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  • MarkusHuewe

mehr als 1000 Beiträge seit 26.07.2001

Der Westen sollte Putins Eskalationsspiel nicht mitspielen

https://www.tagesspiegel.de/politik/drohungen-mit-atomwaffen-der-westen-sollte-putins-eskalationsspiel-nicht-mitspielen/28177310.html

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Die Bevölkerung soll Angst bekommen
Die öffentliche Natur der Drohungen des Kreml-Chefs lassen aber auch vermuten, dass sie nicht allein an westliche Entscheidungsträger:innen adressiert sind, sondern auch der Bevölkerung im Westen Angst einjagen sollen. Die Hoffnung ist, dass sich die westliche Öffentlichkeit aus Sorge vor dem Nuklearschlag weniger für die Ukraine engagiert oder harte Maßnahmen gegen Russland ablehnt. Ob Moskau diese gezielte Einschüchterung gelingt, hängt von der Fähigkeit westlicher Politiker:innen ab, den eigenen Bürger:innen die russische Destabilisierungsstrategie zu erklären.

Putins nukleare Drohungen zeigen dem Westen vage rote Linien auf, sind aber zum größten Teil außenpolitische Propaganda – und trotzdem verantwortungslos. Die gute Nachricht ist: Die russischen Drohungen sind vor allem Rhetorik. Sie sind ernst zu nehmen, aber kein Grund zur Panik. Ein Einsatz bleibt sehr unwahrscheinlich.

Die schlechte Nachricht ist: jeder Konflikt mit einer Atommacht ist gefährlich. Da die Probleme von Putins konventionellem Krieg noch größer werden und er sich immer mehr in die Ecke gedrängt fühlen könnte wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass er weiter nuklear mit dem Säbel rasselt. Der Westen sollte sich darauf einstellen, diese Entwicklungen aufmerksam beobachten, aber Putins Eskalationsspiel nicht mitspielen. Gleich kleinbeizugeben – dann hätte der Kreml sein Ziel erreicht.

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