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  • logiko

mehr als 1000 Beiträge seit 20.11.2020

Re: Das Unvermögen der Kritik

Natürlich werden die Leute manipuliert, das gelingt je besser, desto größer der Informationsvorsprung der Manipulateure ist. Das systematische Datenschnüffeln ist kein Selbstzweck, sondern hat ein ökonomisches und politisches Ziel, nämlich manipulatorische Herrschaft auszuüben, die Leute in eine Richtung zu lenken, von der sie nicht begreifen, dass sie ferngesteuert ist.
Natürlich kann man sagen, dass diese Schnüffelpraxis, die nahezu flächendeckend praktiziert wird, als Geschäftsmodel unserer kapitalistischen Gesellschaft inzwischen systemischen Charakter angenommen hat. Das ist kein Widerspruch.

Warum du auf eine Schuldzuweisung in meinem Text abhebst, ist mir nicht verständlich, der Schuldbegriff kommt Null in diesem Text zum Tragen. Für mich ist das keine notwendige Kategorie in der Gesellschaftskritik, eher eine feuilletonistische, insoweit es keine juristische Konstruktion des Strafrechts ist.

Ich kenne Frau Will nur aus der Merkelzeit und war von dem zähen Politiker-Bullshit, der da auf steinerweichende Weise abgesondert wurde, angeödet. Die wirkliche Kunst schien mir dabei zu sein, wie der Sender es schaffte, die Zuschauer jahrelang mit solchem Langweiler bei der Stange zu halten. Die Merkelinterviews waren schmierig bis devot. Keine Ahnung, wie man das als Journalist aushält, ohne daran zu denken, auf welche Weise man den Zaster, den man mit solchen kümmerlichen Veranstaltungen bei den Öffentlich-Rechtlichen verdient, anlegen will: ‚Mein Auto, meine Luxusvilla, mein Swimmingpool’. Das ist dann wohl das Systemische daran. Ich dachte jedenfalls dabei nur eines: Solange die Leute Jahr für Jahr den Scheiß angucken, statt schreiend irgendwann einmal den Fernseher aus dem Fenster zu werfen, sind sie fern(seh)gesteuert. Ich bin Journalist gewesen, ich weiß, wann was schlecht gemachte Hofberichterstattung ist. LOL.
Aber das ist alles nur Anekdote.

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