, ergo
auch naturgegeben, ebenso, wie der Altruismus bei Menschenaffen,
Vampirfledermäusen oder welcher Art auch immer. Die verquere
Interpretation Darwins durch die Nazis entspringt doch eben jener
Ansicht der Mensch an sich sei in seinem Verhalten nicht natürlich
und müsse dies erst wieder werden. Dabei soll er sich dann nach einem
verschwommenen, allgemeinen Bild der "Natur" richten, anstatt nach
dem arteigenen, natürlichen Verhalten. Das ist ein Unsinn, den man
bei Darwin nicht nachlesen kann.
> > Darwin
> > verwandte dewswegen den Begriff "natural selection". Das ist ein rein
> > logisches und passives Konzept, was nichts damit zu tun hat, Menschen
> > als "schwach" zu definieren und sie deswegen zu benachteiligen.
>
> Eben. Passiv. Live and let die.
Entschuldigung. Sind Brutpflege als allgemeines Charakteristikum von
Säugetieren und Vögeln oder Altruismus und Kooperation "Live and let
die."?
Das ist nichts mehr, als den Verdrehern Darwins ihr verdrehtes Bild
der Natur abzukaufen und es zu kritisieren. Da kommt Darwin selbst
nicht darin vor.
> > Dass die meisten Lebewesen mehr Nachwuchs zur Welt bringen, als am
> > Ende überleben, ist eine simple deskriptive Wahrheit. Dies
> > bezeichnete Darwin als "struggle for life", woraus man im Deutschen
> > z.B. einen "Kampf ums Überleben" gemacht hat. Die wenigsten Lebewesen
> > kämpfen aber faktisch _gegeneinander_ ums überleben, sondern _für
> > sich_ gegen die Hindernisse, die ihnen die Natur auferlegt und so war
> > es auch von Darwin gemeint.
>
> Der Mensch hat sich von diesem Kampf losgesagt, wuerde ich meinen.
> Er hat es wohl kaum noch noetig.
Entschuldigung, aber das ist etwas naiv.
> > Ich finde es unglaublich, wenn Kreationisten derart unter der
> > Gürtellinie argumentieren, Evolutionstheorie sei etwas unmoralisches
> > und damit letztendlich Quell der unmoralischsten Verbrechen der
> > Menschheit seit Darwin.
>
> Die Evolutionstheorie ist nicht unmoralisch. Darwinismus ist es wohl.
Das ist Unsinn. Darwin beschrieb Vorgänge in der Natur. Tiere und
Pflanzen sind 'amoralisch'. Das ist nun mal so.
> > Besonders gerne wird der nationalsozialistische Rassebegriff mit
> > Darwin verknüpft. Sicherlich ermöglicht die Evolutionstheorie das
> > Konzept des Rassendenkens. Sie enthält aber keinerlei Wertung dessen.
>
> Natuerlich nicht. Schliesslich wird's die Natur schon richten, gelle?
Vielleicht solltest du dich mal mit der Materie beschäftigen, anstatt
Vorurteilbeladene Klischees wiederzukäuen, die ganz andere Menschen
als Darwin geprägt haben.
Wenn man nun einen Rassebegriff prägen will, aufgrund eines minimalen
genetischen Unterschiedes meinetwegen. Z.b. dem zwischen schwarzer
und weisser Hautfarbe. Dann ist es keine Wertung, den Sinn der
schwarzen und weissen Hautfarben für das Überleben dieser "Rasse" zu
hinterfragen. Es bedeutet nicht darüber zu Urteilen, ob die ein oder
andere "Rasse", "Variation" oder "Subspezies" nun mehr wert ist, als
die Andere.
Es gibt nach nüchterner Betrachtung des letzten Sinns der Evolution -
dem des Überlebens - nicht mal irgendeine Spezies auf der Erde,
welche besser wäre als eine Andere, denn alle Spezies haben es
geschafft. Sie sind jetzt und hier lebendig. Im übrigen ist diese
Biodiversität für die meisten Biologen und auch Evolutionsbiologen
das schützenswerteste Gut der Natur. Denn nur eine möglichst große
Variation an Möglichkeiten hat nach aller Wahrscheinlichkeit eine
Antwort auf die Probleme der Zukunft. Das ist nicht so schwer zu
verstehen, oder?