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  • Doughnut0

45 Beiträge seit 02.03.2020

Momentan sehe ich aber russische Panzer auf Wohnblöcke schießen

Der Autor lässt die Nato als Hauptantreiber der Eskalation erscheinen und verleugnet dabei das reale Ungleichgewicht der Kräfte. Dass es hier militärisch - mehr oder minder - desaströs für Russland läuft (wenn man den Berichten glauben kann), dann ändert dies nichts an den Kosten für die Zivilbevölkerung.
Auf die Spitze wird diese verblendete Umkehr mit der folgenden Argumentation getrieben:
"Der dichterische Griff zur Personifikation – der Russe geht dir an den Kragen – soll den moralischen Imperativ bebildern, dass "niemand sich irgendwie wegducken (kann und) alle zur Solidarität verdammt" sind."
Es war also der nur scheinbar gut gemeinte Ansatz, die Verwundbarkeit Russlands dadurch zu erhöhen, dass wir mit ihnen überhaupt Handel getrieben haben. Wie perfide von uns! Hätte sich doch Russlands, bzw. die UDSSR sicher zu einen sozialen und ökologischen Paradies der Nachhaltigkeit entwickelt!
Über die Geflüchteten kein Wort (die übrigens in der Überzahl nach Westen fliehen).
Kein Wort darüber, das Putin der Ukraine keine eigenständiges Existenzrecht zugesteht.
Auch kein Wort darüber, dass Putins Weltbild sich an Iwan Ilyin orientiert, einem klerofaschistischen Wirrkopf, der als der Stichwortgeber des Putin-Nationalismus gilt.
Auch dass das Bemühen der Ukraine in die Nato aufgenommen zu werden erst wieder 2014 aufflammte, nachdem in 2010 ein Gesetz in der Ukraine verabschiedet worden war, dass "Blockfreiheit" vorsah, spielt hier für den Autor keine Rolle.
Stattdessen sieht der Autor nur überall "Friedensleute" herumrennen, die den Spruch "Schwerter zu Pflugscharen" umkehren.
Wir kennen übrigens ein ukrainischen Flüchtlingsmädchen. Würde der Autor ihr auch erklären, dass die "moralische Mobilmachung" hierzulande das Problem sei? Ich wünsche viel Vergnügen!

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