Dem Kommentar hätte es nicht geschadet, zunächst die Fakten zu benennen. Die muss man leider anderswo nachlesen:
Von nun an erhalten das Bürgergeld nur noch solche Haushalte, in denen Minderjährige, Menschen mit Behinderung oder über 65 Jahre alte Seniorinnen oder Senioren leben.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-08/italien-kuerzung-sozialhilfe-giorgia-meloni?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
Es geht also darum, dass gesunde Menschen im arbeitsfähigen Alter, die zudem keine Kinder versorgen müssen, kein Geld mehr fürs Nichtstun erhalten, in einer Zeit in der aufgrund des „Fachkräftemangels“ und der „demografischen Veränderungen“ auch in Italien händeringend nach Kellnern und Supermarktregaleinräumern gesucht wird, also massenhaft Arbeitsplätze vorhanden sind.
Da fragt man sich doch schon, was an dieser Maßnahme denn nun so schrecklich sein soll? Es muss wirklich sehr schlimm sein, morgens aufzustehen und zur Arbeit zu gehen. Denn die Maßnahme trifft nicht „Arme“ oder „Familien“ (das Wort „Haushalte“ suggeriert Familien obwohl Familien gerade nicht betroffen sind) sondern Personen, die deshalb kein Geld haben, weil sie nicht arbeiten wollen.
Ohne Frage ist das eine politische Richtungsänderung, Arbeitsunwillige nicht mehr zu hätscheln. Aber eben keine inakzeptable und schon gar kein „Krieg gegen Arme“.