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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2014

Derweil bei der ARD eine Laudatio auf einen Bellizisten

Die Tagesschau, das Aushängeschild öffentlich-rechtlicher Berichterstattung und Meinungsbildung, entblödet sich derzeit nicht, wohl in Fortsetzung ihrer Serie über die Helden der Ukraine, die zuvor bereits den Präsidenten abgedeckt hat, groß aufgemacht auf ihrer Internetpräsenz ein Loblied auf den ukrainischen Botschafter anzustimmen, der mittlerweile selbst etlichen hartgesottenen Bundestagsabgeordneten unangenehm wird, wenn er mit seiner kriegseinpeitschenden Rhethorik und seinen Ehrbekundungen für einen der schlimmsten Nazikollaborateure weit über das Ziel des Ersuchens um humanitäre Hilfe hinausschießt.

https://www.tagesschau.de/inland/botschafter-ukraine-deutschland-101.html

Zwar werden etliche offen ersichtliche Kritikpunkte angesprochen, aber umgehend relativiert und kleingeredet, der zeitlichen Dringlichkeit und damit einhergehend fehlender Gelegenheit zur Differenzierung geschuldet, hingegen in ihm ein Sprachrohr ganz Osteuropas und gar Skandinaviens ausgemacht.
Am Ende steht eine Lobhudelei auf einen der undiplomatischsten Diplomaten, Bellizisten und pseudomoralischen Erpresser, den das internationale Parkett jemals gesehen hat.

Nachdem die Ukraine nun nach Israel auch in Japan mit ihrer Maximalopferrhetorik angeeckt ist, sollte man vielleicht und eventuell auch mal im deutschen Hilfeleistungstaumel die blau-gelbe Brille absetzen, sich die Augen reiben und genau hinschauen, welch perfides Spiel hier eigentlich getrieben wird, wenn ein Land, das seit 2014 Teile der eigenen Bevölkerung militärisch bekämpft, einen nicht erklärten Bürgerkrieg betreibt und gar einer ganze Ethnie offen und unverhohlen mit Genozid droht, seit eben jenem Zeitpunkt bereits mit allen Mitteln versucht, bisher unbeteiligte Länder mit postulierter moralischer Schuld in den Konflikt hineinzuziehen und ihn zunehmend zu externalisieren.

So war man sich schon nach dem Abschuß von MH17 ja nicht zu schade, militärische Hilfe gegen Rußland - als Vergeltungsschlag! - zu fordern, die ehem. Präsidentin Timoschenko gar Atombomben auf Moskau, unterstützt von illustren grünen Weibchen. Wer damals "Lusitania" witterte, wurde niedergeschrieben. Mittlerweile kann man die "Sender Gleiwitz" kaum noch zählen...

Doch lässt die Ukraine in einer bisher kaum gekannten Medienschlacht - kein Wunder angesichts der bisherigen Laufbahn des Führungspersonals (Präsident und v.a. Vize) - kaum eine Gelegenheit aus, Gräueltaten des Gegners auszuschlachten und fast schon in Hollywoodmanier zu präsentieren, deren tatsächliche Hintergründe aber fast immer im Dunkeln liegen und so ziemlich jeglicher militärischer wie politischer Logik zuwiderlaufen.
Und immer wieder die Forderung nach Eingreifen des "Westens", nach aktiver Kriegsbeteiligung von USA, NATO, EU.

So scheint man in Kiew tatsächlich zu glauben, nicht nur die russischen Truppen aus dem eigenen Land vertreiben zu können, sondern im Anschluß direkt nach Moskau durchmarschieren zu wollen, um Rußland endgültig auszulöschen.
Leider scheinen diesem Wahn auch immer mehr westliche Politiker anheimzufallen, die von der finalen Vernichtung des ewigen Rivalen und Erzfeindes nicht mehr nur träumen, sondern offen schwadronieren. Und irgendwann wird dann aus dem Wirtschaftskrieg ein Atomkrieg - etwas, was die Ukraine offenherzig bereit ist, für die "Freiheit" in Kauf zu nehmen.

Die ukrainischen Repräsentanten treten derweil auf, wie das hinterlistige verzogene Gör im Sandkasten, dass auch den Lolli haben will, den ein anderer gekriegt hat, und sich dazu schreiend und kreischend, zusammenphantasierend, geschlagen worden zu sein, dabei zuvor selber Schläger, immer wieder auf den Boden wirft, in theatralischer Geste seine Inszenierung wieder und wieder aufführend, weil einmal damit durchgekommen...
oder wie der Terrier, der, um die Rottweiler in seinem Rudel wissend, frech und unverhohlen den Schäferhund ankläfft, bis dieser zuschnappt...

Dies soll nicht den russischen Einmarsch in die Ukraine relativieren, den auch ich für einen der größten Fehler halte, die Russland in den letzten 70 Jahren begangen hat.
Doch frage ich mich tagtäglich, was Putin, der bisher stets als kühler Taktiker, als fast stoisch emotionslos beschrieben und sogar für eben diese Unnahbarkeit oftmals kritisiert wurde, jetzt veranlasst hat, derart "über"zureagieren und weit über den militärischen Beistand für die Volksrepubliken hinauszugehen.

Die mediale Darstellung vom plötzlich dem Wahnsinn verfallenen Diktator oder dem Despoten, der 20 Jahre lang die Weltöffentlichkeit getäuscht hat, kaufe ich nicht ab; zu billig und zu inkonsistent das Narrativ.
Man muss sich zumindest mal bemühen, die aktuellen Ereignisse in den Faden des gesamten Handelns Putins einzuordnen und ihr Zustandekommen anhand des vorherigen Verhaltens zu begreifen, das jedoch in 180°-Kontrast dazu steht.
Nun haben wir aber leider nicht die dazu nötigen Informationen und erleben gleichzeitig, dass eben diese uns aktiv und offensichtlich durch seit 1945 nicht mehr erlebte Zensur vorenthalten werden, um das unstimmige Narrativ, welches uns verkauft werden soll, nicht anzukratzen.
Audiatur et altera pars - eben das Anhören beider Seiten, um durch Betrachtung und Abwägung die irgendwo dazwischen befindliche Wahrheit zumindest ansatzweise zu ermitteln... ein Ding der Vergangenheit, wenn sich eine Gesellschaft immer mehr in Kriegswillen und moralische Selbstrechtfertigungsarien hineinsteigert, bzw. bewusst hineingelenkt wird.

Spätestens da sollten doch bei der Bevölkerung die Alarmglocken schrillen, wenn es etwas gibt, was man offenkundig vor ihr verbergen will. Hat die "westliche Welt" so wenig Vertrauen in ihr eigenes System, in ihre eigenen Gesellschaften, dass sie in "russischer Propaganda" eine ernstliche Gefahr wittern muss? Wenn aber der "westliche Mensch" so leicht propagandistisch zu beeinflussen ist, dann gilt dies doch genauso für die eigenen Einflußnahmen und die eigenen Manipulationen und eben nicht exklusiv für die des vermeintlichen Gegners... Kann man dies aber wirklich - angesichts von Geopolitik und staatlichen ökonomischen Interessen - wirklich so einfach mit "Aber wir sind die Guten!" abbügeln?!

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