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Avatar von p.maxwell
  • p.maxwell

212 Beiträge seit 29.04.2016

Der Artikel ist teilweise schlampig...

...recherchiert, was von einem solch langgedienten Journalisten eigentlich nicht zu erwarten wäre.

Wenn ein Journalist eine Aussage schon mit
" ...dass es angeblich eine iranische Fatwa geben soll,..." beginnt, ist eigentlich die Grenze zu Tratsch, Gerüchten und " fake news " nicht mehr weit.
Der Disclaimer am Ende des Beitrags - " Ob die Fatwa noch besteht...", macht aus dem, was oben noch ein " angeblich " war, dann plötzlich einen Fakt.
Ohne das der Autor seine Aussage auch nur mit einem Link belegt.

Auch in der zitierten Ansprache von Rachel Ehrenfeld vor dem kanadischen Parlament findet sich nur das Zitat, ohne Quellenangabe. https://www.ourcommons.ca/DocumentViewer/en/38-1/SNSN/meeting-25/evidence#Int-1435741

Die angebliche iranische Fatwa wird in einem Bericht von Matthew Levitt für des WINEP " Hezbollah Drug Trafficking ", 2012 zu einer Fatwa eines nicht benannten “Hizbullah’s spiritual leader”. Grundlage dafür ist ein ehemals geheimer FBI Bericht, der 2008 veröffentlicht wurde.

" According to an FBI report declassified in November 2008, “Hizbullah’s spiritual leader” [the name is redacted in the declassified report] “has stated that narcotics trafficking is morally acceptable if the drugs are sold to Western infidels as part of the war against the enemies of Islam.”

Eine Fatwa " ist eine von einer muslimischen Autorität auf Anfrage erteilte Rechtsauskunft, die dem Zweck dient, ein religiöses oder rechtliches Problem zu klären,.."
und " ...beruht auf der persönlichen Autorität ihres Verfassers...". https://de.wikipedia.org/wiki/Fatwa

Eine Fatwa macht also nur Sinn, wenn diese veröffentlicht und der Urheber genannt wird.
Hier drängt sich förmlich die Frage auf, weshalb der Name des " spiritual leaders " nicht genannt und statt dessen geschwärzt wurde?
Sollte dieser damit geschützt werden? Als ein FBI Informant?
Kaum anzunehmen, da die USA als Hilfe für Israel die Hezbollah als Terrorgruppe einstuft.
Wieso also?

Was uns zu Rachel Ehrenfeld bringt.
Das " American Center for Democracy " ist grundsätzlich eine ein Frau NGO - Rachel Ehrenfeld, und hat sich, beinahe monothematisch, einem Thema verschrieben - dem politischen Islam. https://acdemocracy.org/mission/

Frau Ehrenfeld zur Seite stehen bekannte Neokonservative, wie zum Beispiel Richard Perle, die jedoch keine offizielle Bezahlung erhalten.
Nur Frau Ehrenfeld bezog für das Jahr 2011 als einzige Vollangestellte eine Kompensation in Höhe von $ 155.000. https://pdf.guidestar.org/PDF_Images/2011/522/305/2011-522305540-091d3d99-F.pdf

Die Website " Militarist Monitor " schreibt u.a. zu ACD:

"A flagship project of the center is its Economic Warfare Institute (EWI), which is devoted to identifying “emerging economic warfare tactics and finance threats,” including “terror financing, political corruption, emerging narcoterrorist movements (i.e. the fusion of the drug trade with terrorism), [and] international terrorist organizations.”[2]

The EWI is associated with Ehrenfeld’s often controversial work on terrorism financing, the subject of her 2003 book Funding Evil: How Terrorism is Financed and How to Stop It. The accuracy of the book was questioned by reviewers[3] and eventually became the subject of a libel lawsuit. The lawsuit resulted in a British court ordering Ehrenfeld to pay damages to a Saudi businessman she had accused of supporting al-Qaeda..." https://militarist-monitor.org/profile/american_center_for_democracy/#_edn13

Unter dem Strich bleibt zu konstatieren, dass offensichtlich keine Belege für die Aussage existieren, mehr noch, dass Sie falsch sind.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.06.2021 16:55).

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