sinus schrieb am 3. November 2006 15:19
>
> Ich will es mal so formulieren : Wenn sich Erkenntisgrenzen ergeben,
> so muss das nicht daran liegen, dass tatsächlich eine solche Grenze
> vorliegt, sondern es kann durchaus auch sein, dass diese Grenze erst
> durch die Methodik entsteht. Dass es sich also nicht um eine Grenze
> des Erkenns-Könnens, sondern auch um eine Grenze der Methodik handeln
> könnte.
> Um ein etwas plakatives Beispiel zu nehmen : Das Wesen der Liebe
> beispielsweise lässt sich meiner Ansicht nach nicht durch die
> heutigen Methoden der Wissenschaft ergründen, obwohl Chemiker immer
> wieder behaupten, das sei letztendlich auch nur eine Frage der Chemie
> (mein ehemaliger Chemie-Dozent war solch ein Fall). Aber geht nicht
> durch eine solche Betrachtungsweise das eigentliche Wesen der Liebe
> verloren ? Könnte es nicht auch sein, dass die chemischen Vorgänge,
> die sich in unserem Körper abpielen, nur die Spiegelung eines anderen
> Vorganges sind ?
Das klingt für mich nach der Frage, ob der Geist die Materie, oder
die Materie den Geist beherrscht. "Geist" ist leider kein
wissenschaftlicher Begriff, jedoch scheint die Physik, mit all den
Eigenschaften wie Ladung, Energie, Entropie etc. nahezulegen, dass
letztendlich Ersteres zutrifft.
Ebenso lässt sich das Bewußtsein an sich nicht mit Materie und
Energie allein erklären. Die Begriffe der Information und Muster
"Patterns" sind hier ebenso wichtig, wie auch in anderen
naturwissenschaftlichen Bereichen, wie z.B. in der Ökologie.
> Ich kann noch ein anderes Beispiel nehmen. Ich weiss nicht, ob Du
> Dich mit Computern auskennst, aber wenn Du ein kompiliertes Programm
> in Maschinensprache vor Dir hast, so kannst Du daraus unmöglich den
> Quellcode zurückgewinnen, ja oft nicht einmal die fundamentalen
> Algorithmen, die dem Programm zugrundeliegen. Ist es nicht denkbar,
> dass unsere physische Welt auch 'nur' ein solches Kompilat einer
> höheren Welt ist ? Denn wenn dem so wäre, muss man sich wirklich
> überlegen, ob unsere Methoden ausreichend sind.
Viel quälender ist doch das aus dem Film Matrix bekannte
"Entscheidungsproblem". Wie erklärt man Irrationalität mit
Rationalität. Sicherlich hat jegliche Methodik Grenzen. Aber auch die
Methodik entwickelt sich.
Was du beschreibst ist letztendlich doch nichts anderes, als die
Tatsache, dass Wissenschaft die Existenz Gottes weder beweisen noch
wiederlegen kann, weil Gott transzendent ist. Diese Transzendenz wird
von den IDlern und Krationisten aber faktisch abgelehnt, denn sie
behaupten ja etwas, dass sie nicht beweisen können, und zwar, dass
Gott, bzw. die Schöpfung, oder das Design aus wissenschaftlichen
Daten oder Erkenntnissen abzuleiten sei.
>
> > > In diesem Sinne stellen für mich die uralten Überlieferungen und
> > > Mythen Erinnerungen an ein altes Wissen dar, das den heutigen
> > > Menschen aufgrund der Entwicklung ihres Bewusstseins nicht mehr
> > > zugänglich ist.
> >
> > Alte Mythen offenbaren teilweise ein tieferes Naturverständnis als so
> > manche etablierte Religion dieser Tage, da gebe ich Dir recht.
> > Trotzdem hatten die Menschen damals längst nicht den Wissensstand von
> > heute, und sie hatten keine Möglichkeiten, sich bestimmte Vorgänge
> > anders zu erklären als unter Zuhilfenahme von Gottheiten und
> > Naturgeistern.
Dennoch gibt es einige Leute, die behaupten, ja sogar recht logisch
verständliche Bücher darüber geschrieben haben, dass die Physik
sowohl den Glauben der Aborigines, als auch den Buddhismus bestätigt.
http://www.amazon.de/Die-Physik-Tr%E4ume-Fred-Wolf/dp/3423330058
http://www.amazon.de/Buddhismus-Quantenphysik-Wirklichkeitsbegriffe-N
agarjunas-Quantenphysik/dp/3893854630
Wissenschaft und Spiritualität schließen sich mitnichten aus. Das
kann auch kaum Ziel von Wissenschaft sein, ebenso wie es nicht Ziel
der Spiritualität sein sollte, Wissenschaft zu verteufeln.
>
> Ich will es mal so formulieren : Wenn sich Erkenntisgrenzen ergeben,
> so muss das nicht daran liegen, dass tatsächlich eine solche Grenze
> vorliegt, sondern es kann durchaus auch sein, dass diese Grenze erst
> durch die Methodik entsteht. Dass es sich also nicht um eine Grenze
> des Erkenns-Könnens, sondern auch um eine Grenze der Methodik handeln
> könnte.
> Um ein etwas plakatives Beispiel zu nehmen : Das Wesen der Liebe
> beispielsweise lässt sich meiner Ansicht nach nicht durch die
> heutigen Methoden der Wissenschaft ergründen, obwohl Chemiker immer
> wieder behaupten, das sei letztendlich auch nur eine Frage der Chemie
> (mein ehemaliger Chemie-Dozent war solch ein Fall). Aber geht nicht
> durch eine solche Betrachtungsweise das eigentliche Wesen der Liebe
> verloren ? Könnte es nicht auch sein, dass die chemischen Vorgänge,
> die sich in unserem Körper abpielen, nur die Spiegelung eines anderen
> Vorganges sind ?
Das klingt für mich nach der Frage, ob der Geist die Materie, oder
die Materie den Geist beherrscht. "Geist" ist leider kein
wissenschaftlicher Begriff, jedoch scheint die Physik, mit all den
Eigenschaften wie Ladung, Energie, Entropie etc. nahezulegen, dass
letztendlich Ersteres zutrifft.
Ebenso lässt sich das Bewußtsein an sich nicht mit Materie und
Energie allein erklären. Die Begriffe der Information und Muster
"Patterns" sind hier ebenso wichtig, wie auch in anderen
naturwissenschaftlichen Bereichen, wie z.B. in der Ökologie.
> Ich kann noch ein anderes Beispiel nehmen. Ich weiss nicht, ob Du
> Dich mit Computern auskennst, aber wenn Du ein kompiliertes Programm
> in Maschinensprache vor Dir hast, so kannst Du daraus unmöglich den
> Quellcode zurückgewinnen, ja oft nicht einmal die fundamentalen
> Algorithmen, die dem Programm zugrundeliegen. Ist es nicht denkbar,
> dass unsere physische Welt auch 'nur' ein solches Kompilat einer
> höheren Welt ist ? Denn wenn dem so wäre, muss man sich wirklich
> überlegen, ob unsere Methoden ausreichend sind.
Viel quälender ist doch das aus dem Film Matrix bekannte
"Entscheidungsproblem". Wie erklärt man Irrationalität mit
Rationalität. Sicherlich hat jegliche Methodik Grenzen. Aber auch die
Methodik entwickelt sich.
Was du beschreibst ist letztendlich doch nichts anderes, als die
Tatsache, dass Wissenschaft die Existenz Gottes weder beweisen noch
wiederlegen kann, weil Gott transzendent ist. Diese Transzendenz wird
von den IDlern und Krationisten aber faktisch abgelehnt, denn sie
behaupten ja etwas, dass sie nicht beweisen können, und zwar, dass
Gott, bzw. die Schöpfung, oder das Design aus wissenschaftlichen
Daten oder Erkenntnissen abzuleiten sei.
>
> > > In diesem Sinne stellen für mich die uralten Überlieferungen und
> > > Mythen Erinnerungen an ein altes Wissen dar, das den heutigen
> > > Menschen aufgrund der Entwicklung ihres Bewusstseins nicht mehr
> > > zugänglich ist.
> >
> > Alte Mythen offenbaren teilweise ein tieferes Naturverständnis als so
> > manche etablierte Religion dieser Tage, da gebe ich Dir recht.
> > Trotzdem hatten die Menschen damals längst nicht den Wissensstand von
> > heute, und sie hatten keine Möglichkeiten, sich bestimmte Vorgänge
> > anders zu erklären als unter Zuhilfenahme von Gottheiten und
> > Naturgeistern.
Dennoch gibt es einige Leute, die behaupten, ja sogar recht logisch
verständliche Bücher darüber geschrieben haben, dass die Physik
sowohl den Glauben der Aborigines, als auch den Buddhismus bestätigt.
http://www.amazon.de/Die-Physik-Tr%E4ume-Fred-Wolf/dp/3423330058
http://www.amazon.de/Buddhismus-Quantenphysik-Wirklichkeitsbegriffe-N
agarjunas-Quantenphysik/dp/3893854630
Wissenschaft und Spiritualität schließen sich mitnichten aus. Das
kann auch kaum Ziel von Wissenschaft sein, ebenso wie es nicht Ziel
der Spiritualität sein sollte, Wissenschaft zu verteufeln.