Vielleicht einfach mal nachlesen, was in Minsk 2 vereinbart wurde.
Vor allem sollte die Ukraine die Kontrolle über ihre Außengrenzen wieder zurückbekommen. Und genau das hat Russland verhindert, weil damit die Versorgung der Volksrepubliken mit Waffen, Kämpfern und auch regulären Truppen aus Russland unterbrochen worden wäre. Wie soll die Ukraine über Rechte für Russen und Autonomie in Gebieten verhandeln, die sie gar nicht kontrolliert? Es war der Geburtsfehler von Minsk, dass eine der beteiligten Kriegsparteien, nämlich Russland, als "neutraler" Vermittler mit am Tisch saß. So etwas kann nicht funktionieren. Es ging Russland immer darum, den Donbass aus der Ukraine herauszulösen und an Russland anzuschließen. Auf diesem Weg war Minsk ein Zwischenschritt - Russland hatte nie die Absicht, "seinen" Teil des Abkommens (offiziell war es ja nicht Vertragspartei) zu erfüllen.
Dieser ganze Appeasement-Gedanke, dass man Russland nicht reizen soll, dass man auf seine Forderungen eingehen und Kompromisse finden und über gute Handelsbeziehungen Wohlwollen erkaufen soll, dieses ganze "Wandel-durch-Annäherung" Konzept war spätestens mit dem Krieg 2014/15 gestorben, eigentlich schon mit Putins Rede auf der Sicherheitskonferenz 2007. Nur der Westen und insbesondere Deutschland wollte das nicht wahr haben. Gegen einen Aggressor gibt es Frieden nur durch Abschreckung und die Fähigkeit sich zu verteidigen, nicht durch Beschwichtigung.