kma schrieb am 29.11.2023 12:29:
In etwa das dachte ich auch. Er ist straffrei aus der Sache raus. Der Prozess ist zu Ende. Formell gilt er als unschuldig. Der ohnehin viel zu hoch gehängte Fall endet irgendwie im Nichts. Und das mag auch für Gericht und Staatsanwaltschaft akzeptabel sein, weil sich die Beweislage nicht so simpel dargestellt hat. Lass dann noch einen Zeugen zu einer zweifelhaften Aussage oder einen Gutachter zu einem unklaren Ergebnis kommen - dem Digitalforensiker aus Mitweida haben seine Kollegen aus München widersprochen - und es kann für alle der bessere Weg sein, es so zu beenden.
Ja ich denke der Ausgang war ungewiss, sonst hätte man sich kaum auf die Einstellung verständigt.
Selbst die Tatsache, dass niemand den antisemitischen Spruch gehört haben will, kann Gründe haben. Stellen wir uns mal vor, einige Leute hätten ihn gehört, aber nichts unternommen. Das sieht vor Gericht dann auch nicht gut aus.
Es war wohl tatsächlich der beste Weg, und dass jetzt alle auf Ofarim einprügeln, obwohl das Verfahren eingestellt wurde, spricht durchaus Bände. Auch der Zentralrat hätte sich durchaus etwas mäßigen können.
In den USA ist es übrigens bitterer Alltag, dass mittellose Angeklagte "Deals" eingehen müssen, obwohl sie tatsächlich unschuldig sind, weil sie sich keine guten Anwälte leisten können. Ich will das nicht mit diesem Fall vergleichen, aber "Geständnisse" sind nicht immer das, was sie scheinen.