_v_ schrieb am 08.09.2021 10:42:
Das mit dem "unhörbar" stimmt.
Aber wir zahlen für etwas anderes. Uns wird angeboten:
- objektive
- journalistisch recherchierte und geprüfte
- nicht einseitige
Information.Dafür zahlen wir auch.
Claus Kleber über seine Mitgliedschaft in der Atlantikbrücke bei "Illner"
"ehrenwerte Gesellschaft", "können Leute sich über die Nachteile amerikanischer Politik unterhalten", "Karteileiche". Der Mann rechts heißt Siegmar Gabriel und wurde später Vorsitzender dieser größten US-Lobbyorganisation in Deutschland.
https://www.youtube.com/watch?v=0PHM9SuUlyc
Die Atlantik-Brücke ist ein Verein, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen. Neben Entscheidungsträgern aus diesen Bereichen, die bei der Atlantik-Brücke einen Rahmen für vertrauliche Gespräche finden, gehören zu dem Verband aber auch Nachwuchsführungskräfte, die auf den „Young Leaders“-Konferenzen Netzwerke schmieden.[1] Unter den Mitgliedern spielen Spitzenmanager und diesen nahestehende Politiker eine herausragende Rolle. Der Vorsitzende, Bundesminister a.D. Sigmar Gabriel, ist ein mit der Wirtschaftslobby bestens vernetzter ehem. hochrangiger SPD-Politiker. Bis 2019 hielt Friedrich Merz diese Stelle inne.
https://lobbypedia.de/wiki/Atlantik-br%C3%BCcke
Gern werden die Veranstaltungen der Atlantik-Brücke zu Kaffeekränzchen verklärt, die keinerlei Einfluss auf irgendetwas haben. Warum gibt es sie dann? Ein weiteres Argument, das Herr Kleber anbrachte, nirgends würde die USA schärfer kritisiert als auf solchen Veranstaltungen, greift viel zu kurz und bleibt an der Oberfläche. Gewiss treffen dort verschiedene Argumente und Positionen aufeinander, aber immer nur in einem festen vorgegebenen Rahmen. Dass die Nato weiterhin erhalten werden muss, dass Deutschland stärker aufrüsten muss, das wird nicht hinterfragt. Für meine Doktorarbeit habe ich auch die von Atlantik-Brücke und ACG seit 1959 organisierten Deutsch-amerikanischen Konferenzen untersucht. Nicht-öffentlich wurden dort alle zwei Jahre weltpolitische Probleme und auch Fragen der deutsch-amerikanischen Beziehungen diskutiert; der Vietnam-Krieg allerdings nicht.
Wie sehen Sie die Mitgliedschaft von Journalisten in der Atlantik-Brücke?
Ich sehe das durchaus kritisch und frage mich auch, warum Journalisten das machen. Ist das nur Teil ihrer Hintergrundrecherchen? Wollen sie wissen, wie die Eliten ticken? Aber warum verlassen sie dann nie oder nur selten den abgesteckten Diskursrahmen, wenn sie über transatlantische Fragen berichten? Sehr zu empfehlen, ist zu diesem Thema die Studie des Leipziger Journalismusforschers Uwe Krüger, die sich kritisch mit der Frage auseinandersetzt, welchen Einfluss die Elitekreise auf Journalisten der Leitmedien haben.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=41456