bickerdyke schrieb am 03.01.2024 16:22:
Die Frage, die sich im Fall von Gérard Depardieu stellt, ist ähnlich gelagert: Sie lautet nicht allein, ob auch für ihn die Unschuldsvermutung gilt. Sondern ob prominente Menschen eigentlich noch das Recht haben, sich öffentlich schlecht zu benehmen?
Es gab bei einem prominenten Fußballverein schon Leute, die bei der von ihnen gewünschten Duftprobe in duty free-shops ( heißt sich das heut auch noch so?) den Verkäuferinnen ein Parfüm vor die Füße geworfen haben, weil sie sind ja Promi.
Allerdings so weit ich mich erinner', war Betreffender auf dem Platz auch kein guter Ballzauberer. Was willste machen - ich dacht, es kann ja sein, solche Leut', die sich derart mit Mitmensch 'ins Benehmen setzen', könnten mglw. auch Minderwertigkeitskomplexe haben, die sie dannauf diese Weise kompensieren müssen, oder...
Schlechtes Benehmen ist nicht justiziabel.
...genau wissen, daß das Motto galt und wohl noch immer gilt:
' Kunde ist König'.
Die interessantere Frage ist doch aber, warum sollen gerade Prominente ein Recht auf schlechtes Benehmen haben?
Prominente sollten das selbe Recht haben, sich in der Öffentlichkeit schlecht zu benehmen wie jeder andere auch. Und da kann sich ja jeder mal selbst überlegen, welche 60 Promis sich einsetzen würden, wenn sie auch mal im Flugzeug in den Gang pinkeln.
Der Brecht soll angeblich den Haushälterinen in die frisch gewaschene Wäsche im Korb gepinkelt haben - obs wahr ist, weiß ich nicht. Allerdings, denk ich, was Gesellschaftskritik angeht, hatte der wirklich Sicht. Auf Gleich- und Ungleichgewicht.
So einige heutige Promis - und gelobt sind die Ausnahmen - haben das nicht.
Glauben die 60 prominenten Leute an ihre eigenen Privilegien durch eine Promi-Bonus-Sonderlocke? So wie damals der Adelsstand an seine gottgegebene Überlegenheit geglaubt hat?
'Gottgegebene Überlegenheit' gabs nur 'mit Händchen' - und auf dem Platz
scnr, verstehs als ironischen Spaß.
Die stillen Helden, die auch im Tor richtig gut waren, die wußten sich auch den Menschen gegenüber gut zu benehmen, ihnen mit Respekt zu begegnen, die ihnen auf ihren Reisen Dienstleistungen erbracht haben. Die hab ich im Stillen gern 'wahre König von D.' genannt :)
mfG